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DOI: 10.1055/s-0044-1785353
Bedeutung und Nutzung der Videoschulung
Authors
Fragestellung Während der Coronapandemie war die Videoschulung als alternative Schulungsform vom GBA erlaubt, zukünftig soll dies auch wieder möglich sein. Bisher gibt es nur wenige empirische Daten, wie Diabetetologen*innen und Menschen mit Diabetes (MwD) die Videoschulung einschätzen, welche Schulungsform und welche Form von Schulungsmaterialien sie wünschen.
Methodik An einer Online-Umfrage (dt-report 2024) nahmen insgesamt 340 Diabetolog*innen aus Deutschland (Alter: 55±8,3 Jahre; Geschlecht: 43,8% weiblich; 95% DDG-Mitglied) und 2747 Menschen mit Diabetes (Alter: Eltern/Kinder Typ-1-Diabetes (TD1): 10,1±4,8 Jahre; Typ-1-Diabetes: (TD2) 54,8±14,9 Jahre; Typ-2-Diabetes: 64,1±11,9 Jahre; Geschlecht 47 weiblich; 80% Typ-1-Diabetes) teil.
Ergebnisse Aktuell schätzen Ärzte die Bedeutung der Videoschulung als eher gering ein (8,9%) mit einer Steigerung in den nächsten 5 Jahren auf 42.1%. Dies korrespondiert mit der Nutzung der Videoschulung in der Praxis (aktuell: 7,6 der Patienten*innen, in 5 Jahren 31%). MwD schätzen aktuell (Eltern TD1: 41,7%; TD1: 38,5%; TD2: 37%) wie auch in 5 Jahren (Eltern TD1: 68%; TD1: 63%; TD2: 67,4%) die Bedeutung der Videoschulung deutlich höher ein als die Diabetologen ohne signifikanten Unterschied zwischen den Patienten*innengruppen. Befragt nach der bevorzugten Schulungsform (Präsenzschulung/Videoschulung) wurde bei allen Patientengruppen die Präsenzschulung bevorzugt: (Eltern TD1: 54,9%/45,1%; TD1: 65,1%/34,9%), TD2: 63,5%/36,5%). Als Schulungsmaterialien (Buch gedruckt/App/E-Book) wünschen sich MmD: Eltern TD1: 43,4/44,6%/12%; TD1: 43,4%/42,6%,13,6%; TD2: 44,2%/43,9%/11,9%).
Schlussfolgerungen MmD stehen der Videoschulung deutlich positiver gegenüber als Diabetologen und schätzen sie aktuell und auch in der Zukunft bedeutsamer ein. Aktuell wird bei allen 3 befragten Patientengruppen die Präsenzschulung als bevorzugte Schulungsform angesehen. Allerdings wünschen sich fast die Hälfte aller Eltern und ca. jeder 3. Patient mit TD1 oder TD2 ein Onlineschulungsangebot. Bei den präferierten Schulungsmaterialien werden gleichermaßen Schulungsbücher wie Apps gewünscht. Interessanteweise gibt es bei der Einschätzung der Schulungsform, der -materialien fast keine Unterschiede zwischen Menschen mit TD1 und TD2.
Interessenkonflikt
Bernhard Kulzer; Norbert Hermanns; Dominic Ehrmann; Lutz Heinemann Abbott, Dexcom, Roche, Sanofi, Ascencia, Diabetes-Center Bern
Publication History
Article published online:
18 April 2024
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