Einleitung Das Rustrela-Virus (RusV), welches ursprünglich im Raum Stralsund identifiziert und
bei Katzen sowie Zoo- und Wildtieren mit nicht-eitrigen Meningoenzephalitiden (ME)
nachgewiesen wurde, kommt auch im Raum Berlin-Brandenburg vor. Da das Virus hier aber
erst bei einer Katze und zwei Kängurus nachgewiesen wurde, wurden weitere Fälle mit
nicht-eitriger ME retrospektiv auf RusV untersucht.
Material und Methoden 56 archivierte FFPE-Proben des ZNS von 45 Katzen, zwei Frettchen, einem Esel, einem
Hamster, einem Nerz, einem Mähnenwolf, einem Totenkopfaffen, einer Farbmaus, einem
Elch, einer Streifenhyäne und einem Waschbären mit nicht-eitriger ME unklarer Genese
aus den Jahren 1989 bis 2021 wurden mittels RT-qPCR auf RusV untersucht. Positive
Fälle wurden mittels in-situ Hybridisierung (ISH) weiter analysiert.
Befunde Von den untersuchten Proben wurden zwei Katzen aus dem Jahr 2018, sowie ein Esel
aus dem Jahr 2017, welche aus dem Großraum Berlin stammten, mittels RT-qPCR positiv
auf RusV getestet. Das Virus konnte ebenfalls mittels ISH in den Gehirnen nachgewiesen
werden.
Schlussfolgerungen Das RusV konnte bei Tieren mit nicht-eitriger ME aus dem Raum Berlin-Brandenburg
bestätigt werden und sollte deshalb als wichtige ätiologische Differentialdiagnose
in Betracht gezogen werden. Untersuchungen weiterer Tierarten folgen.