Anamnese und klinischer Befund Die 34-jährige GIP0 (spontane Konzeption) stellte mit Zervixinsuffizienz und DCTA-Triplet-Schwangerschaft
mit TRAP-Sequenz (twin reversed arterial perfusion) in der 25+5 SSW erstmals bei uns
vor. Eine intrauterine Intervention war aufgrund der Erstdiagnose der TRAP-Sequenz
in der 24.SSW nicht mehr möglich.
Diagnose Sonografisch zeigte sich ein unauffälliger männlicher Fet. Der weibliche „pump twin“
wies abgesehen von einem pulsatilen DV, ein zeitgerechtes Wachstum, einen unauffälligen
Doppler sowie eine unauffällige Echokardiographie auf. Der TRAP-Fetus entsprach etwa
der Größe der beiden anderen Feten. Zervixlänge im unteren Normbereich. Ambulante
weitere Betreuung ([Abb. 1]).
Abb. 1 TRAP-Sequenz
Schwangerschaftsverlauf und Entbindung: In der 28. SSW stat. Aufnahme bei zunehmender
Zervixinsuffizienz (18 mm). Die fetalen Befunde waren idem, insbesondere zeigte Fet
II weiterhin keine Anzeichen einer Herzinsuffizienz. Der PartoSureTest war negativ.
Bei Gardnerella vaginalis im Abstrich wurde Fluomizin verabreicht. 28+2 SSW PPROM.
Eine Gabe RDS-Prophylaxe mit Celestan, Antibiose, Atosiban. Unaufhaltsame Wehentätigkeit,
daher komplikationslose sekundäre Sectio in der 28+3 SSW:
Kindl. Daten
Kind 1: weiblich („pump twin“), 1050g, 37cm Länge, 32cm KU, Apgar 6/8/9, NA-pH 7,28
Kind 2: männlich, 1150g, 37cm Länge, 26,2cm KU, Apgar 6/8/9, NA-pH 7,26
TRAP-Fetus: 1166g
Kindl. Verlauf
Entlassung beider Kinder in der 36+5.SSW nach weitgehend unkompliziertem Verlauf.
Auch nach 12 Monaten unauffällige Entwicklung.
Fazit Eine Triplet-Schwangerschaft mit TRAP-Sequenz ist ein seltener Befund. Eine Intervention
zur Unterbindung der Perfusion des TRAP-Feten ist die Therapie der Wahl. Bei Diagnosestellung
in fortgeschrittener Schwangerschaft oder bei höhergradigen Mehrlingen kann diese
unmöglich werden. Eine engmaschige Überwachung zur rechtzeitigen Detektion einer Herzinsuffizienz
beim „pump twin“ ist dann erforderlich.