Zielsetzung: Primäres Studienziel ist die Lebensqualität nach zwölf Monaten. 175 Frauen sollen
eingeschlossen werden. Sekundäre Studienziele sind die Durchführbarkeit der Netzimplantation,
die intraoperativen Komplikationen, die unerwünschten Ereignisse nach sechs und zwölf
Monaten und die Lebensqualität nach sechs Monaten.
Methode: In einer (noch rekrutierenden) prospektiven, multizentrischen Studie (ClinicalTrials.gov,
NCT05170074) an sieben deutschen Kliniken wurden bisher über 80 Patientinnen mit einer
symptomatischen Zystozele behandelt (≥ Grad II, ICS POP-Q-Klassifikation). Die Korrektur
des Deszensus erfolgte über die Implantation eines single-incision, fixationsfreien,
selbsthaltenden Implantats (SRS, Lyra medical). Die Lebensqualität wurde mit dem validierten
Fragebogen P-QoL präoperativ, nach sechs und zwölf Monaten erfasst. Eine klinische
Untersuchung inklusive Bestimmung des POP-Q fand zu allen Zeitpunkten statt. Unerwünschte
Ereignisse wurden zu jedem Zeitpunkt dokumentiert und von einem unabhängigen Komitee
bewertet. Die Daten wurden in einer elektronischen Datenbank erfasst und zu 100% monitoriert.
Ergebnisse: Die Lebensqualität verbesserte sich in allen untersuchten Bereichen. In einem Nachbeobachtungszeitraum
von 6 Monaten zeigten 82,6% der Patientinnen einen POP-Q, ICS Grad 0. Es gab keine
Patientin mit einer Rezidivzystozele (≥II°). Insgesamt wurden 26 unerwünschte Ereignisse
bei 17 Patientinnen berichtet, wobei diese die üblichen Komplikationen nach rekonstruktiven,
implantatgestützen Eingriffen bei Descensus abbildeten.
Zusammenfassung: Die bisherigen Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass bei richtiger Indikationsstellung
die fixationslose, netzgestützte Deszensuschirurgie eine komplikationsarme Methode
ist, welche zudem anatomisch eine sehr gute Stabilität erbringt. Zudem verbessert
sich die Lebensqualität der Patientinnen. Diese Studienergebnisse sollten dazu beitragen,
die Methode in Deutschland langfristig zu etablieren.