Zielsetzung Evaluation des aktuellen Einsatzes der onkologischen Intervention in Deutschland.
Material und Methoden Das Register der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie („DeGIR“)
wurde nach Patienten befragt, die zwischen 2018 und 2023 eine Ablationsbehandlung
erhielten. Demographische Daten der Patienten, Indikationen und technische Parameter
der Ablationen wurden deskriptiv ausgewertet.
Ergebnisse 9157 Patienten wurden eingeschlossen (34,3% weiblich; medianes Alter 67 Jahre). Ablationen
wurden in der Leber (71,4%), Niere (11,3%), Muskel-Skelett-System (7,3%) und Lunge
(5,4%) durchgeführt, hauptsächlich mit kurativer Absicht (64%) oder zur symptomatischen
Behandlung/Palliation (30,6%). 7371 Patienten wurden vor der Ablation mit CT (80,5%),
4176 mit MRT (45,6%) und 173 mit PET (1,9%) untersucht. Die Ablation wurde mit CT
(89,6%), Ultraschall (5,7%), MRT (2,8%), Cone-Beam-CT oder Fluoroskopie (jeweils 0,9%)
durchgeführt. Die Ablationsverfahren erfolgten hauptsächlich unter Vollnarkose (74,6%)
oder Analgosedierung (14,5%). In den meisten Fällen wurde eine Mikrowellenablation
durchgeführt (69,4%), gefolgt von Radiofrequenz (23,6%) und Kryoablation (2,8%), häufig
in Kombination mit einer Traktablation (51,2%). Nur 48 Interventionen (0,5%) wurden
vorzeitig abgebrochen, hauptsächlich wegen anatomischer Schwierigkeiten (n=16) oder
unkooperativer Patienten (n=11). Während oder innerhalb der ersten 24 Stunden nach
der Ablation traten bei 4,8% der Patienten Komplikationen auf, wobei es sich in der
Mehrzahl um niedriggradige und pulmonale Komplikationen (42,5%) handelte. Bei weiteren
45 Patienten (0,5%) traten 24 Stunden oder später nach der Ablation verzögerte Komplikationen
auf, hauptsächlich Infektionen/Abszesse (n=21).
Schlussfolgerungen Onkologische Ablationen werden in Deutschland routinemäßig und mit niedrigen Komplikationsraten
durchgeführt, meist mit CT-gesteuerter Mikrowellen- oder Radiofrequenzablation bei
Leber- oder Nierentumoren.