Zielsetzung Die Studie untersucht die Machbarkeit und den diagnostischen Nutzen der kombinierten
Herz-Magnetresonanztomographie (CMR) und 18F-Fluordesoxyglukose-Positronen-Emissions-Tomographie
(FDG-PET), um 1) kardiale Beteiligungen zu erkennen und 2) zwischen chronisch aktiven
und abgeheilten Veränderungen zu unterscheiden.
Material und Methoden Insgesamt wurden 35 Long-COVID-Patienten (Durchschnittsalter 35±14 Jahre; 51% weiblich)
prospektiv eingeschlossen. Nach einer diätetischen Vorbereitung zur Unterdrückung
der physiologischen FDG-Aufnahme im Herzmuskel konnten 32 Patienten erfolgreich einer
hybriden CMR/FDG-PET-Untersuchung unterzogen werden. Die kardiale Beteiligung wurde
anhand von CMR-Parametern (Late Gadolinium Enhancement (LGE), T1/T2/Extrazelluläres
Volumen (ECV)-Mapping) und FDG-PET-Ergebnissen als chronisch aktiv, abgeheilt oder
nicht vorhanden klassifiziert.
Ergebnisse Von 32 Patienten mit vollständig verwertbaren Bilddaten zeigten 9 Patienten eine
chronisch aktive kardiale Beteiligung, gekennzeichnet durch abnormale CMR-Befunde
und fokale FDG-Aufnahme (CMR+, PET+). Bei 17 Patienten wurde eine abgeheilte kardiale
Beteiligung festgestellt, ohne FDG-Aufnahme, aber mit CMR-Auffälligkeiten (CMR+, PET-).
Bei 6 Patienten konnte keine kardiale Beteiligung nachgewiesen werden (CMR-, PET-).
Der multiparametrische Ansatz ermöglichte eine präzise Klassifikation und zeigte eine
erhebliche Variabilität der kardialen Veränderungen bei Long COVID.
Schlussfolgerungen Die hybride CMR/FDG-PET-Bildgebung stellt ein wertvolles Verfahren zur Erkennung
und Differenzierung von kardialen Veränderungen bei Long-COVID-Patienten dar. Diese
Methode ermöglicht nicht nur die Unterscheidung zwischen chronisch aktiver und abgeheilter
Myokarditis, sondern auch eine sichere Identifizierung von Patienten ohne relevante
kardiale Beteiligung, was die gezielte klinische Betreuung unterstützt.