Einleitung Um Verzerrungen zu vermeiden, sollten klinische Studien und Beobachtungsstudien im
Vorfeld in kostenlosen (inter-)nationalen Registern registriert werden. Publikationsbias
und selektive Berichterstattung können auftreten, wenn Studien und ihre (positiven)
Ergebnisse entweder veröffentlicht oder bewusst nicht veröffentlicht werden [1]. Das ICMJE hat als Richtlinie festgelegt, dass ab 2005 nur prospektiv registrierte
klinische Studien in den wissenschaftlichen Mitgliederzeitschriften veröffentlicht
werden sollten [2].
Material und Methodik Analyse von klinischen Studien und Beobachtungsstudien, die zwischen 2005-April 2024
in der Fachzeitschrift physioscience publiziert wurden. Für jeden eingeschlossenen Bericht wurde die Angabe für Ethikvotum
und Registration identifiziert. Falls eine Registration vorhanden war, wurde zwischen
prospektiver und retrospektiver Registration unterschieden und geprüft, ob die primären
Endpunkte aus den Registern mit denen der Publikation übereinstimmten. Ebenfalls wurde
die Affiliation der Korrespondenzadresse analysiert. Die Datenanalyse erfolgte deskriptiv.
Ergebnisse Insgesamt konnten 106 Berichte in die Analyse eingeschlossen werden. Die häufigsten
Studientypen waren Beobachtungsstudien (56/106, 52,9%), Pilotstudien/Machbarkeitsstudien
(24/106, 22,6%) und diagnostische Studien (12/106, 11,3%). Von den eingeschlossen
Berichten konnten 57,5% (61/106) ein Ethikvotum und 8,5% (9/106) eine Registration
vorweisen. Prospektiv wurden 4 Berichte (3,8%) und retrospektiv 5 Berichte (4,7%)
registriert. 41,6% der Berichte (44/106) wurden an Hochschulen, 17,9% der Berichte
(19/106) an Universitäten und 39,6% der Berichte (42/106) an Kliniken, Forschungseinrichtungen,
Praxen und Berufsschulen verfasst. Bei einem Bericht konnte keine Affiliation der
Korrespondenzadresse festgestellt werden.
Zusammenfassung Die vorliegende Studie unterstreicht die Bedeutung der prospektiven Registrierung
und ethischen Standards, wie das Ethikvotum, in der Forschung.
Die Registrierung von klinischen Studien und Beobachtungsstudien in der physioscience war sporadisch gegeben. Sie untergräbt die Integrität der langbestehenden Registrierungspflicht.
Die Herausgebenden der physioscience sollten die Forschenden in der Registrierung bestärken und als ethische Grundlage
sehen. Die prospektive Registrierung von Studien sollte an vorderster Stelle stehen,
um die Transparenz der Forschung zu erhöhen und sicherzustellen, dass fundierte, qualitativ
hochwertige Erkenntnisse in der Patient*innenversorgung genutzt werden können.