Einleitung: Aussehensbezogene Inhalte in Sozialen Medien, z. B. Fitspiration, können sich negativ
auf die Körperzufriedenheit auswirken. Bislang existieren nur wenige spezifische Interventionen
zur Reduktion dieser negativen Effekte. Daher untersuchte diese randomisiert kontrollierte
Studie die Wirksamkeit der vierwöchigen Online-Intervention Body Image Booster (BIBo),
die darauf abzielt, den negativen Einfluss Sozialer Medien auf das Körperbild zu verringern.
Methoden: N=84 Teilnehmerinnen mit Essstörungssymptomen wurden randomisiert dem BIBo-Training
(n=38) oder einer Warteliste (n=46) zugewiesen. Vor und nach den vier Trainingssitzungen wurden Essstörungssymptome,
Reaktivität auf Fitspiration-Inhalte, soziale Vergleichsprozesse und Internalisierung
von Körperidealen erhoben.
Ergebnisse: Die BIBo-Teilnehmerinnen zeigten eine Prä-Post-Reduktion der Essstörungssymptome
und der Reaktivität auf Fitspiration-Inhalte sowie bei sozialen Aufwärtsvergleichen
und dem Vergleich des Aussehens auf Sozialen Medien, während es keine Prä-Post-Veränderungen
in der Wartekontrollgruppe gab. Die gleichen Ergebnismuster ergaben sich für die Körperunzufriedenheit
und die Internalisierung des schlanken Körperideals, während sich die Internalisierung
von Muskulosität und Attraktivität nicht veränderte.
Schlussfolgerung: Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass BIBo effektive Veränderungen im
Körperbild sowie im Umgang mit Sozialen Medien bewirkt, was auf einen therapeutischen
Nutzen für die Prävention und Behandlung von Essstörungen hinweist. Zukünftige Studien
können eine Anpassung von BIBo für unterschiedliche Settings und Populationen in Betracht
ziehen.