Einleitung „Fitspiration“ und „Thinspiration“ auf sozialen Medien sollen dazu motivieren, fit
bzw. schlank zu werden. Demgegenüber stehen Trends, welche die Liebe („Body Positivity“)
oder eine neutrale Einstellung zum Körper („Body Neutrality“) betonen. Die vorliegende
Studie untersuchte die alltäglichen Effekte solcher Trends auf Körperbild, Stimmung,
Selbstwert und Essstörungspathologie bei Frauen mit und ohne Essstörungen mittels
Ecological Momentary Assessment.
Methoden
N=146 Frauen (n=65 mit und n=81 ohne Essstörungen) nahmen an einer siebentägigen Smartphone-Studie teil. Die Probandinnen
beantworteten nach der Nutzung sozialer Medien Fragen zu konsumierten Inhalten, Körperbild,
Stimmung und Selbstwert sowie am Abend zu ihrem Essverhalten.
Ergebnisse Die Betrachtung von Fitspiration und Thinspiration war negativ mit positiver Stimmung,
Körperwertschätzung und Selbstwert sowie positiv mit Körperunzufriedenheit assoziiert.
Es gab keine signifikanten Effekte nach der Betrachtung von Body Positivity und Body
Neutrality. Frauen mit Essstörungen zeigten eine ausgeprägtere negative Stimmung nach
der Betrachtung von Thinspiration und eine stärkere Reduktion von gestörtem Essverhalten
nach dem Betrachten von Body Positivity als Frauen ohne Essstörungen.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse unterstreichen die negativen Effekte von Fitspiration und Thinspiration
auf Körperbild, Stimmung und Selbstwert sowohl bei Frauen mit als auch ohne Essstörungen.
Notwendig sind angemessene Präventionsmaßnahmen zum adäquaten Umgang mit Inhalten
auf sozialen Medien.