Einleitung: Studien deuten darauf hin, dass der Verzehr von hochverarbeiteten, hochkalorischen
Nahrungsmitteln zu neuronalen Aktivierungen führt, die denen von Suchterkrankungen
ähneln. Bisher ist wissenschaftlich umstritten, ob es sich bei der sogenannten „Food
Addiction“ (FA) um ein transdiagnostisches Konzept, oder ein eigenständiges Störungsbild
handelt. Bisherige Forschungsarbeiten zu FA beruhen auf einem Selbstbeurteilungsinstrument,
der Yale Food Addiction Scale (YFAS, aktuell 2. Version, Gearhardt et al., 2016; Meule
et al., 2017). Die mithilfe der YFAS 2.0 erhobene Prävalenz von FA in Deutschland
beträgt ca. 8% mit höherer Prävalenz (17.2%) bei Menschen mit Adipositas (Hauck et
al., 2017). Um die Validität der Diagnostik und der Ergebnisse zukünftiger Studie
zu verbessern, bedarf es der Entwicklung und Validierung von Fremdbeurteilungsinstrumenten,
wie klinischen Interviews.
Methoden: Angelehnt an die DSM-5 Kriterien für stoffgebundene Abhängigkeitserkrankungen, wurde
das Food Addiction Symptom Inventory (FASI, LaFata et al., 2024) in den USA entwickelt
und validiert. Im Rahmen einer Studie zur Untersuchung von Suchtmechanismen bei Adipositas
(FABEDO Studie, https://osf.io/3ayqb) soll die deutsche Version des FASI (G-FASI, https://osf.io/96gv3) validiert werden.
Ergebnisse: Das G-FASI sowie erste Ergebnisse der Validierungsstudie des Interviews sollen präsentiert
werden.
Schlussfolgerung: Die valide Diagnostik von FA kann die Forschung bereichern und zu einem verbesserten
Verständnis des Adipositasspektrums beitragen.