Einleitung: Körperbildstörungen sind ein hochrelevanter Entstehungs- und aufrechterhaltender
Faktor der Anorexia Nervosa (AN). Ein niederschwelliges Angebot können digitale Single
Session Interventions (SSIs) bieten, welche sich in verschiedenen Kontexten als wirksam
erwiesen haben. Dies gilt auch für eine Pilotstudie zum Konzept Body Neutrality –
die Hervorhebung der Wertschätzung des eigenen Körpers aufgrund dessen Fähigkeiten
(Functionality Appreciation) – die mit Jugendlichen in den USA von Smith et al. (2023)
durchgeführt wurde.
Methoden: Die SSI wird ins Deutsche übersetzt und kulturell angepasst. Anschließend wird die
Intervention in einer klinischen Studienpopulation von Jugendlichen mit AN getestet.
Spezifisch werden die Parameter Feasibility, Functionality Appreciation, AN-Symptomatik,
Körperunzufriedenheit, sowie subjektive und objektive Stressmarker (Erhebung der Herzrate)
untersucht. In der SSI wird das Konzept von Body Neutrality erläutert und die Anwendung
anhand von Beispielen fiktiver Jugendlicher dargestellt sowie das Konzept durch Übungen
konkret selbst angewendet.
Ergebnisse: Vorläufige Ergebnisse (n=11 Probandinnen) zeigen einen signifikant positiven Effekt
der Intervention auf die Functionality Appreciation. Bei aktuell noch laufenden Erhebungen
werden zum Symposium die Ergebnisse einer größeren Stichprobe vorgestellt.
Schlussfolgerung: Daten zu Effekten auf Aspekte des Körperbilds der untersuchten SSI werden vorgestellt
und Implikationen für die Umsetzung des niederschwelligen Ansatzes zur Verbesserung
des Körperbilds bei Jugendlichen mit AN diskutiert.