Einleitung: Die Chirurgie retroperitonealer Sarkome (RPS) hat das primäre Ziel, eine vollständige
Resektion zu erreichen. Dabei umfasst die Resektion regelhaft die Entfernung von Anteilen
des Dickdarms. Die Komplikationsraten – insbesondere im Hinblick auf Anastomoseninsuffizienzen
– sind hoch, während standardisierte chirurgische Strategien zur kolorektalen Rekonstruktion
bislang unzureichend definiert sind.
Ziele: Die COLOSARC-Q-Studie verfolgt das Ziel, kolorektale Resektions- und Rekonstruktionstechniken
im Rahmen multiviszeraler Eingriffe bei RPS systematisch zu evaluieren. Untersucht
werden sollen Risikofaktoren für Darmchirurgie-assoziierte Komplikationen sowie deren
Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Die Ergebnisse sollen zur
Optimierung chirurgischer Strategien und zur Unterstützung der partizipativen Entscheidungsfindung
beitragen.
Methodik: COLOSARC-Q ist eine multizentrische, nicht-interventionelle Beobachtungsstudie, unterstützt
durch die Deutsche Sarkom-Stiftung sowie die Arbeitsgemeinschaft für Chirurgische
Onkologie (ACO) der DGAV. In die Studie eingeschlossen werden 120 Patient:innen mit
primärem RPS, die im Rahmen der Sarkomoperation eine kolorektale Resektion in einem
zertifizierten Sarkomzentrum in Deutschland oder der Schweiz erhalten. Die Lebensqualität
wird mit Hilfe standardisierter Fragebögen sowie semi-strukturierter Interviews in
Kooperation mit dem psychoonkologischen Dienst und Patientenvertretungen erhoben.
Ergebnis: Die Datenerfassung umfasst demografische, chirurgische und Outcome-relevante Variablen.
Der primäre Endpunkt ist die Bewertung der chirurgischen Techniken zur Darmresektion
und -rekonstruktion. Sekundäre Endpunkte beinhalten postoperative Komplikationen sowie
therapie- und patientenspezifische Einflussfaktoren.
In der kolorektalen Karzinomchirurgie sind Faktoren wie Alter, Mangelernährung, neoadjuvante
Therapie und intraoperativer Blutverlust als Risikofaktoren für postoperative Komplikationen
wie Anastomoseninsuffizienzen bekannt. Ob diese Risikofaktoren auch auf die Sarkomchirurgie
übertragbar sind, soll im Rahmen der Studie analysiert werden.
Schlussfolgerung: COLOSARC-Q hat das Potenzial, die präoperative partizipative Entscheidungsfindung
und die intraoperative Strategie bei kolorektalen Resektionen im Rahmen von multiviszeralen
Resektionen zu verbessern, um Komplikationsraten zu reduzieren und an spezifische
Patientenbedürfnisse angepasste chirurgische Strategien zu entwickeln.