Einleitung: Der Diabetes Mellitus ist eine metabolische Erkrankung, die mit einer gestörten
Insulin- und Glucosetoleranz einhergeht. Dabei leidet die große Mehrheit der Diabeteskranken
an Diabetes Mellitus Typ 2. Unter den Langzeitkomplikationen der Erkrankung fallen
Mikro- und Makroangiopathien. Zur Therapie sind über die letzten Jahre die SGLT-2
Antagonisten sowie die GLP-1 Agonisten aufgrund ihrer positiven Auswirkung auf kardiovaskuläre
Aspekte in den Fokus geraten. Parallel wurde von mehreren Studien die Bedeutung metabolischer
Eingriffe wie die Sleeve-Gastrectomie (LSG) oder Roux-Y-Gastric-Bypass (LRYGB) für
die Diabetes-Remission und das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse abgebildet.
Ziel: Das Ziel ist eine Darstellung, sowie Vergleich, der Komplikationen und kardiovaskulären
Ereignisse bei den chirurgisch-metabolischen und den medikamentösen (Insbesondere
SGLT2 und GLP1 Medikamente) Interventionen bei Patienten mit DMT2.
Methodik: Es wurde eine Netzwerk-Metaanalyse durchgeführt. Eingeschlossen wurden ausschließlich
randomisierte kontrollierte Studien (RCT), die im Rahmen einer mehrstufigen Literaturrecherche
selektiert wurden. Anhand der veröffentlichten Daten wurden sowohl direkte als auch
indirekte Vergleiche zwischen den verschiedenen Interventionen ermöglicht.
Ergebnis: Die Komplikationen wurden gemäß der modifizierten Clavien-Dindo-Klassifikation sortiert,
die einen Vergleich zwischen chirurgischen und internistischen Maßnahmen ermöglicht.
Für CD V (Tod) ergab sich keinen signifikanten Unterschied zwischen den untersuchten
Armen. Das geringste Risiko für schwere Komplikationen (CD III-IV) zeigten die Biliopankreatische
Diversion (BPD) und der LRYGB. Leichte Komplikationen (CD I-II) traten am seltensten
in den Armen der Lifestyle-Intervention sowie der medikamentösen Therapie auf.
Das Risiko von MACE (Major Adverse Cardiac Event) zeigte sich am geringsten bei BPD,
LRYGB und der LSG.
Schlussfolgerung: Die Analyse zeigt ein niedrigeres Risiko für schwere Komplikationen und MACE bei
chirurgischen Eingriffen. Leichte Komplikationen treten hingegen seltener bei medizinischen
Interventionen und Lifestyle-Veränderungen auf. Aufgrund der erheblichen Heterogenität
zwischen den ausgewählten Studien wird die Interpretation und die Vergleichbarkeit
der Ergebnisse beeinflusst. Die Befunde betonen die Relevanz einer individuellen Behandlungsstrategie,
die Komplikationen minimiert und gleichzeitig die kardiovaskuläre Gesundheit fördert.