Einführung: Die endoskopische Leckagetherapie im Gastrointestinaltrakt durch Metallstents oder
endoskopische Vakuumtherapie ist seit vielen Jahren fest etabliert. Die Kombination
aus selbstexpandierenden Metallstent überzogen mit einem Segment Polyurethanschwamm
ist seit einigen Jahren kommerziell erhältlich (VacStent). Wir berichten über die
ersten klinischen Erfahrungen mit der Kombination aus selbstexpandierender Metallstent
und einer Ummantelung aus offenporiger Drainagefolie (Suprasorb CNP Drainage).
Material und Methoden: Es wurden sechs Patienten mit Leckage nach Resektion im oberen Gastrointestinaltrakt
mit einem Vacfolienstent versorgt. Als Grundlage wurde ein komplett gecoateter Oesophagusstent
verwendet. Ein Drainageschlauch ist mit der mittig auf dem Stent fixierten Drainagefolie
verbunden und wird nasal ausgeleitet. Daran wird durch eine elektronische Pumpe ein
Unterdruck angelegt. Die beiden Stenttulpen verblieben ohne Folie. Der Vacfolienstent
(VFS) wird einfach nach Verjüngung durch Zug am vorderen und hinteren Tulpenfaden
verschmälert und dann unter endoskopischer Sicht vor Ort gezogen. Es ist kein spezielles
Einführsystem erforderlich.
Ergebnisse: Die Stentapplikation ließ sich bei allen 6 Patienten technisch gut durchführen. Nach
Pausieren des Sogs war es bei allen 6 Patienten gut möglich zwischen Ösophaguswand
und VFS mit einem Feinkaliberendoskop (XP, Firma Olympus) die Leckage auf Ihre Abheilung
bei noch liegendem Stent zu untersuchen. Bei 1 von 6 Patienten wurde nach 3 Wochen
bei immer noch nicht abgeheilter Leckage der VFS einmal entfernt und durch einen Neuen
für weitere 2 Wochen ersetzt. Bei 4 von 6 Patienten gelang es mit dem VFS die Leckage
erfolgreich zur Abheilung zu bringen. Bei zwei Patienten (2 Jahre alte Leckage der
Gastroenterostomie und Torsion Magenconduit) gelang die Leckageabheilung nicht. Die
Therapiedauer betrug im Median 16 Tage (range 8-28 Tage).
Schlussfolgerung: Die Kombination aus selbstexpandierenden Metallstent und Vakuumtherapie mit Hilfe
einer offen porigen Drainagefolie im mittleren Stentanteil scheint Vorteile zu bieten.
Durch eine Pausierung der Sogleistung an der Pumpe kann die endoskopische Kontrolle
des Heilungsprozesses ohne Stententfernung oder -wechsel sehr gut durchführt werden.
Der Stent kann deutlich länger liegen als ein Stent mit schwarzem Schwamm und die
Entfernung ist technisch leichter.