Einleitung: Die endoskopische Submukosadissektion ist ein etabliertes Verfahren zur Therapie
prämaligner und maligner Läsionen im Gastrointestinaltrakt.
In vielen Studien konnte die Sicherheit und Effektivität des Verfahrens nachgewiesen
werden, woraufhin sich die ESD auch an westlichen Zentren etabliert hat. Die technischen
Abläufe des Eingriffs, die Instrumente, sowie periinterventionelle Therapiemethoden
der Komplikationen sind in stetigem Wandel, was die fortlaufende, Evaluation des Verfahrens
notwendig macht.
Ziele und Methoden: Ziel der Studie ist die prospektive, monozentrische Evaluation der Sicherheit und
Effektivität der endoskopischen Submukosadissektion an einem Referenzzentrum mit großer
Expertise in der ESD. Für die hier vorgelegte Zwischenanalyse wurden Patienten mit
mukosalen gastrointestinalen Läsionen, die eine ESD am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf
zwischen dem 17.09.2024 und dem 27.03.2025 erhalten haben, eingeschlossen. Primäre
Endpunkte sind die technische Erfolgsrate im Sinne einer en-bloc Resektion, die R0-Resektionsrate,
sowie peri- und postinterventionelle Komplikationen. Sekundäre Endpunkte sind die
klinische Erfolgs-, Komplikations-, Rezidivrate, sowie untersucher-, patientenseitige
und technische Einflussfaktoren auf die technische und klinische Erfolgsrate.
Ergebnisse: Es wurden 88 Patienten mit einem mittleren Alter von 67 Jahren eingeschlossen (m/w:
59/29). Die Resektionen fanden im Ösophagus (40/88), Magen (23/88), Rektum (23/88),
Duodenum (1/88) und Kolon (1/88) statt.
Der Anteil an Karzinomen respektive HGIEN lag im Ösophagus bei 85% (34/40), im Magen
und Rektum bei je 39,1% (9/23). Es konnte eine en-bloc Resektionsrate von 96,6% (85/88)
erzielt werden.
Die histopathologische R0 Resektionsrate lag bei 89,5%(51/57).
Intraprozedural traten in 3,4% (3/88) Komplikationen in Form einer Perforation auf,
welche alle endoskopisch therapiert werden konnten.
Schlussfolgerung: Die ESD ist auch an westlichen Zentren in der Hand erfahrener Untersucher ein technisch
und hinsichtlich des onklogischen Ergebnisses sicheres und effizientes Verfahren.
Angesichts der fortlaufenden Entwicklung und neuen Erkenntnissen auch mit Blick auf
die Indikation des Verfahrens, bedarf es einer fortlaufenden Evaluation im Rahmen
klinischer Studien. Hier soll die vorliegende Registerstudie auch im Hinblick auf
langfristige Endpunkte zukünftig einen Beitrag leisten.