Einleitung: Das Viszeralarterienaneurysma (VAA) ist eine eher seltenere Diagnose. Bei 50-80%
der Patienten mit einem VAA der A. pancreaticoduodenalis (APD) od. ihren Ästen liegt
eine Stenose od. ein Verschluss des Truncus coeliacus (TC) als zugr.-liegende pathophysiol.
Ursache zusätzlich zur ebenso möglich (mit-)bedingenden Inflammation vor.
Ziel/Methode: Basierend auf detaillierten fallspezif. Aspekten werden Eckpunkte des herausfordernden
& im vorliegenden Fall erfolgr. gefäßchir. Managements eines APD-Aneurysmas (wissenschaft.
“case report”) auch unter Heranziehung relevanter Referenzen der aktuellen med.-wissenschaftl.
Literatur umrissen.
Ergebnis (Kasuistik): Eine 52 Jahre alte Patientin wurde bei “erhöhten Leberenzymen” zu einem Oberbauch-CT
mit Kontrastmittel überwiesen (Befund: APD-Aneurysma – 2,7x2,7cm; nebenbefundlich:
Occlusion des TC). Initial wurde die interventionell-radiol. Embolisation als 1. Therapieschritt
versucht – leider nicht erfolgreich, da das Aneurysma sich im retrograden Fluss zum
TC-Stromgebiet über die A. gastroduodenalis (AGD) aus der A. mesenterica superior
(AMS) befand. Daher wurde die offen-gefäßchir. Rekonstruktion vorgenommen, die
i) einen autologen supraceliacalen aortohepat. Bypass (mittels V. saphena),
ii) die Aneurysmaresektion (Aneurysmektomie) &
iii) die End-zu-End-Anastomose der APD (Ø: 4mm)
umfasste. Der postop. Verlauf war unauffällig außer einem paralyt. Ileus, der konservativ
beherrscht wurde. Gegenwärtig leidet die Patientin noch an zeitweisen Symptomen einer
Gastroparese.
Histologie: Keine signifikante Inflammation, keine Malignität. Die Architektur der Gefäßwand
war an diversen Lokalisationen gestört (die fibrös-elast. Struktur regelrecht zerfetzt).
Schlussfolgerung: Die Indikation für das op. Herangehen war aufgrund der eruierten Aneurysmakonfiguration
voll gegeben, gerechtfertigt & notwendig infolge der Größe von>2cm. Die VAA-Behandlung
mittels off. Gefäßchirurgie stellt eine Herausforderung dar. Die Ausbildung eines
APD-Aneurysmas könnte als eine Konsequenz des erhöhten Blutflusses von der AMS durch
die peripancreat. Arkade zum Leberstromgebiet infolge Stenose od. Occlusion des TC
mit aneurysmat. Degeneration interpretiert werden, so dass die Rekonstruktion des
TC sinnvoll (& eigentlich unabdingbar) erschien, um einem Wiederauftreten vorzubeugen.
Das supracoeliace Aortensegment als Ursprungsregion für die art. Rekonstruktion kann
als sich zunehmend etablierende & favorisierte Wahloption angesehen werden.