Sekundäre Pflanzenstoffe wie Phenole, Terpene und Steroide schützen Pflanzen vor Pathogenen
und oxidativem Stress [1]
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[3]. Phenole tragen wesentlich zur Wundheilung bei, indem sie oxidativen Stress in Hautzellen
reduzieren, entzündungsfördernde Prozesse eindämmen und die Proliferation sowie Differenzierung
dieser Zellen fördern. Gleichzeitig wirken sie antimikrobiell und unterstützen so
die Geweberegeneration insbesondere bei chronischen oder schlecht heilenden Wunden
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Im Fokus der Studie standen 15 Pflanzenarten aus den Familien Asteraceae, Rosaceae
und Lamiaceae, gesammelt in alpinen Regionen Österreichs und Italiens. Zur Gewinnung
der Extrakte wurde getrocknetes Pflanzenmaterial mittels Soxhlet, Ultraschall und
gepulstem elektrischen Feld extrahiert. Anschließend erfolgte eine Charakterisierung
des dermatologischen Potenzials mithilfe von HPLC-MS und HPLC-DAD, Minimum Inhibitory
Concentration-Tests, chemischen und zellbasierten Antioxidans-Assays sowie Scratch-Assay
mit Keratinozyten (HaCaT-Zellen).
Phytochemische Analysen zeigten, dass Lamiaceae-Extrakte den höchsten Gesamtphenolgehalt
aufwiesen, gefolgt von Rosaceae und Asteraceae. Besonders Rubus idaeus und Origanum vulgare zeigten starke antioxidative Wirkungen. Eine signifikante Hemmung von Staphylococcus epidermidis und Pseudomonas aeruginosa wurde bei Rosaceae- und Lamiaceae-Extrakten, insbesondere bei Alchemilla xanthochlora und Satureja montana, beobachtet. Im Scratch-Assay förderten niedrige Konzentrationen von Lamiaceae-Extrakten
besonders aus Satureja montana, Melissa officinalis und Thymus vulgaris signifikant die Zellmigration und den Wundverschluss. Im Vergleich der verschiedenen
Extraktionsmethoden wurde gezeigt, dass konventionelle Verfahren innovativen in nichts
nachstehen.
Diese Ergebnisse unterstreichen das therapeutische Potenzial ausgewählter Lamiaceae-
und Rosaceae-Pflanzen als Quelle bioaktiver Substanzen für die Entwicklung innovativer
dermatologischer Behandlungsansätze.
Diese Arbeit wurde unterstützt/finanziert durch: Interreg Italien-Österreich, Projekt
NETTLE (Projekt 7081_023 NETTLE ITAT-11-007)