Hintergrund Pädiatrischer Ultraschall (US) ist die bevorzugte Bildgebung für diagnostische und
               therapeutische Fragen und aufgrund von Strahlenfreiheit und ständiger Verfügbarkeit
               vor Ort ideal. Trotz großer technischer Fortschritte bei Bildauflösung und Anwendung
               erfordern schwierige Fragen eine profunde Expertise, was eine zeitnahe Diagnostik,
               vor allem im Notdienst, oft erschwert.
            
               Methoden Eine unizentrische Studie an einer Universitäts-Kinderklinik bezüglich US-Untersuchungen
               im Notdienst wurde ausgewertet. Einer 4-wöchigen Beobachtungsphase folgte eine 8-wöchige
               Supervisionsphase mit Möglichkeit zur Anforderung einer Live-Supervision aus der Ferne
               durch einen US-Experten. Analysiert wurden der Bedarf an fachlicher Unterstützung,
               die Diagnose, die Dringlichkeit, die Dauer, der Erfolg sowie die Zufriedenheit der
               Untersucher.
            
               Ergebnisse 108 Kinder (Ø 9,7 Jahre) wurden eingeschlossen. 38% aller US-Untersuchungen wurden
               auf Wunsch live supervidiert und dabei in 92,6% (25/27) der Fälle eine Diagnose gestellt.
               Die Bildqualität und die technische Umsetzung waren immer ausreichend. Supervidierte
               Untersuchungen dauerten länger (14,4min vs. 7,1min, p<0.001), erfolgten häufiger innerhalb
               24 h Klinikaufenthalt (70% vs. 56,8%, p=0.06) und wurden häufiger als Notfall eingestuft
               (22,2% vs. 2,3%; p=0.015). Die Supervisionsmöglichkeit wurde von allen Teilnehmern
               als entscheidend hilfreich eingeordnet.
            
               Schlussfolgerung Live aus der Distanz supervidierter pädiatrischer US war effektiv, ermöglichte eine
               zeitnahe, qualitativ hochwertige Diagnostik auch bei schwierigen medizinischen Fragestellungen
               und war zeitgleich hilfreich für die US-Ausbildung.