Ultraschall Med 2025; 46(S 01): S41
DOI: 10.1055/s-0045-1812275
Abstracts
Posterbeiträge

Ein junger Mann mit schmerzlosem Ikterus – CEUS als Weichensteller zu einer seltenen Differentialdiagnose

Authors

  • K Vollmann

    2   Geteilte Erstautorenschaft
  • C de Angelis

    1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
  • A Killer

    1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
  • B Wieland

    1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
  • T Seraphin

    1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
  • T Lüdde

    1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
  • M Kallenbach

    2   Geteilte Erstautorenschaft
 
 

    Hintergrund Ein 25-jähriger Mann wurde aufgrund eines schmerzlosen Ikterus in unserer zentralen Notaufnahme vorstellig. Der Patient verneinte Fieber, Gewichtsverlust und sonstige Beschwerden. Es bestanden keine Vorerkrankungen.

    Methoden Klinisch-sonographische Fallbeschreibung.

    Ergebnisse Das Labor zeigte eine Erhöhung von GGT, AP und Bilirubin. Das in der Notaufnahme durchgeführte CT wies eine 4 cm große Raumforderung im Leberhilus nach, welche zu einer intra- und extrahepatischen Gallengangerweiterung führte. Differentialdiagnostisch wurden primär eine zystische Echinokokkose (CE) und ein Lymphom genannt.

    Nach Übernahme in unsere Abteilung erfolgte eine qualifizierte Sonographie. Dabei fiel im Lig. hepatoduodenale eine ovaläre glatt begrenzte homogen echoarme Raumforderung auf, welche den DHC komprimierte

    Bereits das Grauwertbild war nicht typisch für eine CE. Die kontrastverstärkte Sonographie (CEUS) zeigte eine spärliche und heterogene Perfusion der Raumforderung mit größeren nicht perfundierten bzw. nekrotischen Anteilen. Das sonomorphologische Bild wurde als am ehesten zu einem teilnekrotischen Lymphknoten passend bewertet. Unter der Verdachtsdiagnose einer LK-Tuberkulose erfolgte die endosonographische Punktion der Raumforderung, welche säurefeste Stäbchen nachwies, die PCR auf M. tuberculosis war positiv. Es erfolgten eine ERCP mit Einlage eines Plastikstents, sowie die Einleitung einer medikamentösen Therapie ([Abb. 1]).

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    Abb. 1  LK im Leberhilus, B-Bild

    Schlussfolgerung CEUS kann nekrotische abdominelle LK treffsicher identifizieren.

    Ein großer LK im Lig. hepatoduodenale kann Korrelat einer abdominellen LK-TBC sein und stellt eine seltene Differentialdiagnose des Ikterus dar.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    16. Oktober 2025

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    Abb. 1  LK im Leberhilus, B-Bild