Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmel (Nigella sativa L.) ist eine Gewürzpflanze aus der Gattung der Hahnenfußgewächse.
Nach der Blüte bilden diese einjährigen Kräuter mohnähnliche Kapseln, in denen sich
die Samenkörner, die so genannten Schwarzkümmel, befinden (Abb. [1 ]
[2 ]
[3 ]).
Abb. 1 Nigella sativa L. (a ), Nigella damascena L. (b ).
Abb. 2 Schwarzkümmelblüte.
Abb. 3 Schwarzkümmelblüte und Samenkapsel.
Schwarzkümmelpflanzen werden überwiegend in den sonnenreichen Gebieten Asiens und
im orientalischen Raum angebaut. Im Deutschen findet sich der volkstümliche Name Brotwurz
als ein Hinweis auf den Einsatz als Gewürz beim Brotbacken [1 ]. Der reife Samen ist 2 bis 3,5 Millimeter lang und 2 Millimeter dick. Seine Farbe
ist matt schwarz und gab dem Schwarzkümmel seinen Namen. Zerreibt man die Samenkörner,
so riechen sie stark aromatisch. Der Geruch wird als anis-, oregano-, muskat-, pfeffer-
und kampferähnlich beschrieben. Anfangs schmeckt der Samen schwach bitter, später
scharf und würzig [2 ]
[3 ]. Nährwertanalysen der Samen ergaben einen Gehalt von 34 bis 37 % Kohlenhydraten,
32 bis 35 % Fett, rund 20 % Protein, 6 % Wasser und Ballaststoffe sowie andere Bestandteile.
Außerdem wurden Kalzium, Eisen, Natrium und Kalium nachgewiesen. Das Eiweiß ist aus
15 Aminosäuren zusammengesetzt, davon sind 9 essenziell [1 ]
[4 ]
[5 ]. Hauptbestandteil des Schwarzkümmels ist das Oleum Nigellae sativae. Es setzt sich
hauptsächlich aus Fetten zusammen, die folgende Fettsäuren enthalten: Myristin-, Palmitin-,
Palmitolein-, Stearin-, Öl-, Linol-, Linolen-, Arachin-, Eikosaen- und Arachidonsäure.
Die zweifach ungesättigte Linolsäure ist mit einem Anteil von 55 bis 60 %, die einfach
ungesättigte Ölsäure mit 22 bis 25 % und die gesättigte Palmitinsäure mit 12 bis 14
% vertreten. Die Gamma-Linolensäure ist mit einem Anteil von 0,1 bis 1 % vertreten.
Weiterhin sind im Samen Sterole enthalten, zum Beispiel Sitosterol, Cholesterol, Stigmastanol
und Campesterol. Die Sterole liegen frei, mit Fettsäuren verestert, als Glukoside
oder azetylierte Glukoside vor [6 ].
Schwarzkümmel wird schon seit mehr als 3000 Jahren als Heilmittel eingesetzt. Es ist
bekannt, dass Pharaone von ihren Leibärzten bei verschiedensten Krankheiten mit Schwarzkümmel
behandelt wurden. So wurde im Grab des Königs Tutenchamun (1347 bis 1337 v. Chr.)
eine Flasche Schwarzkümmelöl als Grabbeilage gefunden. Auch im antiken Griechenland
war die Wirkung von Schwarzkümmel bekannt. Der griechische Arzt Hippokrates (460 bis
375 v. Chr.) verwendete das Naturmittel zur Stärkung des Wohlbefindens und bei allgemeiner
körperlicher und geistiger Schwäche.
Im Alten und Neuen Testament wird Schwarzkümmel als wertvolles Gewürz, auf das Steuern
erhoben wurde, erwähnt. Schwarzkümmel erlangte auch in der islamischen Religion und
Medizin eine erhebliche Bedeutung. Der Prophet Mohammed (570 bis 632 n. Chr.) schrieb
in seinem Buch Hadith im Koran: „Schwarzkümmel heilt jede Krankheit, außer den Tod.”
[1 ]
[7 ]
[8 ].
Ungesättigte Fettsäuren und das atopische Ekzem
Ungesättigte Fettsäuren und das atopische Ekzem
Bereits vor mehr als 50 Jahren berichtete Hansen über erniedrigte Konzentrationen
ungesättigter Fettsäuren im Blut von Kindern mit atopischer Dermatitis [9 ]. Ursächlich hierfür wird ein genetisch determinierter Defekt beziehungsweise Mangel
an Delta-6-Desaturase angenommen. Dieses Enzym, das normalerweise in hoher Konzentration
in der Leber vorkommt, steuert die Umwandlung der essenziellen Linolsäure in Gammalinolensäure.
Die Epidermis ist auf die kontinuierliche Zufuhr der Gammalinolensäure angewiesen,
da sie nicht zur Desaturierung der essenziellen Fettsäuren befähigt ist. Bei einem
Mangel an Gammalinolensäure kann es zu einer Beeinträchtigung der normalen Epithelreifung
und Störung der Barrierefunktion der Epidermis kommen und zu einer Störung des zellulären
Immunsystems sowie des Prostaglandin-E-Stoffwechsels [10 ]
[11 ]
[12 ].
Zwischenzeitlich wurden zahlreiche Studien mit zum Teil kontroversen Ergebnissen zur
oralen Substitutionstherapie mit ungesättigten Fettsäuren bei Patienten mit atopischem
Ekzem durchgeführt [13 ]
[14 ]
[15 ]
[16 ]. Eine Meta-Analyse plazebo-kontrollierter Studien ergab dagegen einen positiven
Effekt bei oraler Substitution mit Gammalinolensäure im Nachtkerzenöl (Epogam®) bei
atopischem Ekzem [17 ]. Zur Überprüfung der Wirksamkeit des Schwarzkümmelöls fehlen heute noch klinisch
kontrollierte Studien. Es liegen lediglich Erfahrungsberichte und Anwendungsbeobachtungen
vor [1 ].
In dieser Arbeit möchten wir nun überprüfen, ob bei einer topischen Anwendung von
Schwarzkümmelöl in Form einer 15 %igen Schwarzkümmelöl-Salbe positive Effekte auf
den Hautzustand bei Patienten mit atopischem Ekzem erreicht werden können.
Material und Methoden
Material und Methoden
Diese prospektive, doppelblinde, monozentrische, plazebokontrollierte Studie wurde
an 20 Freiwilligen mit atopischem Ekzem an beiden Armen durchgeführt. Ziel dieser
Studie war die Überprüfung des Einflusses einer 15 %igen Schwarzkümmelöl-Salbe im
Seitenvergleich gegenüber der Grundlage ohne Schwarzkümmelöl-Anteil auf den Schweregrad
des atopischen Ekzems an den Armen. Ferner wurde der Einfluss auf den transepidermalen
Wasserverlust, den pH-Wert der Haut, den Wassergehalt des Stratum corneum und die
kosmetischen Eigenschaften der Schwarzkümmelöl-Salbe im Vergleich mit der Grundlage
untersucht.
Die 15 %ige Schwarzkümmelöl-Salbe und die Grundlage wurden verblindet und jeweils
ihrer Codierung mit „R” oder „L” entsprechend ausschließlich auf den gesamten rechten
oder linken Arm 2-mal täglich für die Dauer von 28 Tagen appliziert. Die Patienten
durften während der Anwendungsdauer keine anderen Externa an den Armen verwenden.
In Anlehnung an den etablierten SCORAD-Index (modifizierter SCORAD-Index [18 ]) wurde die Ausdehnung und die Intensität des atopischen Ekzems durch den Prüfarzt
lediglich an den Armen erhoben. Die Intensität wurde beurteilt nach den Parametern
Rötung, Ödem/Papeln, Krusten/Nässen, Exkoriationen, Lichenifikation und Trockenheit,
jeweils mit der Ausprägung keine, leicht, mäßig und stark. Als subjektives Symptom
wurde der Juckreiz durch den Probanden anhand einer visuellen Analogskala von 0 bis
10 beurteilt. Die Ausdehnung, die Parameter der Intensität und der Pruritus wurden
getrennt voneinander ausgewertet.
Weiterhin wurden mit Hautfunktionstestungen der pH-Wert der Haut mit dem pH-Meter,
der transepidermale Wasserverlust mit dem Tewameter und der Wassergehalt des Stratum
corneum mit dem Corneometer (Fa. Courage & Khazaka, Köln) gemessen. Die Messungen
wurden jeweils an gleicher Stelle, eine Handbreit unterhalb der Ellenbeuge auf der
Beugeseite des Unterarmes durchgeführt. Die Patienten durften 2 Stunden vor den Messungen
keine Salbe auf die Haut auftragen.
Die Befunderhebungen und die Hautfunktionsmessungen wurden an Tag 0, 7, 14, 21 und
28 an beiden Armen durchgeführt.
Am Ende der Anwendungsdauer beantwortete der Proband zusätzlich einen Fragebogen zu
den Anwendungs- und Pflegeeigenschaften der Produkte für beide Arme getrennt.
Die Ergebnisse wurden mittels Wilcoxon-Rangsummentest auf Signifikanz untersucht.
Eine Irrtumswahrscheinlichkeit p ≤ 0,05 wurde als signifikant gewertet. Die statistische
Analyse wurde mit der Software SAS® für Windows, Version 6.12, durchgeführt.
Ergebnisse
Ergebnisse
Von 20 in die Studie eingeschlossenen Patienten waren 4 weiblich und 16 männlich.
17 Patienten beendeten die Studie protokollgerecht. 3 Probanden brachen die Studie
ohne Angabe von Gründen ab.
Der modifizierte SCORAD-Index
Tab. [1 ] zeigt die am atopischen Ekzem erkrankte Haut der Arme in Prozent der Gesamtkörperoberfläche
am Tag 0 und 28. Zu Beginn der Studie war auf dem Arm, auf den die Grundlage aufgetragen
werden sollte, im Mittel 1,79 % der Körperoberfläche betroffen, auf der „Verum-Seite”
1,71 % (p = 0,88). Am Ende der Studiendauer konnte auf beiden Seite zwar eine Abnahme
der erkrankten Hautfläche verzeichnet werden, jedoch konnte kein signifikanter Unterschied
zwischen Prüfpräparat und Grundlage festgestellt werden (p = 1,0).
Tab. 1 Erkrankte Hautfläche
Tag 0
Tag 28
Fläche
Plazebo
Verum
p
Plazebo
Verum
p
gesamt (%)
1,79
1,71
0,88
1,16
1,01
1,0
In den Tab. [2 ] u. [3 ] sind die im Rahmen der Intensitätsbestimmung vom Prüfarzt untersuchten Parameter
Rötung, Ödem/Papeln, Krusten/Nässen und Exkoriation, Lichenifikation und Trockenheit
für die „Plazebo-Armseite” und das Verum jeweils am Tag 0 und zum Ende des Beobachtungszeitraumes
dargestellt. Am Tag 28 ließ sich sowohl für die Grundlage als auch für das Prüfpräparat
eine Besserung des Hautbefundes feststellen. Allerdings zeigten sich für alle untersuchten
Parameter keine signifikanten Unterschiede zwischen der Grundlage und der „Schwarzkümmelöl-Seite”.
Tab. 2 Intensitätsparameter für Plazebo und Verum am Tag 0
Tag 0
Plazebo
Verum
Parameter n/(%)
keine
leicht
mäßig
stark
keine
leicht
mäßig
stark
p
Rötung
0
14/70
3/15
3/15
0
13/65
5/25
2/10
0,87
Ödem/Papeln
7/35
8/40
5/25
0
8/40
8/40
4/20
0
0,69
Krusten/Nässen
10/50
7/35
3/15
0
8/40
9/45
2/10
1/5
0,59
Exkoriationen
9/45
8/40
3/15
0
7/35
9/45
4/20
0
0,52
Lichenifikation
12/60
7/35
1/5
0
15/75
5/25
0
0
0,29
Trockenheit
12/60
6/30
2/10
0
10/50
9/45
1/5
0
0,68
Tab. 3 Intensitätsparameter für Plazebo und Verum am Tag 28
Tag 28
Plazebo
Verum
Parameter n/(%)
keine
leicht
mäßig
stark
keine
leicht
mäßig
stark
p
Rötung
2/11,8
11/64,7
4/23,5
0
4/23,5
11/64,7
2/11,8
0
0,26
Ödem/Papeln
8/47
7/41,2
2/11,8
0
10/58,8
7/41,2
0
0
0,36
Krusten/Nässen
8/47
9/53
0
0
10/59
7/41
0
0
0,51
Exkoriationen
8/47
9/53
0
0
9/53
8/47
0
0
0,75
Lichenifikation
8/47
8/47
1/6
0
7/41
10/59
0
0
0,91
Trockenheit
8/47
8/47
1/6
0
8/47
8/47
1/6
0
1,0
Außerdem wurde durch den Probanden anhand einer visuellen Analogskala der Pruritus
für den rechten und linken Arm bestimmt. Es zeigte sich, dass der Juckreiz sowohl
auf der mit der Grundlage als auch auf der mit dem Prüfpräparat behandelten Seite
abnahm. Ein Signifikanz stellte sich nicht ein (Tab. [4 ]).
Tab. 4 Pruritus für Plazebo und Verum am Tag 0 und Tag 28
Tag 0
Tag 28
Plazebo
Verum
p
Plazebo
Verum
p
Pruritus
1,69
1,64
0,89
1,31
1,14
0,89
Hautfunktionstestungen
In Tab. [5 ] sind die Hautfunktionstestungen mit Messung der Corneometrie, also der Hydratation
des Stratum corneum, die pH-Metrie und der transepidermale Wasserverlust am Tag 0
und 28, getrennt nach Grundlage und Verum, dargestellt. Es zeigte sich für alle Parameter
eine Verbesserung über die Behandlungsdauer. Allerdings gab es erneut keine signifikanten
Unterschiede zwischen Plazebo und Schwarzkümmelöl.
Tab. 5 Hautfunktionstestungen für Plazebo und Verum am Tag 0 und Tag 28
Tag 0
Tag 28
Plazebo
Verum
p
Plazebo
Verum
p
Corneometrie
41,0
41,85
0,78
44,94
46,06
0,65
pH-Metrie
5,74
5,79
0,82
5,49
5,52
1,00
transepidermaler Wasserverlust (g/hm2 )
28,57
24,09
0,33
26,21
23,19
0,38
Kosmetische Beurteilung
Am Ende der Studie wurden die Patienten gebeten, anhand eines Fragebogens ihre Beurteilung
der Anwendungs- und Pflegeeigenschaften getrennt für beide Arme abzugeben. Dabei zeigte
sich, dass das Prüfpräparat und die Grundlage annähernd gleich beurteilt wurden (Tab.
[6 ]
[7 ]
[8 ]
[9 ]). Auffällig ist, dass der Geruch der Schwarzkümmelöl-Salbe deutlich schlechter beurteilt
wird als der der Grundlage, was wohl auf seine Ungewohntheit zurückzuführen ist.
Tab. 6 Beurteilung der Anwendungs- und Pflegeeigenschaften für das Plazebo am Tag 28, Angaben
in Prozent
schlecht
befriedigend
gut
sehr gut
Wie ließ sich die Salbe auf die Haut auftragen?
0
0
65
35
Wie ließ sich die Salbe auf der Haut verteilen?
0
0
59
41
Wie war die Konsistenz der Salbe?
6
6
65
24
Wie war der Geruch der Salbe?
0
59
29
12
Wie zog die Salbe ein?
6
24
53
18
Wie war die rückfettende Wirkung?
0
29
71
0
Wie war die befeuchtende Wirkung?
0
41
53
6
Wie war die glättende Wirkung?
6
18
65
12
Wie wurde die Haut durch die Salbe gepflegt?
6
6
59
29
Tab. 7 Beurteilung der Anwendungs- und Pflegeeigenschaften für das Verum am Tag 28, Angaben
in Prozent
schlecht
befriedigend
gut
sehr gut
Wie ließ sich die Salbe auf die Haut auftragen?
0
6
61
33
Wie ließ sich die Salbe auf der Haut verteilen?
0
0
50
50
Wie war die Konsistenz der Salbe?
6
17
50
33
Wie war der Geruch der Salbe?
11
50
33
6
Wie zog die Salbe ein?
6
24
53
18
Wie war die rückfettende Wirkung?
0
35
59
6
Wie war die befeuchtende Wirkung?
0
47
41
12
Wie war die glättende Wirkung?
6
29
53
12
Wie wurde die Haut durch die Salbe gepflegt?
0
24
47
29
Tab. 8 Beurteilung der Anwendungseigenschaften am Tag 28 für das Plazebo, Angaben in Prozent
nein
leicht
stark
sehr stark
Kam es nach Anwendung zu einem Brennen?
76
24
0
0
Kam es nach Anwendung zu einem Nässen?
100
0
0
0
Kam es nach Anwendung zu vermehrter Rötung?
88
6
6
0
Tab. 9 Beurteilung der Anwendungseigenschaften am Tag 28 für das Verum, Angaben in Prozent
nein
leicht
stark
sehr stark
Kam es nach Anwendung zu einem Brennen?
76
24
0
0
Kam es nach Anwendung zu einem Nässen?
100
0
0
0
Kam es nach Anwendung zu vermehrter Rötung?
94
6
0
0
Diskussion
Diskussion
In der vorliegenden Studie konnte die Wirksamkeit einer topischen Therapie des atopischen
Ekzems mit einer 15 %igen Schwarzkümmelöl-Salbe gegenüber der Grundlage ohne Schwarzkümmelöl-Anteil
nicht gezeigt werden.
Sowohl auf der „Verum”- als auch auf der „Plazebo-Seite” konnte eine Besserung der
behandelten Arme festgestellt werden, jedoch wurden bei allen untersuchten Kriterien
keine signifikanten Unterschiede zwischen dem Prüfpräparat und der Grundlage festgestellt.
Mögliche Ursache hierfür könnte sein, dass der Grundlage nur der Schwarzkümmelöl-Anteil
fehlt, es aber noch andere „pflegende” Inhaltsstoffe, wie z. B. Panthenol enthält,
die im Zusammenspiel mit dem vorgeschriebenen regelmäßigen Eincremen einen positiven
Effekt auf den Schweregrad des atopischen Ekzems gehabt haben könnten. Außerdem ist
festzuhalten, dass die Gamma-Linolensäure in Schwarzkümmelöl nur mit einem Anteil
von 0,1 bis 1 % enthalten ist [6 ].
In anderen fetten Ölen ist dagegen die Gamma-Linolensäure mit einem viel höheren Anteil
vertreten. Nachtkerzenöl enthält z. B bis zu 9 % und Borretschsamenöl ca. 25 % Gamma-Linolensäure
[19 ]. Es ist somit zu vermuten, dass der Gamma-Linolensäure-Anteil in der untersuchten
Salbe zu gering ist, um einen signifikanten Vorteil gegenüber der Grundlage erzielen
zu können.
Da mit einer oralen, also einer systemischen Substitutionstherapie mit ungesättigten
Fettsäuren teilweise gute Ergebnisse bei der Behandlung von Patienten mit atopischem
Ekzem erreicht werden konnten [13 ]
[14 ]
[15 ]
[16 ]
[17 ], könnte das grundsätzliche Problem in der topischen Applikation der Gammalinolensäure
liegen. Die Epidermis ist auf eine kontinuierliche Zufuhr der Gammalinolensäure angewiesen,
da sie im Gegensatz zu anderen Geweben nicht zur Desaturierung essenzieller Fettsäuren
befähigt ist [11 ]. Dies könnte bedeuten, dass die in der Salbe enthaltene Gammalinolensäure nicht
oder in einer zu geringen Konzentration in die Epidermis gelangt, um eine ausreichende
Wirkung entfalten zu können.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass bei einer topischen Applikation von Schwarzkümmelöl
in der überprüften galenischen Zubereitung und Konzentration keine signifikante Wirksamkeit
gegenüber der Grundlage festzustellen ist. Es bleibt zu untersuchen, ob eine systemische
Substitutionstherapie mit Schwarzkümmelöl bessere Ergebnisse erzielt.