Definition
Definition
In jüngster Zeit hat die Klassifikation der idiopathischen interstitiellen Pneumonien
einen Wandel erfahren. Die von Katzenstein und Myers vorgelegte pathologisch-anatomische
Einteilung ordnet der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) als histopathologisches Substrat
die „usual interstitial pneumonia = UIP” nach Liebow zu. Davon werden einerseits die
respiratorische Bronchiolitis-interstitielle Lungenerkrankung (RB-ILD) als Erkrankung
überwiegend des Rauchers und als neue Entitäten die akute interstitielle Pneumonie
(AIP) sowie die nicht spezifische interstitielle Pneumonie (NSIP) abgegrenzt [2]
[4]
[30]. Als fünfte histologische Erscheinungsform wird die kryptogen organisierende Pneumonie
(engl. cryptogenic organizing pneumonia = COP) bzw. idiopathische Bronchiolitis obliterans
mit organisierender Pneumonie (BOOP) genannt [17]
[21]. Diese Entitäten unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich des pathologisch-anatomischen
Korrelats, sondern auch bezüglich des klinischen Verlaufs und Ansprechens auf die
Standardtherapie (Abb. [1]) [10]
[32]
[47].
Abb. 1 Spektrum der idiopathischen interstitiellen Pneumonien (modifiziert nach [47]).
Abgrenzung der BOOP
Die Bronchiolitis obliterans mit organisierender Pneumonie (BOOP) wurde 1985 von Epler
und Mitarbeitern als eigenständige Entität im Spektrum der interstitiellen Lungenerkrankungen
charakterisiert [21]. Bereits ein Jahr zuvor hatte Davison das gleiche Krankheitsbild unter dem Namen
„Kryptogen organisierende Pneumonie” (engl. „cryptogenic organizing pneumonia = COP”)
beschrieben [17]. Obwohl sich weltweit die Bezeichnung „BOOP” durchzusetzen schien, wird neuerdings
von internationalen Expertenkommissionen der Terminus „COP” für die idiopathische
Variante dieser Erkrankung bevorzugt [4]
[32]. Als Begründung wird die Tatsache genannt, dass Organisationsgewebspfröpfe in den
Alveolen (organisierende Pneumonie) das vorherrschende histopathologische Substrat
sind, während Bindegewebsproliferate in den Bronchiolen (obliterative Bronchiolitis)
im Einzelfall fehlen können [4]
[10]
[32]. Außerdem bildet die organisierende Pneumonie - und nicht die Bronchiolitis - das
röntgenologische Substrat der Erkrankung [17]. In Deutschland ist weiterhin BOOP die geläufigste Bezeichnung.
Die BOOP lässt sich klinisch, radiologisch und prognostisch eindeutig von der Atemwegserkrankung
„obliterative Bronchiolitis” (keine organisierende Pneumonie) und einer interstitiellen
Lungenfibrose vom Typ der UIP/IPF unterscheiden [20]
[21]
[32]. Die BOOP ist histopathologisch gekennzeichnet durch eine Akkumulation von myxoidem,
fibroblastenreichem Bindegewebe, das sich als Granulationsgewebe in den Alveolargängen
ausbreitet und von dort kontinuierlich in die Bronchiolen vorschiebt (Abb. [2]) [21]. Dieses pathologisch-anatomische Substrat ist nicht spezifisch für die BOOP, sondern
ein entzündliches Reaktionsmuster der Lunge, das bei unterschiedlichen Schädigungsmechanismen
als Reparationsprozess anzutreffen ist [10]
[32].
Abb. 2 Charakteristischer histologischer Befund einer BOOP. Im Zentrum findet sich ein fingerförmiger
Granulationsgewebspfropf, der sich in den Alveolargängen und respiratorischen Bronchiolen
ausbreitet. Ferner fällt ein Kollaps der nachgeschalteten Lufträume mit Schaumzellpneumonie
im umgebenden Gewebe auf.
Andere histologische Merkmale beinhalten Cluster von mononukleären Entzündungszellen,
die sich in den intraluminalen Granulationsgewebspfröpfen nachweisen lassen, eine
chronische Entzündungsreaktion der umgebenden Alveolarwände, erkennbar an aktivierten
Pneumozyten Typ II sowie einem dichten Lymphozyteninfiltrat und schaumige Makrophagen
im Alveolarlumen [10]
[21]
[32]. Diese Form der organisierenden Pneumonie ist das pathologisch-anatomische Korrelat
der COP als klinisch-radiologische Entität [17].
Ätiologie der BOOP
Ätiologie der BOOP
Der BOOP liegt keine spezifische Noxe zugrunde, vielmehr kommen zahlreiche Auslöser
infrage [11]
[20]. Bei den meisten Patienten ist die Ursache der BOOP unbekannt. Von dieser idiopathischen
Variante werden Fälle mit bekannter Ursache, beispielsweise Infektionen (Tab. [1]) sowie Systemerkrankungen mit einer BOOP als pulmonale Komplikation abgegrenzt [10]
[11]
[42]. Als Sonderform wird von diesen Varianten die fokale BOOP zumeist mit nodulären
Verschattungen unterschieden. Das histologische Muster der BOOP wird außerdem bei
Erkrankungen wie der UIP/IPF, der Wegener'schen Granulomatose, im Randbereich von
Lungenabszessen, in Nachbarschaft von malignen Lymphomen und anderen Tumoren der Lunge
sowie bei Bronchiektasen beobachtet [10]
[32]
[42]. Bei diesen Patienten sind die geklagten Symptome meist Ausdruck der Grunderkrankung,
die zudem den klinischen Verlauf bestimmt.
Tab. 1 Infektiöse Ursachen der BOOP (nach [11])
|
Bakterien
|
|
Chlamydia pneumoniae
|
|
Coxiella burnetii
|
|
Legionella pneumophila
|
|
Mycoplasma pneumoniae
|
|
Nocardia asteroides
|
|
Pseudomonas aeruginosa
|
|
Serratia marcescens
|
|
Staphylococcus aureus
|
|
Streptococcus Gruppe B
|
|
Streptococcus pneumoniae
|
|
Viren
|
|
Herpes simplex
|
|
Human immunodeficiency virus
|
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Influenza
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|
Parainfluenza
|
|
Parasiten
|
|
Plasmodium vivax
|
|
Pilze
|
|
Cryptococcus neoformans
|
|
Penicillium janthinellum
|
|
Pneumocystis carinii
|
Pathogenese der BOOP
Pathogenese der BOOP
Die BOOP ist eine inflammatorische Lungenerkrankung, der primär ein entzündliches
Reaktionsmuster der Alveolargänge und des peribronchialen Interstitiums zugrunde liegt,
während die UIP/IPF primär durch einen Fibrosierungsprozess gekennzeichnet ist (Abb.
[2]) [10]
[32]
[47]. Wie im Frühstadium der UIP/IPF bestehen die Proliferate bei der BOOP aus einem
frischen, fibromyxoiden Bindegewebe [10]
[37]
[38]. Während die Proliferate sich bei der BOOP nach Einleitung einer Kortikosteroidtherapie
zurückbilden, schreitet der Umbauprozess bei UIP/IPF unaufhaltsam fort [2]
[4]
[10]
[21]. Die Ursachen für das unterschiedliche Ansprechen von BOOP und UIP/IPF auf die Gabe
oraler Kortikosteroide ist unbekannt. Ein charakteristischer Unterschied zwischen
beiden Entitäten ist die ausgeprägte Kapillarisierung der Granulationsgewebspfröpfe
bei der BOOP im Vergleich zur UIP/IPF [37]. Unter anderem wird vermutet, dass verschiedene Gefäßwachstumsfaktoren im Entzündungsprozess
der BOOP eine normale Apoptoserate und damit einen ungestörten Zelltod ermöglichen,
während dies bei der UIP/IPF nicht der Fall ist. Diese Annahme wird durch Untersuchungen
gestützt, die im Granulationsgewebe der BOOP eine signifikant höhere Apoptoserate
als bei UIP fanden [38]. Eine weitere Hypothese besagt, dass die Relation des Gewebsinhibitors für Metalloproteasen
(TIMP) zu den Matrix-Metalloproteasen (MMPs) und die Konzentration der einzelnen Metalloproteinasen
beim „remodelling” des Granulationsgewebes und der interstitiellen Matrix eine zentrale
Rolle spielt. Für das hohe Rückbildungspotenzial des Granulationsgewebes bei BOOP
wird neuerdings die hohe kollagenolytische Aktivität von MMP-2 bezüglich Kollagen
Typ IV in den Granulationsgewebspfröpfen verantwortlich gemacht [52].
Diagnostik der BOOP
Diagnostik der BOOP
Klinische Präsentation
Bei BOOP sind Männer und Frauen etwa gleich häufig betroffen. Das typische Manifestationsalter
beträgt 40 - 60 Jahre, doch kommt die Erkrankung auch bei Heranwachsenden und Greisen
vor [13]
[14]
[15]
[17]
[21]
[26]. Prädisponierende Faktoren sind unbekannt. Insbesondere scheint keine Beziehung
zum Raucherstatus zu existieren [21]
[26]. Die Erkrankung beginnt meist schleichend, seltener akut mit subfebrilen Temperaturen,
trockenem Husten, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust (Tab. [2]). Nachtschweiß, Thoraxschmerzen, Bronchorrhö und Hämoptysen gehören nicht zum klassischen
Bild der BOOP. Regelmäßig klagen die Patienten über Atemnot, die zumindest unter körperlicher
Belastung auftritt. Typisch ist die schleichende Entwicklung der Symptomatik über
mehrere Wochen, wobei das klinische Bild meist einer grippalen Erkrankung ähnelt.
Nicht selten wird die Diagnose erst zwei bis drei Monate nach Wahrnehmung der ersten
Symptome gestellt (Tab. [2]) [42]. Bei der körperlichen Untersuchung findet sich auskultatorisch über den pulmonalen
Infiltraten gelegentlich inspiratorisches Knisterrasseln. Bronchialatmen und obstruktive
Nebengeräusche gehören nicht zum Spektrum der häufigen Befunde. Der Nachweis einer
breiten Dämpfung ist selten, da ausgedehnte Pleuraergüsse eine Rarität darstellen.
Das Vorhandensein von Uhrglasnägeln, insbesondere aber von Trommelschlägelfingern
sollte Anlass sein, die Diagnose zu überdenken und eine fibrosierende oder maligne
Lungenerkrankung in Erwägung zu ziehen.
Tab. 2 Klinische Daten publizierter Serien inklusive der eigenen Patienten
|
Epler [21]
|
Costabel [15]
|
Izumi [26]
|
|
(n = 112) |
(n = 38) |
(n = 34) |
|
Männer/Frauen
|
60/52 |
17/21 |
17/17 |
|
mittleres Alter (Jahre)
|
58 (21 - 80) |
57 (27 - 74) |
57 (41 - 69) |
|
Raucherstatus
|
|
|
|
|
Nichtraucher
|
43 % |
- |
56 % |
|
Raucher
|
25 % |
26 % |
26 % |
|
Exraucher
|
32 % |
- |
18 % |
|
Symptome
|
|
|
|
|
Symptomdauer (Monate)
|
3,6 |
5,5 |
7,5 |
|
Husten
|
72 % |
74 % |
76 % |
|
Fieber
|
49 % |
90 % |
53 % |
|
Atemnot
|
49 % |
90 % |
47 % |
|
physikalische Befunde
|
|
|
|
|
Knisterrasseln
|
74 % |
79 % |
79 % |
|
Uhrglasnägel/Trommelschlägelfinger
|
5 % |
5 % |
3 % |
|
pathologische Befunde
|
|
|
|
|
verminderte Vitalkapazität
|
52 % |
- |
59 % |
|
reduzierte Diffusionskapazität
|
74 % |
- |
80 % |
Bildgebende Diagnostik
Röntgenthoraxbild
Das charakteristische Röntgen-Thorax-Bild der BOOP zeigt fleckige, alveoläre Konsolidierungen,
die bilateral angeordnet sind und die Lungenmittel- und -unterfelder bevorzugen (Abb.
[3]). Zentrale Einschmelzungen sind selten und kommen überwiegend bei der nodulären
Variante (fokale BOOP) vor [46]. Vereinzelt wurden Pleuraergüsse zwar beschrieben, sollten aber stets Anlass zur
differenzialdiagnostischen Abklärung sein. Unilaterale und wandernde Infiltrate kommen
je nach Serie in bis zu 25 % vor [13]
[31]
[34]
[49]. Typisch für den progredienten Verlauf ist eine allmähliche Größenzunahme der Infiltrate,
doch können an anderer Stelle auch neue Infiltrate hinzutreten.
Abb. 3 Röntgenthoraxbild eines Patienten mit BOOP. Beachte die charakteristischen peripheren
Infiltrate, die sich in den Lungenmittel- und -unterfeldern darstellen.
Thorax-CT
Das charakteristische computertomographische Muster der BOOP ermöglicht dem erfahrenen
Untersucher mit großer Sicherheit, in Kenntnis des klinischen Bildes, die korrekte
Diagnose zu stellen [29]. Am häufigsten kommen milchglasartige Trübungen (90 - 100 %) und fleckige alveoläre
Konsolidierungen (83 - 91 %) vor, die bilateral und peripher betont angeordnet sind
(Abb. [4]) [29]
[44]
[45]. Die Größe der Konsolidierungen variiert erheblich und reicht von wenigen Zentimetern
bis hin zur Ausdehnung ganzer Segmente. Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe führten
zu der Erkenntnis, dass typische Konsolidierungen dreiecksförmig begrenzt sind, wobei
die Spitze des Dreiecks hiluswärts orientiert ist und die Basis Pleurakontakt hat
[15].
Abb. 4 BOOP im HRCT. Beidseits finden sich periphere Konsolidierungen, die zum Teil dreiecksförmig
begrenzt sind (offener schwarzer Pfeil), daneben Bronchus-assoziierte Verschattungen
(offener weißer Pfeil), flaue Infiltrate (dünne schwarze Pfeile) und milchglasartige
Trübungen (gebogene weiße Pfeile).
In einer HRCT-Studie von Murphy und Mitarbeitern wurden zwei typische Muster von linearen
Verschattungen beschrieben: 1. peribronchial zentrierte Infiltrate mit Ausdehnung
in Richtung der Pleura und 2. subpleurale Verdichtungszonen ohne klare anatomische
Beziehung zum Bronchialbaum [45]. Beide Verschattungsmuster können multifokal und nebeneinander vorkommen, bevorzugen
den Unterlappen und heilen binnen weniger Wochen nach Einleitung einer Kortikosteroidtherapie
ohne Residuen ab [45].
Die beschriebenen CT-Muster sind zwar charakteristisch für die BOOP, nicht aber krankheitsspezifisch.
Die Differenzialdiagnostik umfasst insbesondere das multilokuläre bronchoalveoläre
Karzinom, niedrig maligne Lymphome mit Lungenbeteiligung, seltener die Alveolarproteinose,
flüchtige eosinophile Infiltrate und die chronisch eosinophile Pneumonie und als Rarität
emboliebedingte Lungeninfarkte.
Seltenere computertomographische Manifestationen der BOOP sind retikulonoduläre Verschattungen
in Kombination mit milchglasartigen Trübungszonen, bei denen es sich histologisch
zumeist um Organisationsstadien eines diffusen Alveolarschadens, um eine NSIP, seltener
um eine AIP oder UIP/IPF mit Granulationsgewebspfröpfen als Reparationsprozess handelt
[29]
[44]. Solitäre (fokale) BOOP-Läsionen mit entsprechendem radiologischen Muster finden
sich gelegentlich auch im Randbereich von chronischen oder subakuten Entzündungsprozessen
der Lunge. Die Diagnose wird durch chirurgische Lungenbiopsie oder nach kompletter
Resektion des Herdes gestellt, die meist unter dem Verdacht auf ein Bronchialkarzinom
oder einen anderen pulmonalen Tumor erfolgt [10]
[46]. Die solitären Herde sind oft im Oberlappen lokalisiert und wiesen in einer Serie
in 4 von 5 Fällen eine zentrale Einschmelzung auf [46]. Recht seltene HRCT-Manifestationen der BOOP sind isolierte Areale mit milchglasartiger
Trübung, multiple einschmelzende Knoten, zentral lokalisierte Verschattungen sowie
ausgedehnte Pleuraergüsse.
Die prozentuale Häufigkeit der beschriebenen CT-Befunde bei BOOP ist in Tab. [3] zusammengestellt. Für Vergleichszwecke finden sich in dieser Tabelle auch Häufigkeitsangaben
für die anderen idiopathischen interstitiellen Pneumonien.
Tab. 3 Häufigkeit typischer HRCT-Befunde bei BOOP und den anderen idiopathischen interstitiellen
Pneumonien (nach [29])
| CT-Befunde |
UIP (%) |
BOOP (%) |
DIP (%) |
AIP (%) |
NSIP (%) |
|
Milchglastrübung
|
97 |
100 |
100 |
1000 |
100 |
|
Atemwegskonsolidierungen
|
23 |
83 |
13 |
80 |
41 |
|
Honigwaben
|
71 |
13 |
39 |
30 |
26 |
|
intralobär retikuläre Verdichtungen
|
97 |
71 |
78 |
70 |
93 |
|
Noduli
|
11 |
63 |
44 |
25 |
19 |
|
Befallsmuster
|
|
|
|
|
|
|
Oberlappen
|
0 |
4 |
0 |
10 |
4 |
|
Unterlappen
|
71 |
48 |
83 |
25 |
74 |
|
Ubiquitär
|
29 |
48 |
17 |
65 |
22 |
|
anatomisches Verteilungsmuster
|
|
|
|
|
|
|
peripher
|
89 |
71 |
43 |
10 |
85 |
|
peribronchovaskulär
|
3 |
17 |
0 |
5 |
19 |
|
dorsal
|
0 |
25 |
0 |
10 |
11 |
|
ubiquitär
|
11 |
13 |
57 |
80 |
11 |
Lungenfunktion
In der Lungenfunktion findet sich bei BOOP oft eine leichte bis mittelschwere Restriktion
(Abb. [5]) [15]
[17]
[21]
[26]. Eine obstruktive Komponente ist gewöhnlich nur bei langjährigen Zigarettenrauchern
anzutreffen. Die arterielle Blutgasanalyse zeigt eine wechselnd ausgeprägte, zumeist
leichte Hypoxämie, die unter ergometrischer Belastung zunimmt [15]. Obwohl der Transferfaktor für Kohlenmonoxid schon eindeutig reduziert ist, kann
der Transferkoeffizient noch normal sein. Bei schwerer Hypoxämie liegt ein ausgeprägter
Rechts-Links-Shunt zugrunde, der Folge der organisierenden Pneumonie ist [11].
Abb. 5 Funktionsdaten unserer BOOP-Patienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung und im Verlauf
nach Einleitung einer Kortikosteroidbehandlung (modifiziert nach [15]).
Bronchoalveoläre Lavage
Das Zellbild der bronchoalveolären Lavage (BAL) bei BOOP wird als „bunt” beschrieben
und ist gekennzeichnet durch eine obligate Vermehrung der Lymphozyten (20 - 40 %),
meist in Kombination mit einer leichten Granulozytose (< 15 % Neutrophilie, < 7 %
Eosinophilie) (Abb. [6]) [13]
[14]
[15]. Als Besonderheiten sind in mehr als 50 % der Fälle Plasmazellen und Mastzellen
bzw. schaumzellige Makrophagen nachweisbar. Immunzytologisch ist der CD4/CD8-Quotient
meist erniedrigt und die HLA-DR exprimierenden Zellen sind vermehrt, doch ist im Unterschied
zur exogen allergischen Alveolitis, die ansonsten eine ähnliche Befundkonstellation
aufweisen kann, der Prozentsatz der Leu7+NK-Zellen nicht erhöht (Abb. [7]) [15].
Abb. 6 BAL-Zellprofil bei BOOP (nach [14]).
Abb. 7 Immunzytologisches Profil der BAL-Zellen bei BOOP (nach [14]).
Laborbefunde
Für die BOOP existieren keine spezifischen Laborbefunde. Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit
und C-reaktives Protein sind regelmäßig erhöht. Bei einem Drittel der Patienten finden
sich BSG-Werte von über 60 mm/h. Bei 15 - 35 % der Patienten besteht im Differenzialblutbild
eine mäßige Leukozytose und in wechselndem Ausmaß eine Vermehrung der Neutrophilen
[11]
[42].
Diagnosestellung
Die Diagnose BOOP kann der erfahrene Untersucher mit großer Zuverlässigkeit bei Vorliegen
der klinischen Trias aus grippeähnlicher Symptomatik, bilateral dreiecksförmig begrenzten,
peripher angeordneten Konsolidierungen und einem BAL-Profil mit buntem Zellbild, leichter
Lymphozytose und erniedrigtem CD4/CD8-Quotienten stellen [15]
[53]. In diesen lehrbuchmäßigen Fällen ist die Einleitung einer Kortikosteroidtherapie
ohne die vorausgehende histologische Verifizierung der Diagnose gerechtfertigt, wenn
eine engmaschige Verlaufskontrolle sichergestellt ist [15]. Ausbleibende Besserung oder ein Rezidiv trotz hoher Kortikosteroiddosen sollten
den Verdacht auf eine andere Diagnose lenken und Anlass zur chirurgischen Lungenbiopsie
geben [11]
[15]
[18]
[39]. Geeignete Biopsiestellen sollten vorab mittels aktuellem HRCT lokalisiert werden,
da es sich um fokale Veränderungen handelt und bei dieser Erkrankung in wenigen Tagen
spontane Rückbildung möglich ist. Transbronchiale Biopsien - in einer Sitzung in Kombination
mit der BAL durchgeführt - sind dann verwertbar, wenn die typischen bronchiolären
und alveolären Veränderungen nebeneinander vorkommen.
Behandlung der BOOP
Behandlung der BOOP
Idiopathische BOOP
Obwohl bei der BOOP Spontanremissionen bekannt sind, ist in den meisten Fällen die
Indikation zur medikamentösen Behandlung gegeben. Orale Kortikosteroide sind Medikamente
der Wahl [11]
[13]
[15]
[17]
[21]. Allerdings weichen die Angaben bezüglich Dosierung und Behandlungsdauer zum Teil
erheblich voneinander ab. Während ältere Publikationen bei idiopathischer BOOP für
ein bis zwei Monate die tägliche Gabe von 1,0 bis 1,5 mg Prednisolon pro Kilogramm
Körpergewicht empfehlen, ist nach unseren Erfahrungen in Übereinstimmung mit aktuellen
Behandlungsschemata anderer Arbeitsgruppen eine niedrigere Dosis von anfangs 40 mg
pro Tag bzw. von 0,5 bis 0,75 mg/kg/Tag genauso wirksam - aber mit weniger Nebenwirkungen
behaftet [15]
[39]. Die Anfangsdosis von 40 mg pro Tag wird bei gutem Ansprechen schon nach 14 Tagen
auf 30 mg und anschließend stufenweise um 10 mg pro Monat auf eine Erhaltungsdosis
von 5 - 7,5 mg reduziert. Oft bessert sich das klinische Bild schon wenige Tage nach
Behandlungsbeginn [17]
[21]
[42]. Im Mittel normalisiert sich das Röntgenthoraxbild nach 2 - 3 Monaten, die Lungenfunktion
aber erst nach 3 - 6 Monaten [15]. Die Gesamtdauer der Behandlung beträgt zirka 6 - 12 Monate. Eine komplette und
andauernde Remission ist die Regel [39]
[42].
Rezidivbehandlung
Bei 15 bis 25 % der Patienten kommt es ein- oder mehrfach zu einem Rezidiv [39]
[42]. Mit Rückfall ist insbesondere dann zu rechnen, wenn die Kortikosteroiddosis 15
mg/Tag unterschreitet [39]. Das Risiko eines Rückfalls ist bei verzögertem Therapiebeginn erhöht. Multiple
Rezidive finden sich gehäuft bei Patienten mit leichter Cholestase zum Zeitpunkt der
Diagnosestellung [39]. Weder die Prognose der Erkrankung noch das erneute Ansprechen auf die Standardtherapie
verschlechtert sich dadurch [39]. Zwar tritt das Rezidiv meist im anfangs befallenen Abschnitt auf, doch können andere
Areale ebenfalls betroffen sein und neue hinzutreten. Bei unkomplizierten Rezidiven
bietet eine aggressive Therapie gegenüber dem Standardschema keinen Vorteil, da die
Komplikationsrate steigt, die Langzeiteffekte aber nicht besser sind als mit einer
neuerlichen Anfangsdosis von beispielsweise ≤ 25 mg pro Tag [39]. Die schrittweise Dosisreduktion erfolgt bei befriedigendem Ansprechen über einen
Zeitraum von 6 bis 9 Monaten.
Nur selten ist der Übergang in eine chronische Verlaufsform zu befürchten, die vom
Endstadium einer UIP/IPF nicht mehr zu unterscheiden ist. Bei diesen Patienten kann
die kombinierte Gabe von Azathioprin oder Cyclophosphamid dennoch effektiv sein [9].
Behandlung der sekundären und fokalen BOOP
Bei Verdacht auf das Vorliegen einer BOOP als Reaktion auf Medikamente (siehe Tab.
[4]) steht der Auslassversuch an erster Stelle. Bei ausgeprägter Symptomatik wird parallel,
sonst jedoch erst bei ausbleibender Besserung trotz Medikamentenentzug nach üblichem
Schema behandelt.
Tab. 4 Medikamente als Ursachen der BOOP (nach Referenz [11])
|
5-Aminosalicylsäure*
|
|
Acebutolol
|
|
Amiodaron
|
|
Amphotericin
|
|
Bleomycin
|
|
Busulphan
|
|
Carbamazepin
1
|
|
Goldsalze
2
|
|
Interferon alpha
|
|
L-Tryptophan
|
|
Mesalazin
|
|
Minocyclin
|
|
Nilutamid
|
|
Paraquat
|
|
Phenytoin
|
|
Sotalol
|
|
Sulfasalazin*
|
|
Tacrolimus
|
|
Ticlopidin**
|
|
Barbiturate
|
| * Bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen; 1 bei medikamentösem Lupus erythematodes, 2 bei Patienten mit rheumatoider Arthritis; ** bei einem Patienten mit Arteriitis temporalis. |
Tritt die BOOP als Komplikation einer systemischen Erkrankung auf, wird primär die
Grunderkrankung behandelt. Kortikosteroide werden hinzugefügt, wenn die Infiltrate
sich nicht oder unvollständig zurückbilden. Höhere Kortikosteroiddosen von 100 bis
250 mg pro Tag werden erforderlich, wenn Infiltrate unter laufender Steroidbehandlung
der Systemerkrankung entstehen. Dies gilt auch bei Transplantationspatienten mit BOOP,
die schon Kortikosteroide als Teil der Immunsuppression erhalten [5]
[8]
[30]
[55]. In all diesen Fällen wird stets zur histologischen Sicherung der Diagnose durch
chirurgische Lungenbiopsie geraten.
Die Diagnose „fokale BOOP” kann nur histologisch gestellt werden. Bei vollständiger
Resektion eines solitären Herdes ist keine Nachbehandlung erforderlich. Selbst bei
multiplen Knotenbildungen besteht eine hohe spontane Rückbildungsrate (70). Die Therapie
nach Standardschema ist erst bei erkennbarer Progredienz oder bei ausgeprägter Symptomatik
angezeigt (siehe unten).
Besondere Formen
Besondere Formen
Rapid progrediente BOOP
Bei wenigen Patienten mit BOOP wurde ein rapid progredienter Verlauf, zum Teil auch
mit tödlichem Ausgang beschrieben [9]
[48]. Die Histologie entsprach bei einigen dieser Patienten dem Bild einer UIP mit ungewöhnlich
stark ausgeprägter Granulationsgewebsbildung, während sich in anderen Fällen tatsächlich
eine klassische, aber rasch progrediente BOOP zeigte [9]. Diese ungünstige Sonderform der BOOP findet sich gleichermaßen bei Männern und
Frauen und kann Gesunde ebenso betreffen, wie Patienten mit Systemerkrankungen. Das
klinische Bild kann dem eines ARDS mit rapidem Atemversagen innerhalb weniger Tage
entsprechen, wobei histologisch dann häufig ein Mischbild zwischen diffusem Alveolarschaden
und BOOP vorliegt. Klinisch ist die Unterscheidung zwischen akut progredienter BOOP
und akuter interstitieller Pneumonie nicht möglich [12]
[27]. In entsprechenden Fällen wird deshalb frühzeitig zur histologischen Sicherung mittels
offener Lungenbiopsie geraten, da die Einleitung einer hochdosierten Kortikosteroidtherapie
die Prognose im Falle einer BOOP entscheidend verbessert, aber umgekehrt zu schweren
Komplikationen führen kann, wenn es sich beispielsweise um eine nicht erkannte Pilzinfektion
als weiterer Differenzialdiagnose handelt [48].
Fokale BOOP
1989 wurden in einer Serie von 16 Patienten mit gesicherter BOOP fünf Fälle mit fokal
nodulärem Befallsmuster beschrieben [12]. Wichtigste Differenzialdiagnose zu dieser Variante der Erkrankung ist ein maligner
Tumor bzw. eine pulmonale Metastasierung [46]. Obwohl sich aus den Noduli eine klassische BOOP entwickeln kann, ist dies eher
die Ausnahme. In einer zweiten Serie wurden bei 12 Patienten multiple noduläre BOOP-Läsionen
(2 - 8 mm) nachgesichert [1]. In allen Fällen bildete sich die klinische Symptomatik vollständig zurück, bei
10 Patienten spontan, bei 2 anderen nach Einleitung einer Kortikosteroidtherapie.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass 50 % dieser Patienten über Pleuraschmerzen berichteten,
die bei der typischen BOOP selten anzutreffen sind. Dass sich in den letzten Jahren
kaum noch Berichte über die spontane Rückbildung von Lungenmetastasen in der Literatur
finden, führen Chander und Mitarbeiter auf die heute übliche Durchführung einer offenen
Lungenbiopsie zur histologischen Klärung zurück [7].
Postinfektiöse BOOP
Die postinfektiöse BOOP entwickelt sich bei einer breiten Palette von Pneumonien,
unter anderem hervorgerufen durch Bakterien wie Chlamydia, Legionella und Mycoplasma
pneumoniae, durch virale Erreger wie Parainfluenza- und Adenovirus, ferner durch Parasiten
wie Plasmodien und durch Pilze unter Einschluss von Cryptococcus neoformans und Pneumocystis
carinii [6]
[19]
[28]
[35]
[41]
[56].
Bei postinfektiöser BOOP bessert sich das pneumonische Infiltrat nach Einleitung einer
gezielten antimikrobiellen Behandlung, doch bleibt ein Restinfiltrat bestehen, das
oft an Dichte zunimmt. Dem radiologischen Korrelat entspricht eine organisierende
Pneumonie mit Granulationsgewebspfröpfen in den betroffenen Alveolargängen und angrenzenden
Bronchiolen. Im deutschen Schrifttum wird in dieser Situation von einer karnifizierenden
Pneumonie gesprochen. Wenn sich die beschriebenen Veränderungen nach oraler Behandlung
mit Kortikosteroiden in üblicher Dosis nicht binnen zwei bis drei Wochen zurückbilden,
ist die histologische Sicherung des Prozesses anzustreben.
BOOP als Medikamentennebenwirkung
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Fallberichte publiziert, die einen kausalen
Zusammenhang zwischen Medikamenteneinnahme und Manifestation einer BOOP nahe legen.
Unterschiedlichste Substanzklassen werden angeschuldigt: Antientzündlich, zytostatisch
oder immunsuppressiv wirkende Medikamente, ferner Bluthochdruckmittel und Kardiaka
sowie verschiedene Drogen, die missbräuchlich genommen werden (Tab. [4]) [11]. Der entscheidende Schritt ist zunächst, an den Zusammenhang mit der Medikamenteneinnahme
zu denken und dann die angeschuldigte Substanz konsequent abzusetzen. Die zusätzliche
Behandlung mit Kortikosteroiden ist bei ausbleibender Besserung trotz Absetzens der
vermuteten Noxe gerechtfertigt.
BOOP bei Systemerkrankungen
Klinisch unterscheidet sich die BOOP als Komplikation einer rheumatoiden Arthritis
oder anderer Autoimmunerkrankungen des Bindegewebes kaum von der idiopathischen Verlaufsform.
Es liegen Berichte über das Auftreten dieser Komplikation bei Patienten mit rheumatoider
Arthritis, Lupus erythematodes, Dermatomyositis und Sjögren-Syndrom vor [22]
[24]
[36]
[51].
Während eine mit dieser Erkrankung assoziierte Lungenfibrose kaum auf Kortikosteroide
anspricht, ist dies bei der hinzutretenden BOOP eher die Regel. Eine Ausnahme von
dieser Regel scheint bei Dermatomyositis vorzuliegen, da sich die BOOP-typischen Veränderungen
in einer publizierten Serie erst nach Gabe von Cyclophosphamid besserten [36]. Außerdem kommt die BOOP bei Morbus Bechterew, Polymyalgia rheumatica, Morbus Behçet,
bei Immunmangelsyndromen und der essenziellen Kryoglobulinämie vor [20]
[23]
[33].
BOOP nach Organtransplantation
Über die Entwicklung einer BOOP nach Transplantation von Knochenmark, Lunge beziehungsweise
Niere wurde ebenfalls berichtet. Im Zusammenhang mit der Knochenmarktransplantation
beschränken sich die vorliegenden Einzelberichte auf Patienten mit allogener oder
syngener Transplantation, wobei es sich scheinbar gehäuft um das Zusammentreffen mit
einer Zytomegalievirusinfektion handelt [5]
[30]. Ferner kommt die BOOP bei 10 - 28 % der Patienten nach Lungentransplantation vor,
wobei das zeitliche Zusammentreffen mit einer Abstoßungsreaktion möglich ist [8]. Vorliegende Berichte beziehen sich auf das erste Jahr nach Transplantation. Zur
Behandlung werden meist höhere Kortikosteroiddosen eingesetzt. Stets muss eine Abstoßungsreaktion
oder Infektion mit Problemkeimen ausgeschlossen und bei Bestätigung aggressiv behandelt
werden [8]. Offen ist noch, ob die Manifestation einer BOOP als Risikofaktor für das Auftreten
einer obliterativen Bronchiolitis - und damit einer chronischen Abstoßungsreaktion
- zu werten ist. Über das Auftreten einer BOOP als Komplikation nach Nierentransplantation
liegen nur wenige Berichte vor, die für eine schnelle Rückbildung der Veränderungen
nach Einleitung oder Steigerung der täglichen Kortikosteroiddosis sprechen [55].
BOOP nach Strahlentherapie
In letzter Zeit haben mehrere Autoren über das gehäufte Auftreten und einige Besonderheiten
der BOOP im Zusammenhang mit der Strahlentherapie bei an Brustkrebs erkrankten Frauen
publiziert [3]
[16]
[43]
[54]. Die Erkrankung tritt 1 bis 18 Monate nach Abschluss der Strahlentherapie auf. In
der bildgebenden Diagnostik dominieren fleckförmige, seltener auch diffuse mikronoduläre
Verschattungen. Ein disseminiertes Verschattungsmuster ist insgesamt selten, kommt
aber bei kleinherdigen, peribronchialen BOOP-artigen Läsionen auch ohne vorausgehende
Strahlentherapie vor [40]. Die BOOP entwickelt sich häufig außerhalb des Strahlenfeldes und kann von der bestrahlten
auf die nicht bestrahlte Lunge übergreifen. Diese sekundäre Form der BOOP spricht
exzellent auf orale Kortikosteroide an, doch muss ebenfalls mit Rezidiven gerechnet
werden.
Weitere Ursachen einer BOOP
Weitere Berichte liegen über die Entstehung einer BOOP durch Umwelteinflüsse und im
Zusammenhang mit Arbeitsunfällen vor. Angeschuldigt werden beispielsweise die Einatmung
von toxischen Aerosolen, Farbpartikeln und Penicilliumsporen sowie die Rauchgasinhalation
bei Hausbränden [20]. Die Liste sonstiger Ursachen ist lang und beinhaltet das myelodysplastische Syndrom,
die chronische Thyreoiditis, die alkoholische und primär biliäre Leberzirrhose, die
HIV-Infektion, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, maligne Lymphome und die T-Zell-Leukämie
[11]
[20].
Prognose
Prognose
Die Prognose der primären und fokalen BOOP ist trotz möglicher Rezidive gut. So lebten
fünf Jahre nach Diagnosestellung noch mehr als 80 % der Erkrankten. Bei der sekundären
BOOP hängt die Prognose maßgeblich von der Grunderkrankung ab. In der Serie von Lohr
[42] lebten nach 5 Jahren nur noch 45 % der Patienten.