Pneumologie 2003; 57(1): 5-6
DOI: 10.1055/s-2003-36641
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

In eigener Sache: Auswertung der Leserumfrage

To our Readers: Conclusions from Inquiries with our ReadersU.  Costabel
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Publication Date:
15 January 2003 (online)

Table of Contents #

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in diesem ersten Heft des Jahres 2003 möchte ich über das Ergebnis der Leserumfrage berichten (Beilage zu Heft 7/2002). Daran haben 136 Leserinnen/Leser teilgenommen. Dieser Rücklauf ist bei einer Auflagehöhe der „Pneumologie” von 3.400 Exemplaren sicher nicht repräsentativ. Die Antworten spiegeln jedoch die Eindrücke und Wünsche eines Teils (möglicherweise des engagiertesten?) unserer Leserschaft wider, der sich der Mühe unterzogen hat, die Leserumfrage zu beantworten. Dafür vorab unser herzlichster Dank. Auch wenn die Ergebnisse nur als Trend anzusehen sind, liefern sie doch wertvolle Anregungen an Schriftleitung und Verlag, die „Pneumologie” weiter zu verbessern. Von den Umfrageteilnehmern waren 11 % an einer Universitätsklinik, 49 % an anderen Kliniken, 29 % als niedergelassene und 9 % in sonstigen Bereichen tätig.

Insgesamt ist das Ergebnis erfreulich positiv ausgefallen. Die Antworten bei allen qualitativen Fragen zu den einzelnen Rubriken bewegten sich mehrheitlich im Bereich von „gut” und „sehr gut”.

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Informationsquellen

Fachzeitschriften wurden als die die wichtigsten Informationsquellen genannt. Fachinformationen für den beruflichen Alltag werden von 99 % aus Fachzeitschriften bezogen, gefolgt von Tagungen und Kongressen (95 %) und Fachbüchern (68 %). Internet (54 %) und CD-ROM (15 %) werden seltener genutzt.

Besonders gefreut hat uns, dass unter den Fachzeitschriften die „Pneumologie” den unangefochtenen Spitzenplatz einnimmt (Tab. [1]). Schwerpunktpneumologen haben offenbar den Bezug zur Inneren Medizin nicht verloren, wenn man die Tatsache, dass „Der Internist” in dieser Tabelle an zweiter Stelle rangiert, so interpretieren mag.

Der Praxisbezug wurde als wichtigstes Merkmal im Urteil über eine Fachzeitschrift angesehen (sehr wichtig 74 %, wichtig 22 %), aber auch Informationen über theoretische Grundlagen werden von der Mehrzahl für wichtig gehalten (sehr wichtig 21 %, wichtig 60 %).

Tab. 1 Zahl der Antworten auf die Frage, aus welchen Fachzeitschriften hauptsächlich Fachinformationen für den beruflichen Alltage bezogen werden*
Fachzeitschriften n
Pneumologie 102
Der Internist 51
New Engl J Med 36
Chest 33
DMW 25
AJRCCM 21
European Respiratory Journal 20
Atemwegs- und Lungenkrankheiten 18
Dt. Ärzteblatt 15
Allergologie 14
Allergo Journal 9
Arzneimittelbrief 8
Lancet 8
Med. Klinik 8
Somnologie 6
Thorax 5
*Weniger als 5mal genannte Zeitschriften sind nicht aufgeführt.
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Urteil zum Inhalt

Insgesamt wird der Inhalt der „Pneumologie” mit gut (60 - 70 %) bis sehr gut (10 - 20 %) für die einzelnen Merkmale beurteilt, wobei die Themenauswahl hier Spitzenreiter ist, während die Praxisnähe noch verbesserungswürdig erscheint. Die Übersichten sind die beliebteste Rubrik! 86 % lesen diese Artikel immer oder oft und 38 % finden sie sehr gut (beste Benotung aller Rubriken). Aber auch Originalarbeiten der „Pneumologie” werden gelesen, von 85 % immer oder oft, und von 15 % mit sehr gut beurteilt. Beachtet und geschätzt sind auch die Kasuistiken, sie werden von 74 % immer oder oft gelesen und von 36 % als sehr gut angesehen. Eine ähnlich hohe Anerkennung finden die Empfehlungen, die von 43 % immer gelesen werden, von 31 % oft. Keine andere Rubrik wird so häufig mit „immer gelesen” beurteilt, und dies entspricht ja auch dem Sinn von Empfehlungen/Leitlinien.

Es gab eine Diskussion in der Herausgeberschaft, ob die Besprechungen „Aktuelles aus der Literatur”, da für die Sektionsmitglieder arbeitsintensiv, beibehalten werden sollen. Die Leserumfrage gibt uns recht, darauf nicht zu verzichten: 77 % lesen sie immer oder oft und 31 % halten die gewählten Arbeiten für sehr gut. Auf weniger großes Interesse stößt die Rubrik „Im Fokus”. Nur von 13 % wird sie immer und von 45 % oft gelesen, und nur von 7 % mit sehr gut beurteilt.

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Zu oft, zu wenig, gerade richtig?

Offensichtlich richtig dosiert ist die Zahl an Originalarbeiten, Editorials und Brennpunkten (80 % finden sie gerade richtig). Die höchsten Prozentsätze mit der Beurteilung „zu wenig” (30 %) finden sich für Kasuistiken, Empfehlungen und Übersichtsartikel. Hier also die Aufforderung an unsere Autoren, vermehrt Kasuistiken und Übersichtsarbeiten einzureichen, und an die Arbeitsgruppen in unseren Sektionen, bei der Erarbeitung von Empfehlungen/Leitlinien nicht zu ruhen!

In offenen Antworten wurde teilweise Kritik an Schwerpunktheften mit „Geburtstagsausgaben” geübt. Offenbar entstand der Eindruck, dass in diesen Heften alle angebotenen Arbeiten ohne Review-Verfahren akzeptiert werden. Dem ist nicht so. Einzelne Arbeiten werden auch abgelehnt. Um dies klar zum Ausdruck zu bringen, wird mit diesem Heft auch das Einreichungsdatum und das Annahmedatum, wie inzwischen allgemein üblich, auf der Titelseite jeder Arbeit publiziert (Ausnahme: bestimmte Rubriken wie Editorials, Brennpunkte und Serien). Daraus wird ersichtlich, dass fast keine Arbeit ohne Überarbeitung (teilweise mehrfach erforderlich) akzeptiert wird. Die Einführung der neuen Rubriken „Serien” und „Blickdiagnose Pneumologie” wurde begrüßt. Zwei Serien sind inzwischen angelaufen, zwei weitere („Asthma am Arbeitsplatz” und „Schlaf und Atmung”) in konkreter Vorbereitung. Mit „Blickdiagnosen” hapert es noch, einige aus der eigenen Klinik sind in der Pipeline, weitere aus anderen Kliniken/Praxen äußerst willkommen.

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Ausblick

Die „Pneumologie” hat sich als führende Fachzeitschrift für den deutschsprachigen Raum etabliert. Diesen Stand gilt es zu halten. Wissenschaftliche Originalarbeiten finden Anerkennung in der Leserschaft. Übersichtsarbeiten, wenn möglich in Serien integriert, und Kasuistiken sind unverzichtbares Element der Fortbildung. Es können nicht zu viele davon publiziert werden.

Das Jahr 2003 wird auf gesundheits-, sozial- und berufspolitischem Feld einschneidende Veränderungen mit sich bringen. Die bekannten Probleme bei der Finanzierung unseres Gesundheitswesens (Nullrunden, DRG-Einführung, Verteilungskämpfe) und bei der Verwirklichung einer neuen Weiterbildungsordnung (Abgrenzung und Konkurrenzstreit zwischen einzelnen Fachgebieten und Schwerpunkten) werden ihre Spuren hinterlassen. Gemeinsam sollten wir Sorge tragen, dass das Fach Pneumologie in seiner ganzen Vielfalt, die von Infektiologie, Allergologie, Onkologie, fachspezifischer Radiologie bis zur Schlafmedizin und Intensivmedizin reicht, erhalten bleibt.

Die Schriftleitung und der Verlag danken allen Autoren und Gutachtern für die erfolgreiche Gestaltung der Zeitschrift auch im letzten Jahr. Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2003, bleiben Sie der „Pneumologie” als Leser und Autor treu.

Ulrich Costabel, Herausgeber