Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in diesem ersten Heft des Jahres 2003 möchte ich über das Ergebnis der Leserumfrage
berichten (Beilage zu Heft 7/2002). Daran haben 136 Leserinnen/Leser teilgenommen.
Dieser Rücklauf ist bei einer Auflagehöhe der „Pneumologie” von 3.400 Exemplaren sicher
nicht repräsentativ. Die Antworten spiegeln jedoch die Eindrücke und Wünsche eines
Teils (möglicherweise des engagiertesten?) unserer Leserschaft wider, der sich der
Mühe unterzogen hat, die Leserumfrage zu beantworten. Dafür vorab unser herzlichster
Dank. Auch wenn die Ergebnisse nur als Trend anzusehen sind, liefern sie doch wertvolle
Anregungen an Schriftleitung und Verlag, die „Pneumologie” weiter zu verbessern. Von
den Umfrageteilnehmern waren 11 % an einer Universitätsklinik, 49 % an anderen Kliniken,
29 % als niedergelassene und 9 % in sonstigen Bereichen tätig.
Insgesamt ist das Ergebnis erfreulich positiv ausgefallen. Die Antworten bei allen
qualitativen Fragen zu den einzelnen Rubriken bewegten sich mehrheitlich im Bereich
von „gut” und „sehr gut”.
Informationsquellen
Fachzeitschriften wurden als die die wichtigsten Informationsquellen genannt. Fachinformationen
für den beruflichen Alltag werden von 99 % aus Fachzeitschriften bezogen, gefolgt
von Tagungen und Kongressen (95 %) und Fachbüchern (68 %). Internet (54 %) und CD-ROM
(15 %) werden seltener genutzt.
Besonders gefreut hat uns, dass unter den Fachzeitschriften die „Pneumologie” den
unangefochtenen Spitzenplatz einnimmt (Tab. [1]). Schwerpunktpneumologen haben offenbar den Bezug zur Inneren Medizin nicht verloren,
wenn man die Tatsache, dass „Der Internist” in dieser Tabelle an zweiter Stelle rangiert,
so interpretieren mag.
Der Praxisbezug wurde als wichtigstes Merkmal im Urteil über eine Fachzeitschrift
angesehen (sehr wichtig 74 %, wichtig 22 %), aber auch Informationen über theoretische
Grundlagen werden von der Mehrzahl für wichtig gehalten (sehr wichtig 21 %, wichtig
60 %).
Tab. 1 Zahl der Antworten auf die Frage, aus welchen Fachzeitschriften hauptsächlich Fachinformationen
für den beruflichen Alltage bezogen werden*
Fachzeitschriften |
n |
Pneumologie
|
102 |
Der Internist
|
51 |
New Engl J Med
|
36 |
Chest
|
33 |
DMW
|
25 |
AJRCCM
|
21 |
European Respiratory Journal
|
20 |
Atemwegs- und Lungenkrankheiten
|
18 |
Dt. Ärzteblatt
|
15 |
Allergologie
|
14 |
Allergo Journal
|
9 |
Arzneimittelbrief
|
8 |
Lancet
|
8 |
Med. Klinik
|
8 |
Somnologie
|
6 |
Thorax
|
5 |
*Weniger als 5mal genannte Zeitschriften sind nicht aufgeführt. |
Urteil zum Inhalt
Insgesamt wird der Inhalt der „Pneumologie” mit gut (60 - 70 %) bis sehr gut (10 -
20 %) für die einzelnen Merkmale beurteilt, wobei die Themenauswahl hier Spitzenreiter
ist, während die Praxisnähe noch verbesserungswürdig erscheint. Die Übersichten sind
die beliebteste Rubrik! 86 % lesen diese Artikel immer oder oft und 38 % finden sie
sehr gut (beste Benotung aller Rubriken). Aber auch Originalarbeiten der „Pneumologie”
werden gelesen, von 85 % immer oder oft, und von 15 % mit sehr gut beurteilt. Beachtet
und geschätzt sind auch die Kasuistiken, sie werden von 74 % immer oder oft gelesen
und von 36 % als sehr gut angesehen. Eine ähnlich hohe Anerkennung finden die Empfehlungen,
die von 43 % immer gelesen werden, von 31 % oft. Keine andere Rubrik wird so häufig
mit „immer gelesen” beurteilt, und dies entspricht ja auch dem Sinn von Empfehlungen/Leitlinien.
Es gab eine Diskussion in der Herausgeberschaft, ob die Besprechungen „Aktuelles aus
der Literatur”, da für die Sektionsmitglieder arbeitsintensiv, beibehalten werden
sollen. Die Leserumfrage gibt uns recht, darauf nicht zu verzichten: 77 % lesen sie
immer oder oft und 31 % halten die gewählten Arbeiten für sehr gut. Auf weniger großes
Interesse stößt die Rubrik „Im Fokus”. Nur von 13 % wird sie immer und von 45 % oft
gelesen, und nur von 7 % mit sehr gut beurteilt.
Zu oft, zu wenig, gerade richtig?
Offensichtlich richtig dosiert ist die Zahl an Originalarbeiten, Editorials und Brennpunkten
(80 % finden sie gerade richtig). Die höchsten Prozentsätze mit der Beurteilung „zu
wenig” (30 %) finden sich für Kasuistiken, Empfehlungen und Übersichtsartikel. Hier
also die Aufforderung an unsere Autoren, vermehrt Kasuistiken und Übersichtsarbeiten
einzureichen, und an die Arbeitsgruppen in unseren Sektionen, bei der Erarbeitung
von Empfehlungen/Leitlinien nicht zu ruhen!
In offenen Antworten wurde teilweise Kritik an Schwerpunktheften mit „Geburtstagsausgaben”
geübt. Offenbar entstand der Eindruck, dass in diesen Heften alle angebotenen Arbeiten
ohne Review-Verfahren akzeptiert werden. Dem ist nicht so. Einzelne Arbeiten werden
auch abgelehnt. Um dies klar zum Ausdruck zu bringen, wird mit diesem Heft auch das
Einreichungsdatum und das Annahmedatum, wie inzwischen allgemein üblich, auf der Titelseite
jeder Arbeit publiziert (Ausnahme: bestimmte Rubriken wie Editorials, Brennpunkte
und Serien). Daraus wird ersichtlich, dass fast keine Arbeit ohne Überarbeitung (teilweise
mehrfach erforderlich) akzeptiert wird. Die Einführung der neuen Rubriken „Serien”
und „Blickdiagnose Pneumologie” wurde begrüßt. Zwei Serien sind inzwischen angelaufen,
zwei weitere („Asthma am Arbeitsplatz” und „Schlaf und Atmung”) in konkreter Vorbereitung.
Mit „Blickdiagnosen” hapert es noch, einige aus der eigenen Klinik sind in der Pipeline,
weitere aus anderen Kliniken/Praxen äußerst willkommen.
Ausblick
Die „Pneumologie” hat sich als führende Fachzeitschrift für den deutschsprachigen
Raum etabliert. Diesen Stand gilt es zu halten. Wissenschaftliche Originalarbeiten
finden Anerkennung in der Leserschaft. Übersichtsarbeiten, wenn möglich in Serien
integriert, und Kasuistiken sind unverzichtbares Element der Fortbildung. Es können
nicht zu viele davon publiziert werden.
Das Jahr 2003 wird auf gesundheits-, sozial- und berufspolitischem Feld einschneidende
Veränderungen mit sich bringen. Die bekannten Probleme bei der Finanzierung unseres
Gesundheitswesens (Nullrunden, DRG-Einführung, Verteilungskämpfe) und bei der Verwirklichung
einer neuen Weiterbildungsordnung (Abgrenzung und Konkurrenzstreit zwischen einzelnen
Fachgebieten und Schwerpunkten) werden ihre Spuren hinterlassen. Gemeinsam sollten
wir Sorge tragen, dass das Fach Pneumologie in seiner ganzen Vielfalt, die von Infektiologie,
Allergologie, Onkologie, fachspezifischer Radiologie bis zur Schlafmedizin und Intensivmedizin
reicht, erhalten bleibt.
Die Schriftleitung und der Verlag danken allen Autoren und Gutachtern für die erfolgreiche
Gestaltung der Zeitschrift auch im letzten Jahr. Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches
Jahr 2003, bleiben Sie der „Pneumologie” als Leser und Autor treu.
Ulrich Costabel, Herausgeber