Unterschiedliche Studien belegen, dass etwa 80 % der Patienten mit Multipler Sklerose
eine Fatigue beklagen. Definiert wird Fatigue (15) als „subjektiver Mangel an physischer
und/oder mentaler Energie, welchen die Patienten oder Therapeuten als Störung täglicher
oder angestrebter Aktivitäten wahrnehmen”. Der Konsensusreport impliziert, dass Fatigue
über das subjektive Empfinden des Patienten definiert wird. Dabei kann dieses Symptom
passager oder chronisch in jedem Krankheitsstadium auftreten, einem Schub vorausgehen
oder auch das Erstsymptom der Erkrankung darstellen. Da Krankheitsschübe und die hieraus
resultierenden körperlichen Beeinträchtigung zunehmend suffizienter behandelt werden
können und sich die immunmodulatorische Therapie günstig auf den Krankheitsverlauf
auswirkt, beeinflusst Fatigue vordringlich die Lebensqualität. So geben bis zu 60
% der Patienten sie als negativstes Krankheitssymptom an.
Obwohl Fatigue so prominent erscheint, fällt es Patienten schwer, zwischen Müdigkeit/Schläfrigkeit
und Fatigue (Erschöpfung, Abgeschlagenheit, Energielosigkeit) zu differenzieren. Zusätzlich
fließen depressive Verstimmungen ein [10]
[19].
Systematische Erfassung von Fatigue und Müdigkeit
Systematische Erfassung von Fatigue und Müdigkeit
Müdigkeit wird als Begleiterscheinung unterschiedlicher chronischer Erkrankungen beschrieben.
Da Tagesmüdigkeit bis hin zu imperativem Schlafdrang, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
massiv die Lebensqualität und soziale Kompetenz beeinträchtigen, erstellte die Deutsche
Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (DGSM) eine Leitlinie zum nicht-erholsamen
Schlaf [8]. Zur Quantifizierung der Tagesschläfrigkeit dienen international [3]
-
Die Epworth-Sleepiness-Scale (Einpunktbefragung)
-
Die Stanford-Sleepiness-Scale (Einschätzung der Schläfrigkeit alle 30 Minuten über
24 Stunden)
-
Nachtschlaf und Schlafphasen tagsüber sind polysomnographisch und durch Taganalysen
wie den Multiplen-Schlaf-Latenz-Test (MSLT) exakt quantifizierbar [3]
[8].
Fatigue bei MS stellt einen chronischen Erschöpfungszustand dar, der auch in Ruhe
unabhängig von jeglicher Anstrengung auftritt. Dabei kann die Erschöpfung bereits
am frühen Morgen auftreten, sie steigert sich bei andauernder körperlicher oder geistiger
Aktivität.
-
Die Fatigue Severity Scale nach Krupp et al. [12]
-
Die MS-spezifische Fatigue-Severity-Scale [13]
-
Die modifizierte Fatigue Impact Scale (MFIS, [15]).
Um den Einfluss der MS-bedingten Defizite auf Fatigue und Müdigkeit bewerten zu können,
ist eine standardisierte Erhebung des körperlichen Befundes notwendig. Neben der EDSS
(Expanded Disability Status Scale) hat sich in neueren Studien der MSFC (Multiple
Sclerosis Functional Composite) mit differenzierter Beurteilung von Gehfähigkeit „Timed
25 Foot Walk”, manueller Fertigkeit „9 Hole Peg Test” und kognitiver Leistung „Paced
Auditory Serial Addition Test” in der 3-Minuten-Version [7] etabliert.
Ursachen der Fatigue
Ursachen der Fatigue
Die Ätiologie der Fatigue ist multifaktoriell und noch nicht sicher geklärt [12]
[20]. Ein morphologisches Korrelat ist anzunehmen. Es gibt folgende Erklärungsansätze:
Strukturschäden im Sinne von Demyelinisierung und axonaler Schädigung können zentralnervös
verlangsamte Abläufe gezielter Bewegungen bedingen. Demyelinisierungsbedingte Verzögerungen
der Afferenzen führen ebenso zu verlangsamten Abläufen [20]. MS-Patienten mit Zeichen einer Pyramidenbahnschädigung [9] weisen höhere Fatigue-Scores auf. Übereinstimmend korrelieren Ausmaß der Fatigue
mit Beeinträchtigung der Gehfähigkeit. In einer von uns durchgeführten Studie [11] konnten wir zeigen, dass Angaben zur Fatigue mit dem 25 TWT und 9HPT des MSFC korrelierten,
d.h. mit den Testschritten, die die körperliche Einschränkung beurteilen [Abb. 1]. Somit erscheint Erschöpfung eher mit körperlichen Defiziten korreliert zu sein.
Dies unterstreicht Studien, die strukturelle, demyelinisierende ZNS-Schäden als Fatigue-Ursache
favorisieren [2]
[20].
Zu erwarten wäre eine Darstellung dieser Strukturschäden mittels moderner bildgebender
Verfahren. Konventionelle NMR-Studien ergaben bisher widersprüchliche Ergebnisse.
So ließ sich kein einheitlicher Bezug zwischen Fatigueschwere und absoluter Läsionslast
oder Ausmaß der zerebralen Atrophie herstellen. Positive Ansätze bietet die funktionelle
Kernspintomographie. So konnten Filippi et al. [6] Korrelationen des Fatigue-Scores mit Aktivitäten im kontralateralen intraparietalen
Sulcus, Thalamus (Schnittstelle des Kreislaufes zwischen Planung und Ausführung motorischer
Funktionen) und ipsilateralen rolandischen Operculum nachweisen. Fatiguepatienten
hatten weniger Aktivität in kortikalen und subkortikalen Arealen, die in motorisches
Planen und Exekutivfunktionen eingebunden sind. In einem weiteren funktionellen Verfahren
(Single photon-emission computerized tomography (SPECT) war der zerebrale Blutfluss
bei Fatigue [4] reduziert.
Nach den Ergebnissen der Positronenemissionstomographie PET spielen Stoffwechselstörungen
im frontalen Kortex und den Basalganglien die größte Rolle in der MS-Fatigue [2]. Dies bestätigt einen Einfluss der kortiko-subkortikalen dorsolateralen präfrontalen
Verschaltung. Korrelation findet dieser Befund auch durch Veränderungen der ereigniskorrelierten
Potenziale (ERP).
Der kortikospinale Trakt ist durch motorisch evozierte Potenziale (MEP) beurteilbar.
Die Studienergebnisse sind uneinheitlich, Korrelationen zur Fatigue waren zum Teil
mit einer Amplitudenabnahme nach willkürlichem Training oder repetetiver Stimulation
nachweisbar. Zentrale Fatigue erscheint somit eher durch Läsionen im fazilitierenden
afferenten System bedingt [2]. Aber auch periphere (vermutlich sekundär entstandene) Schädigungen in Nerven und
Muskeln tragen zur Fatigue bei. So war die Kraftentwicklung insbesondere nach repetetiven
Bewegungen bzw. repetetiver peripherer Nervenstimulation (Oberflächen-EMG-Analyse,
Vigorometer) [2] bei MS-Patienten mit Fatigue deutlich vermindert.
Neben der physischen wird auch eine mentale Fatigue beschrieben. So konnten Krupp
et al. [14] aufzeigen, dass bei längerdauernder neuropsychologischer Testung MS-Patienten nachlassende
Leistungen des Gedächtnisses und begrifflichen Denkens aufwiesen. Die Ausfallssymptomatik
bestätigt die Bedeutung des Frontallappens in der Fatiguegenese.
Eine weitere Rolle spielen neuroendokrine Effekte von Entzündungsmediatoren und inflammatorischen
Zytokinen (Tumor Nekrose Faktor (TNF)a, Interleukine, Interferone) [4]. Für den Einfluss aktueller Entzündungsaktivität spricht, dass der Fatiguescore
bei schubförmiger MS signifikant höher ist als bei chronisch progredientem Verlauf.
Auch Aktivitätsnachweis mit höherer MR-Last im T2-Modus [1] ist mit höheren Fatiguescores verbunden.
In vielen Studien korrelieren Depressivität und Fatigue, wobei dieser Zusammenhang
insbesondere bei Patienten mit progredientem Krankheitsverlauf beobachtet wird. Zu
berücksichtigen ist, dass Fragen der Depressivitäts- und Fatigueskalen Überschneidungen
zeigen [10]
[19]. Ein Einfluss der Depression wird insbesondere auf die mentale Fatigue beschrieben.
In der Regressionsanalyse lassen sich Depression und Fatigue als unabhängige Einflussfaktoren
auf die Lebensqualität darstellen.
Ursachen der Müdigkeit
Ursachen der Müdigkeit
Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist bei vielen MS-Patienten gestört. Polysomnographisch zeigen
MS-Patienten eine geringere Schlafeffizienz und häufigere Weckreaktionen in der Nacht
im Vergleich zu Kontrollprobanden [5]. Allerdings treten auch bei ihnen schlafbezogene, die Schlafkontinuität störende
Erkrankungen auf (PLM, Schlaf-Apnoe). Längere ungestörte Schlafzeiten bedingen eine
signifikant bessere Tagesbefindlichkeit [11]. Bei Mitbeteiligung des aufsteigenden retikulären System im Entzündungsprozess ist
in jedem Fall erhöhte Müdigkeit zu postulieren [11].
Therapie
Da die Ätiologie von Fatigue und Müdigkeit sehr komplex ist, muss nach exakter Erfassung
der Problematik eine individuelle Therapie gewählt werden.
Therapie der Müdigkeit
Der Einfluss sedierender Medikamente (Analgetika, Antihistaminika, Antispastika) muss
bedacht und falls möglich modifiziert werden. Da der Nachtschlaf durch MS-Symptome
(Spastik, Blasenschwäche, Paresen) gestört wird, sollte hier die Therapiemöglichkeit
überprüft werden. Bei medikamentöser Intervention bzgl. der Spastik muss der mögliche
Überhang mit Einfluss auf den Tag berücksichtigt werden.
Therapie von Fatigue
Therapie von Fatigue
Tagesablauf/Umgebung: Die Patienten sollen sich wohldosiert entsprechend der individuellen
Beeinträchtigung belasten. Für ausreichende Erholungspausen ist zu sorgen, Überhitzungen
sollten vermieden werden.
Medikamente: Am häufigsten wird Amantadin (2 x 100 mg/die) eingesetzt. Die Wirkung
wird mit der erhöhten körpereigenen Dopaminfreisetzung erklärt. In der Studie von
Murray [16] führte 59 % der Verum- gegenüber 0 % der Plazebogruppe die Therapie trotz Nebenwirkungen
fort. Das Medikament bietet eine gute Langzeitverträglichkeit bei niedriger Nebenwirkungsrate
(selten Verwirrtheit, innere Unruhe, Blasenentleerungsstörung).
Medikamente, die zur Hypersomnietherapie eingesetzt werden, zeigen in der Regel unbefriedigende
Ergebnisse. Selbst unter hoher Dosierung von Pemolin (75 mg/Tag) ließ sich keine signifikante
Reduktion bei Fatigue erzielen [13]. Bei Erhöhung der Dosis werden vermehrt Nervosität, Angst und Schlafstörungen induziert.
Pemolin ist zulassungsbedingt nur eingeschränkt verfügbar.
Bei Erfolgen in der Hypersomnietherapie wird auch die nicht amphetaminhaltige Substanz
Modafinil zur Behandlung der Fatigue empfohlen (200 mg morgens). Die Substanz ist
für die Behandlung der Tagesschläfrigkeit bei der Narkolepsie zugelassen und hat eine
aktivierende Wirkung über das aufsteigende retikuläre System. Modafinil steigert die
c-fos-Expression in den Neuronen des Nucleus tuberomamillaris (TMN) und in Orexin
(Hypocretin)-Neuronen. Diese Regionen beeinflussen die Aufrechterhaltung der physiologischen
Tageswachheit [18]. Bei Verwendung in der Therapie zur MS-Fatigue fanden sich eher widersprüchliche
Ergebnisse. Während Patienten mit einer Dosis von 200 mg eine Reduktion des FSS-Score
zeigten, stieg dieser unter 400 mg wieder auf den Ausgangswert an. Hingegen fand sich
unter 200 und 400 mg eine signifikante Senkung des ESS-Scores [17]. Es wird daher Tagesschläfrigkeit, nicht Fatigue behandelt. Doppelblindstudien zum
Nachweis der Wirksamkeit bei MS-Fatigue fehlen zurzeit.
Müdigkeit im Zusammenhang mit Fatigue ist denkbar, wenn Demyelinisierungsherde im
Bereich des retikulären aktivierenden Systems (RAS) der Formatio reticularis auftreten
[1]
[20]. Bei Patienten mit Demyelinisierungsherden in diesem Bereich sollte Modafinil als
Therapie eingesetzt werden.
Kalium-Kanal-blockierende Aminopyridine bewirken eine Leitungsverbesserung demyelinisierender
Axone sowie eine zentrale Transmitterausschüttung. Sie sind allerdings in Deutschland
aufgrund ihrer potenziell toxischen Nebenwirkungen nicht zugelassen [20]. Unter der Therapie können Krampfanfälle induziert werden.
Prophylaktische Wirkung hinsichtlich weiterer demyelinisiernder Schäden, Beeinflussung
neuroendokriner Störungen, evtl. auch Reparaturwirkung auf bereits stattgehabte Läsionen
haben Betainterferone und Glatiramerazetat. Erste Beobachtungen mit positiver Wirkung
auf Fatigue gibt es bereits, wobei zu beachten ist, dass zu Beginn der Therapie durch
die grippeähnlichen Nebenwirkungen die Fatigue verstärkt werden kann.
Fatigue und Depression. Korrelationen wurden dargestellt, kritisch bleibt jedoch anzumerken,
dass Aussagen in Depressionsskalen auch spezifische MS-Symptome widerspiegeln. Insbesondere
ergeben sich Korrelationen bei Patienten mit progredientem Krankheitsverlauf und starker
Mobilitätseinschränkung. Bei sicherem Nachweis einer Depression sollte eine antidepressive
Medikation (vorzugsweise mit nichtsedierenden Antidepressiva wie Fluoxetin, Desipramin,
Citalopram initiiert werden). Günstigere Ergebnisse haben insbesondere Patienten mit
internaler Krankheitskognition, d.h. Einstellung zu aktiver Intervention in den eigenen
Krankheitsprozess. Dies bestärkt die Forderung nach psychotherapeutischer Begleitung
mit Vermittlung einer Krankheitsbewältigungsstrategie (19).
Fazit
Fazit
Zusammenfassend sind Fatigue und Müdigkeit bei MS-Patienten multifaktoriell bedingt.
Mittels strukturierter Fragebögen sollte eine exakte Symptomdifferenzierung durchgeführt
werden. Hieraus ergibt sich dann die Auswahl aus den vorhandenen Therapieansätzen.
Im Vordergrund sollten nichtmedikamentöse Verfahren im Sinne der Gestaltung des Tagesablaufes
und der Umgebungsfaktoren, ggf. psychologische Unterstützung stehen.
Abb. 1 Da der Z-Score den Vergleich zur Normalpopulation darstellt, bedeuten niedrige und
negative Werte schlechtere motorische Funktionen.
Tab. 1 Epworth Sleepiness Scale
|
Die Fragen beziehen sich auf Ihr normales Alltagsleben in der letzten Zeit.
Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Sie in einer der folgenden Situationen
einnicken oder einschlafen würden, - sich also nicht nur müde fühlen? |
|
Benutzen Sie folgende Skala |
0 würde niemals einnicken
1 geringe Wahrscheinlichkeit einzunicken
2 mittlere Wahrscheinlichkeit einzunicken
3 hohe Wahrscheinlichkeit einzunicken |
|
|
Wahrscheinlichkeit einzunicken
|
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Im Sitzen lesend |
0 |
1 |
2 |
3 |
|
Beim Fernsehen |
0 |
1 |
2 |
3 |
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Wenn Sie passiv (als Zuhörer) in der Öffentlichkeit sitzen (z.B. Theater oder Vortrag) |
0 |
1 |
2 |
3 |
|
Als Beifahrer im Auto während einer einstündigen Fahrt ohne Pause |
0 |
1 |
2 |
3 |
|
Wenn Sie sich am Nachmittag hingelegt haben, um auszuruhen |
0 |
1 |
2 |
3 |
|
Wenn Sie sitzen und sich mit jemand unterhalten |
0 |
1 |
2 |
3 |
|
Wenn Sie nach dem Mittagessen (ohne Alkohol) ruhig dasitzen |
0 |
1 |
2 |
3 |
|
Wenn Sie als Fahrer eines Autos verkehrsbedingt einige Minuten halten müssen |
0 |
1 |
2 |
3 |
|
Summe |
|
|
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|
|
Ein Wert ≥ 11 Punkten deutet auf erhöhte Müdigkeit hin |
Tab. 2 Fatigue Severity Scale
|
Ich habe weniger Motivation, wenn ich erschöpft bin |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
Körperliche Betätigung führt zu mehr Erschöpfung |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
Ich bin schnell erschöpft |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
Die Erschöpfung beeinflusst meine körperliche Belastbarkeit |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
Die Erschöpfung verursacht Probleme für mich |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
Meine Erschöpfung behindert körperliche Betätigung |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
Die Erschöpfung behindert mich an der Ausführung bestimmter Aufgaben und Pflichten |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
Die Erschöpfung gehört zu den drei mich am meisten behindernden Beschwerden |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
Die Erschöpfung hat Einfluss auf meine Arbeit, meine Familie bzw. mein soziales Leben |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
Jede Aussage wird von 1 (trifft nicht zu) bis 7 (trifft zu) bewertet und der durchschnittliche
Wert berechnet. Durchschnittswerte über 4 weisen auf deutliche Fatigue hin |
Tab. 3 Therapie der Fatigue und Müdigkeit bei Multipler Sklerose
-
Evaluation und Modifikation sedierender Medikation (z.B. Antispastika) und Umweltfaktoren
(insbesondere Vermeidung von starker Wärmeexposition)
-
Strukturierung des Tagesablaufes mit wohldosierter körperlicher Belastung und ausreichenden
Ruhephasen
-
Psychotherapeutische Begleitung mit dem Ziel, Fatigue als Krankheitssymptom zu akzeptieren,
Förderung einer internalen Krankheitskonzeption
-
Medikation. Amantadin 2 x 100 mg (Fatigue), Modafinil 100-400 mg (Müdigkeit)
-
Ggf. antidepressive Therapie (nicht sedierende Antidepressiva, z.B. Fluoxetin 10-40
mg, Citalopram 20-40 mg)
|