Bei entsprechender Indikation (PSA < 10 ng/ml, Gleason-Score < 7, Prostatavolumen
< 100 cm3) stellt die radikale perineale Prostatektomie (RPP), neben der laparoskopischen Prostatektomie,
eine weitere operative Alternative zum herkömmlichen suprapubischen Zugangsweg dar.
Unbestreitbarer Vorteil der RPP ist die im Vergleich geringere peri- und postoperative
Morbidität. In der Literatur berichtete intra- und postoperative Komplikationen sind
Bluttransfusionen, Darmläsionen, Fisteln, Hämatome, Wundinfektionen und transiente
zumeist lagerungsbedingte Neuropraxien. Weiterhin werden auch Stuhlschmieren (13 %),
Obstipation (16 %) und imperativer Stuhldrang (3 %) angegeben (Kirschner-Hermanns et al.: Stuhlbeschwerden nach radikaler perinealer Prostatektomie
- eine prospektive Studie. Urologe A 2003; 42: 677-684). Dadurch, dass bei der perinealen Prostatektomie der dorsale Venenkomplex nicht
durchtrennt wird, erfolgt die Dissektion der Prostata relativ blutungsarm. Dieses
ermöglicht eine gute Darstellung der Urethra sowie des Blasenhalses. Damit sind optimale
Voraussetzungen für die Rekonstruktion der urethralen Anastomose gegeben. So sind
der perioperative Blutverlust und die Inkontinenzraten nach perinealer Prostataentfernung
gering sind. Schlussendlich lässt sich festhalten, dass die RPP für die Behandlung
des organbegrenzten Prostatakarzinoms ein ausgezeichnetes und hinsichtlich der operativbedingten
Komplikationen für den Patienten ein vorteilhaftes Verfahren ist (Dahmer P et al.: Trends und Indikationen der radikalen perinealen Prostatektomie.
Aktuel Urol 199; 30: 345-346). |
Antwort E ist richtig Bezug: Fichtner et al.: Perineal Complications following Radical Perineal
Prostatectomy. Seite 223
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