Seit Jahrzehnten spielen Rehakliniken bei der Behandlung und Rehabilitation langwierig
an der Haut Erkrankter eine wesentliche und segensreiche Rolle. Bei der Neurodermitis
begann das damit, dass kein geringerer als A. Buschke (Berlin) Ende der Zwanziger
Jahre bass erstaunt war, wie rasch, nachhaltig und ohne weitere therapeutische Maßnahmen
sich auch die hartnäckigsten Ekzeme am Ostseestrand von Kolberg zurückbildeten.
Bereits im Jahre 1915 hatte P. Linser (Tübingen) geschrieben: „Die günstige Wirkung
des Sonnenlichts, besonders der chemisch wirksamen Strahlen desselben wird in Form
von Sonnenbädern längst, namentlich von Naturheilkundigen, bei der Psoriasis in Verwendung
gezogen.” Im heißen Sommer des Jahres 1911 hatte er bei Patienten, die sonst fortwährend
ihre Psoriasisrezidive bekamen, zweifellos günstige Resultate nach reichlichen Sonnebädern
konstatiert. Seit 1913 führte er außerdem bei mehr als 100 Psoriasiskranken aller
Stadien und Intensitäten Behandlungen mit künstlich erzeugtem UV (Höhensonne) durch,
daneben nur Vaselineanwendungen und Warmbäder. Die Betroffenen zogen die Höhensonnenbehandlungen
den anderen damals üblichen Behandlungsmethoden weit vor.
Seither wurde die nichtmedikamentösen Behandlung häufiger und hartnäckiger Dermatosen
erheblich verbessert. Viele dieser Methoden sind gut wirksam, angenehm in der Anwendung,
nahezu „natürlich und ohne Chemie”, mit medikamentösen Verfahren kombinierbar und
preisgünstig. Demnach müssten sie von allen, abgesehen vielleicht von den Herstellern
und Vertreibern von Medikamenten, geliebt werden. Dass dem keineswegs so ist, stellen
M. Schwarz (Ostseeklinik Dierhagen) aus der Sicht einer Rehaklinik und E. Rowe (Berlin)
aus der Sicht einer niedergelassenen Hautärztin dar. Die Überschrift der Frau Kollegin
Rowe ergänzend kann gesagt werden, dass die Lichttherapie als Behandlungsprinzip nach
wie vor Top, hinsichtlich der Vergütung aber ein Flop ist. Hautärzte sollten Strategien
entwickeln, sich die Lichttherapie nicht durch andere Mitbewerber auf dem Gesundheitsmarkt
aus den Händen nehmen zu lassen.
Eine wesentliche phototherapeutische Innovation stellt T. Schwarz (Münster) vor. Gratulation.
Die Schnellabhärtung ist auch nach Meinung des Schreibers dieser Zeilen die bislang
weitaus beste Behandlungsmethode der Urticaria solaris. L. Kowalzick (Plauen im Vogtland) diskutiert die UVA-1-Therapie anhand eigener zehnjähriger
Erfahrung vor allem beim akut exazerbierten atopischem Ekzem, aber auch beim dyshidrotischem
Handekzem, zirkumskripter und systemischer Sklerodermie, subakutem kutanen und systemischen
Lupus erythematodes, kutanem T-Zell-Lymphom, Urticaria pigmentosa und Psoriasis. Anhand von Fallbeobachtungen mit günstigen Ergebnissen sieht er bei
einer ganzen Reihe weiterer Dermatosen die Indikation zur UVA-1-Behandlung.
W. Jost und Mitarbeiter (Würzburg) berichten über ihre Ergebnisse bei der Dosisfindung
für Botulinumtoxin. Solche Untersuchungen sind dringend erforderlich, beispielsweise
auch auf dem Gebiet der Photodermatologie. Abgeschlossen wird das Heft mit hochklassiger
Kasuistik. E. von Stebuth u. Mitarb. (Mainz) beschreiben einen Fall von Lichen ruber pemphigoides, D. Djawari (Heilbronn) eine Vulvitis granulomatosa bei Morbus Crohn.