Akut psychotische Patienten sind oft stark agitiert, feindselig und wenig krankheitseinsichtig.
Häufig gefährden sie sich und ihre Mitmenschen, sodass rasches Handeln indiziert ist.
In der Vergangenheit wurde in der Akuttherapie der Schizophrenie mangels Alternativen
meist auf hoch potente klassische Neuroleptika zurückgegriffen. Doch diese sind mit
einem hohen Risiko extrapyramidal-motorischer Nebenwirkungen behaftet. Dadurch machen
viele Patienten bereits in der initialen Therapiephase traumatisierende Erfahrungen
und ihre Compliance wird langfristig aufs Spiel gesetzt.
Solides Fundament für den Therapieerfolg
Olanzapin i.m.[1] ist angezeigt zur schnellen Beherrschung von Agitation und gestörtem Verhalten bei
Patienten mit Schizophrenie oder manischen Episoden, wenn eine orale Therapie nicht
geeignet ist. Wie eine doppelblinde, randomisierte und plazebokontrollierte Multicenterstudie
an 311 Patienten belegte, bewirkt Olanzapin i.m. eine zuverlässige und einschätzbare
Symptomkontrolle. Gemessen wurde die Verminderung der Agitation von schizophrenen
Patienten anhand der PANSS-Excited-Component. Deutlich überlegen war Olanzapin i.m.
gegenüber Haloperidol i.m. aufgrund des besonders raschen Wirkeintritts. Sowohl 15
als auch 30 und 45 Minuten nach der ersten Injektion war Olanzapin statistisch signifikant
schneller wirksam als die Vergleichssubstanz (p=0,01) [Abb. 1]. Somit kommt es zur raschen Beruhigung des Patienten mit Olanzapin i.m. Über den
Verlauf von 120 Minuten wird die akute Erregung durch Olanzapin ebenso effektiv und
anhaltend kontrolliert wie durch Haloperidol. Sowohl unter Olanzapin (10 mg/Inj.)
als auch unter Haloperidol i.m. (7,5 mg/Inj.) besserte sich die Agitation gemessen
an der PANSS-Excited-Component zwei Stunden nach der Injektion in vergleichbarem Ausmaß
(-7,7 vs. -7,6) [4].
Ein weiteres wichtiges Argument für das moderne Olanzapin i.m. ist die gute Verträglichkeit.
Denn bei keinem der mit Olanzapin i.m. behandelten Patienten trat eine akute Dystonie
auf (vs. Haloperidol 7,1 %, p=0,001). Auch wurden Anticholinergika, die bei jedem
fünften Haloperidol-Patienten (20,6 %) erforderlich waren, bei den mit Olanzapin i.m.
behandelten Patienten genauso selten eingesetzt wie unter Plazebo (4,6 % vs. 3,7 %).
Olanzapin i.m bietet in der täglichen Praxis somit ein gutes und sehr praktikables
Werkzeug, um den agitierten Patienten zu beruhigen und ein „Wieder-klar-denken-Können”
zu ermöglichen. Initial wird eine Einzeldosis von 10 mg Olanzapin i.m. empfohlen.
Aufgrund der klaren Dosis-Wirkbeziehung kann die Dosis an den klinischen Zustand angepasst
werden [1]. Die tägliche Höchstdosis beträgt 20 mg, wobei innerhalb von 24 Stunden nicht mehr
als drei Injektionen vorgenommen werden sollten [2].
Problemloser Übergang auf orale Erhaltungstherapie
Sind die Patienten nach erfolgreicher Hochakuttherapie kooperativer, bietet sich die
Umstellung auf orales Olanzapin an. Mit der sich im Mund oder in Flüssigkeit rasch
auflösenden VeloTab™ steht eine Olanzapin-Tablette zur Verfügung, die sowohl für die
Akut- als auch für die Langzeittherapie geeignet ist. Die VeloTab™ ist praktisch in
der Verwendung und muss von Anfang an nur einmal täglich genommen werden. Das orale
Olanzapin gewährt eine konstant fortdauernde zuverlässige und einschätzbare Symptomkontrolle
[Abb. 2], ohne erhöhtes Risiko von schweren Nebenwirkungen in Form von akuten Dystonien.
In der direkten Vergleichsstudie berichteten die Patienten nach Umstellung auf orales
Olanzapin - anders als unter Haloperidol - weder über akute Dystonien noch Akathisien
[3].
Langfristiger Therapieerfolg
Dank der zuverlässigen und einschätzbaren Symptomkontrolle und der guten Verträglichkeit
von Olanzapin können den Patienten bereits initial traumatische Erfahrungen erspart
werden. Damit ist es möglich, den Grundstein für einen langfristig positiven Therapieverlauf
bereits in der Akuttherapie zu legen.