Die Wirkung des Dopamin-Agonisten Cabergolin (Cabaseril®, Pfizer GmbH) bei Patienten
mit Restless-legs-Syndrom (RLS) wurde in mehreren Studien belegt. Auch zur Sicherheit
des Präparates gibt es nun aussagekräftige Daten, wie auf einem Satelliten-Symposium
im Rahmen des 8. Internationalen Kongress der Movement Disorder Society (MDS) im Juni
in Rom deutlich wurde.
Vorteile von Cabergolin gegenüber Standardtherapie
Vorteile von Cabergolin gegenüber Standardtherapie
Gegenüber der Standardtherapie L-Dopa hat Cabergolin jedoch einen wesentlichen Vorteil:
es hat eine längere Halbwertzeit und wirkt dadurch länger. Die bei RLS-Patienten in
Ruhe auftretenden Symptome wie Brennen, Ziehen und Jucken in den Beinen werden deutlich
vermindert. Auch die Qualität des Schlafes bei diesen Patienten wurde deutlich gebessert,
wie eine randomisierte, doppelblinde Dosisfindungsstudie mit 87 RLS-Patienten zeigte.
Schon nach 12 Wochen waren Patienten mit der neuen Therapie zufrieden oder sehr zufrieden.
Über einen Zeitraum von 12 Monaten erhielten die Patienten jeden Abend 2 mg des Dopamin-Agonisten.
Die Studie zeigte auch: Die Patienten litten weniger unter den periodischen, zuckenden
Beinbewegungen, die für das RLS typisch und namensgebend sind.
Wie Prof. Per Odin, Bremerhaven, auf dem Symposium sagte, können sich die RLS-Symptome
bei einer Therapie mit dem bisherigen Goldstandard L-Dopa langfristig verschlechtern,
weil bei rund 80% der RLS-Patienten L-Dopa nach einiger Zeit nicht mehr so effektiv
wirkt. Die Symptomatik erstrecke sich dann auch auf die Arme. Besonders schlimm ist
für RLS-Patienten, wenn sich diese Symptome auch in den Tag hinein verschieben und
nicht mehr nur bevorzugt nachts auftreten. Eine Dosiserhöhung von L-Dopa bringe dort
nichts, in diesem Fall könne beispielsweise auf einen Dopamin-Agonisten gewechselt
werden.
Cabergolin bessert Symptome
Cabergolin bessert Symptome
Die Sicherheit von Cabergolin wurde in einer offenen Multizenterstudie* mit 301 Patienten untersucht. Die Patienten erhielten eine mediane Tagesdosis von
1,5 mg. Die Patienten wurden im Mittel 181 Tage behandelt. Es zeigte sich, dass die
Patienten von der Cabergolin-Therapie profitierten, denn die schweren und sehr schweren
RLS-Symptome wurden sowohl nachts als auch tagsüber signifikant reduziert. Die Patienten
schliefen besser und waren zufriedener. Rund die Hälfte (48%) klagte über meist milde
unerwünschte Wirkungen, vor allem in den ersten 30 Tagen der Therapie, wie Odin berichtete.
Am häufigsten wurden Übelkeit, Erschöpfung, Schwindel und Kopfschmerz beobachtet.
François Werner, Mannheim
*
Cabergolin Safety Study 779-CNS-0067026; Benes_ H et al. Long-term safety and efficacy
of cabergoline for the treatment of idiopathic restless legs syndrome: Results from
an open-labeled six-month clinical trial. Sleep (2004), in press