Risikofaktor eins beim Dekubitus ist die Immobilität. Bedingt durch Unfälle oder Verletzungen
kann sie zwar Menschen jeden Alters betreffen, meist ist der Verlust der Beweglichkeit
jedoch ein Problem betagter Menschen. Weitere Faktoren - beispielsweise periphere
Durchblutungsstörungen, demenzielle Syndrome, Depression oder Inkontinenz - können
das Risiko eines Druckgeschwürs noch zusätzlich erhöhen. Da die menschliche Haut mit
zunehmendem Alter dünner und weniger widerstandsfähig wird, kann die Wundheilung auch
durch Begleiterkrankungen, Infektionen, mangelhafte Ernährung oder eine Exsikkose
verzögert werden.
Ausmaß und Prophylaxe
Ausmaß und Prophylaxe
Das Ausmaß der Gewebeschädigung bei Dekubital-Ulzera reicht von einer persistierenden
oberflächlichen Rötung (Stufe I nach Shea) bis zur Nekrose kutaner und subkutaner
Hautschichten einschließlich der Knochenhaut und der Knochen (Stufe IV). Derartige
Geschwüre sind schmerzhaft, in hohem Maße infektionsgefährdet und psychosozial belastend,
ihre Behandlung ist aufwändig und teuer und kann sich über Monate hinziehen. Daher
kommt der Prävention eine zentrale Bedeutung zu.
Um einen Dekubitus vorzubeugen, müssen druckgefährdete Stellen entlastet und die Patienten
so weit wie möglich mobilisiert werden. Darüber hinaus sollten Begleiterkrankungen
und Ernährungsmangel behandelt werden, da sie häufig mit Wundheilungsstörungen einhergehen.
Und schließlich benötigen vor allem inkontinente Patienten eine gründliche Reinigung
und Pflege ihrer Haut.
Einsatz von Hautpflegemitteln bei Dekubitus-Risiko
Einsatz von Hautpflegemitteln bei Dekubitus-Risiko
Welchen Beitrag das Hautpflegemittel Sanyrène bei der Dekubitus-Prophylaxe leisten
kann, wurde jetzt in der GIPPS[1]-Studie untersucht. An der achtwöchigen Studie in 36 geriatrischen Zentren nahmen
1121 geriatrische Patienten mit hohem bis sehr hohem Dekubitus-Risiko teil, die zum
Studienbeginn keine Geschwüre hatten. Die Hautpflege erfolgte entweder mit Sanyrène,
mit anderen unspezifischen Mitteln oder ohne unterstützende Produkte. Sanyrène ist
ein Medizinprodukt zur Dekubitusprophylaxe und besteht zu über 60% aus hyperoxygenierten
Fettsäuren der Linolsäure. Dekubitalulzera traten in der Gruppe ohne Pflegemittel
bei 16,3% und in der Gruppe mit unspezifischen Mitteln bei 15,6% der Patienten auf,
während in der Sanyrène-Gruppe nur 7,3% der Patienten betroffen waren (p<0,05). Das
initiale Dekubitus-Risiko und eine bestehende Inkontinenz wurden in der logistischen
Regressionsanalyse berücksichtigt. Nach Adjustierung auf diese Variablen war das relative
Risiko für das Auftreten eines Kreuzbein-Dekubitus bei Patienten unter einer Sanyrène-Therapie
gegenüber Patienten ohne Pflegemittel-Behandlung signifikant um nahezu die Hälfte
reduziert (Relatives Risiko = 0,57, Wahrscheinlichkeit p = 0,04). In der Gruppe mit
unspezifischen Pflegemitteln betrug das relative Risiko 0,86 und war nicht signifikant
reduziert.
Kreuzbein-Dekubitus fast um die Hälfte reduziert
Kreuzbein-Dekubitus fast um die Hälfte reduziert
Die Ergebnisse der GIPPS-Studie belegen eine enge Korrelation zwischen der initialen
Risikoeinschätzung und dem Auftreten eines Dekubitus, sodass eine entsprechende Anamnese
sinnvoll erscheint.
Quelle: Presseinformation der URGO GmbH, Sulzbach.