Balint Journal 2005; 6(1): 19-22
DOI: 10.1055/s-2005-837803
Bericht aus der Praxis der Balint-Arbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Beispielsweise Bodypercussion

For Example: Body PercussionG. Mueller1 , S. Sydow1 , A. Horsch1 , E. R. Petzold1
  • 1Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin der RWTH Aachen
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Publication Date:
18 March 2005 (online)

Anlässlich der 12. Wartburggespräche, bei denen seit 1991 alljährlich die verschiedenen Perspektiven der Salutogenese vorgestellt und diskutiert werden, wurde vom 25. - 27.1.2004 der Akzent auf das Thema gelegt:

 „Die Sinne schärfen - um sich wundern zu können.”

In der Einladung zu der diesjährigen Tagung schrieb Prof. Schüffel:

„Jede ärztliche Arbeit beruht auf Beziehungsarbeit. Am Anfang dieser Arbeit steht Betroffenheit, die zu neuen Fragestellungen führt. Im Rahmen der Arzt-Patient-Beziehung geht es darum, dass Arzt und Patient jeweils ihre Probleme formulieren und sich innerhalb dieses Prozesses voneinander differenzieren: Es geht um mich selbst, es geht um den anderen (der bekanntlich nicht identisch mit mir selbst ist). Der Patient geht seinen Weg, der Arzt begleitet ihn. Dabei entsteht ein Narrativ. Dieses Narrativ verhilft dem Patienten dazu, aus der erfahrenen Solidarität heraus die eigene Kohärenz über die Zeit hin neu zu empfinden und neu zu erfolgen.”

Prof. Schüffel sieht vier Schwerpunkte der Beziehungsmedizin:

Affekt Arbeit die Selbstfindung angesichts (und Mithilfe) des Anderen Hineinfinden in die Gemeinschaft Der Ausdruck im Kohärenzsinn.

Die 13. Wartburggespräche finden vom 30.1. - 1.2.2005, erneut in Bad Nauheim, statt.

Wir berichten hier über die Arbeitsgruppe V: Balint-Arbeit und Bodypercussion (Begleitung E.R. Petzold) Teilnehmer: 5 Frauen, 5 (7) Männer, davon 3 studentische Teilnehmer

In der Gruppe fließen eigene Erfahrungen, körperliche Empfindungen, Sinneseindrücke und kindliche Erlebniswelten zusammen, so dass insgesamt den Themen Sinne schärfen, sich wundern können und der Solidarität unter den Generationen Rechnung getragen wird.

In fünf Schritten wird die Mischung aus Elementen der klassischen Balint-Arbeit mit neuen Elementen aus der Körpertherapie praktisch erprobt sowie in Bezug gesetzt zu anderen Beiträgen dieser Tagung:

 „Das Wunder von Bern” (Film)

„Die bewegte Schule” (Schulprojekt Schule und Bewegung)

„Der Körper zeigt den Weg” (Gesundheitsserie der Zeitschrift „Brigitte”)

In der Ausschreibung für diese V. AG heißt es u. a.:

Die Sinne werden geschärft durch:

Beziehungsangebot - Annahme und Ablehnung Struktur und Gestaltung von Emotionen und Gefühlen. Sie verbinden und trennen. Die Wahrnehmung von Imagination, Körperausdruck und Pantomime. Anlass zum Wundern

Wir fragten: Können wir mit unserem Körper Emotionen ausdrücken? Wir behaupteten: Der Weg in die Tiefe (der Emotionen und Erinnerungen) kann durch die Imagination gefördert, aber auch pertubiert (verstört) werden. Wir baten bei diesem Vorgehen auf Reaktionen und Konsensualisierungen zu achten.

Prof. Dr. med. E. R. Petzold

Goethestraße 5

72127 Kusterdingen

Email: erpetzold@gmx.de

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