Kindern das Zähneputzen nahe zu bringen, ist für Eltern oftmals keine leichte Aufgabe.
Und doch ist es ganz besonders wichtig, schon frühzeitig auf die häusliche Oralprophylaxe
des Nachwuchses zu achten, denn Versäumnisse in den ersten Lebensjahren können sich
negativ auf die Mundgesundheit im Erwachsenenalter auswirken. Um Kindern nun die Wichtigkeit
einer gründlichen Mundhygiene, ein entsprechendes Putzverhalten und den richtigen
Umgang mit der Zahnbürste zu vermitteln, bedarf es eines Zusammenspiels pädagogischer
Maßnahmen der Eltern sowie des Einsatzes kindgerechter Hilfsmittel.
Regelmäßige Mundhygienemaßnahmen sollten spätestens mit dem Durchbruch des ersten
Milchzahnes beginnen, das heißt mit zirka 6-9 Monaten. Zähneputzen gleicht in dieser
ersten Phase einem Lutschen oder Kauen an der Zahnbürste: Das Kind dehnt seinen Spieltrieb
auf das Kennenlernen des Hilfsmittels aus und gewöhnt sich an das Ritual der regelmäßigen
Mundhygiene. Vielmehr besteht in diesem Entwicklungsabschnitt die Aufgabe der Eltern
darin, den Spieltrieb des Kindes zu fördern und dabei die Zahnpflege ihres Nachwuchses
selbst zu übernehmen. Das Kind lernt hierbei, seinen Mund geöffnet zu halten, eine
Zahnbürste zu greifen und seine Zähne mit horizontalen Bewegungen selbst zu putzen.
Kompakter Griff für Kinder- und Elternhände
Kompakter Griff für Kinder- und Elternhände
Die erste Zahnbürste des Kindes besitzt idealerweise besonders weiche Borsten und
ein kleines Borstenfeld, das 2 Zähne umfasst. Zudem weist sie einen abgerundeten,
gepolsterten Bürstenkopf auf, um etwaigen Verletzungen des Zahnfleischs vorzubeugen.
Der Griff sollte von den Eltern leicht zu führen sein. Als Zahncreme eignet sich fluoridhaltige
Kinderzahncreme, die in höchstens erbsengroßer Menge verwendet werden soll.
Mit der Kindergartenzeit, ungefähr ab dem dritten Lebensjahr, beginnt das Kind dann
mit einer selbstständigen Mundpflege, die aber durch ein zusätzliches Nachputzen durch
einen Erwachsenen weiter kontrolliert wird. Jetzt lernt das Kind auch, sich aktiv
an der Vor- und Nachbereitung zu beteiligen: die Zahnbürste aus der Halterung holen
und zurückstecken und das Auftragen der Zahncreme auf die Bürste. Grundsätzlich sind
die richtige Putztechnik sowie die Dauer von mindestens 2 Minuten für eine gute Mundgesundheit
entscheidend. Das Kind lernt z. B. mit der "KAI-Technik" auf sehr lustige, spielerische
Art, dass es mehrere Zahnflächen gibt: Bei "K" darf das Krokodil sein Maul ganz weit
aufreißen; bei "A" faucht der Tiger mit zusammengebissenen Zähnen und malt Kreise
auf die Außenflächen; Bei "I" gähnt die Giraffe lauthals und fegt die Krümel von den
Innenseiten. Mit der Zeit gehen die grobmotorischen Bewegungen in Feinmotorik über,
und horizontale Putzbewegungen werden von vertikalen und kreisförmigen abgelöst. Der
Griff der Zahnbürste orientiert sich jetzt stärker an der kindlichen Hand, der Bürstenkopf
ist schmal für den kleinen Kindermund, und Borstenbüschel an seiner Spitze erreichen
auch die hinteren Backenzähne sowie die Lingualflächen.
Elektrozahnbürste und Zahnseide auch für Kinder
Elektrozahnbürste und Zahnseide auch für Kinder
Im Einschulalter zwischen 6 und 7 Jahren lernt das Kind allmählich, alle seine Zähne
und Zahnflächen alleine zu reinigen. Trotzdem bedarf die Mundhygiene noch der Überwachung
und des Nachputzens der Eltern, um Schwachstellen auszugleichen. Aufgrund des Durchbruchs
der 6-Jahr-Molaren wird zu diesem Zeitpunkt die Verwendung von Erwachsenenzahncreme
mit einem höheren Fluoridgehalt empfohlen - es ist die Zeit der ersten Wechselgebissphase.
Altersgemäße Handzahnbürsten weisen jetzt Borsten mit unterschiedlichen Längen, sowohl
für die Milch- als auch für die bleibenden Zähne, auf.
Mit zirka 11 Jahren erreichen die Heranwachsenden ein Alter, in dem sie auch die Reinigung
der Interdentalräume mittels Zahnseide erlernen können. Hier gibt es inzwischen ebenfalls
Produkte, die speziell für Kinder entwickelt wurden. Die Zahnpflege erfolgt selbstständig
und gerade in diesem Alter oft zu schnell und damit unzureichend. Eltern sollten daher
stets den Zeitfaktor im Blick behalten. Beobachtungen zufolge putzen die meisten Kinder
weniger als 60 s lang. Hier sind elektrische Zahnbürsten klar im Vorteil, wenn sie
die Zeit durch bestimmte Signale oder Musik vorgeben. Beispielsweise weist die elektrische
Kinderzahnbürste von Braun Oral-B einen Timer auf, der nach einer Minute stets eine
von 16 verschiedenen Melodien spielt und so die Kinder zum Weiterputzen animiert.
Eine Elektrozahnbürste ist bereits für Kinder ab 3 Jahren geeignet und entspricht
den Forderungen nach einem spielerischen Erlernen des Zähneputzens. Sie verfügt über
einen kleinen, runden Bürstenkopf mit extraweichen, aufgefächerten Borsten, und eine
erhöhte Borstenreihe in der Mitte bewirkt eine besonders intensive Reinigung auf den
kariesanfälligen Kauflächen. Tendenziell haben sich elektrische Zahnbürsten in den
meisten Studien im Vergleich zu manuellen Zahnbürsten als effektiver erwiesen. Wichtig
ist, dass die Kinder neben der Elektrozahnbürste auch das Zähneputzen mit der Handzahnbürste
üben und beherrschen.
Das kindliche Auge putzt auch mit
Das kindliche Auge putzt auch mit
Ob Hand- oder Elektrozahnbürste - die altersgerechte Zahnbürste sollte sich auch in
der optischen Gestaltung widerspiegeln. Bunte Farben und lustige Motive auf den Griffen
geben dem Hilfsmittel ein verspieltes Aussehen und machen es in Kinderaugen attraktiver;
z. B. orientieren sich die "Stages"-Kinderzahnbürsten von Oral-B vom ersten Milchzähnchen
bis zum bleibenden Kinderzahn neben der Funktion auch im Design konsequent an den
verschiedenen Entwicklungsstufen des Kindes. Solche Hilfsmittel begleiten die Etablierung
des Zähneputzens in den ersten Jahren - und tragen damit das ihrige dazu bei, damit
das Kind einen bestmöglichen Start in seine persönliche "Zahnkarriere" erhält.