Der Klinikarzt 2005; 34(4): VI
DOI: 10.1055/s-2005-868430
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gegen Adipositas vorgehen

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. April 2005 (online)

 
Inhaltsübersicht

    Auch nach zwei Jahren hatte die Verbesserung der kardiovaskulären Risikofaktoren unter Rimonabant - dem ersten Vertreter der selektiven CB1-Blocker - Bestand, so die Ergebnisse der RIO-Europe-Studie (n = 1507), die damit die Daten von RIO-North America aus dem letzten Jahr bestätigte: Neben einer anhaltenden Gewichtsabnahme verringerte sich der Taillenumfang der Patienten, die Rimonabant einnahmen (im Vergleich zu Plazebo). Zudem verbesserte sich das metabolische Profil der Patienten (z.B. Dyslipidämie, Glukosestoffwechsel), und die Anzahl derer, welche die Kriterien des National Cholesterol Education Program (NCEP) erfüllen, reduzierte sich, wie Prof. L. van Gaal, Antwerpen (Belgien) berichtete. Die Nebenwirkungen der Therapie (v.a. Nausea, Schwindel, Diarrhö) waren leicht und vorübergehend, außerdem zeigte der CB1-Blocker ein unbedenkliches kardiovaskuläres Profil und keine signifikanten Veränderungen bezüglich EKG, Blutdruck oder Herzfrequenz.

    Die intraabdominale Adipositas - gemessen über den Taillenumfang - leistet den signifikantesten Beitrag für die Entwicklung kardiovaskulärer Risikofaktoren wie Dyslipidämie, Insulinresistenz oder metabolisches Syndrom und führt schließlich zu Diabetes oder kardio- bzw. zerebrovaskulären Erkrankungen. Die Daten aus den RIO-Studien belegen, dass eine Therapie mit Rimonabant es den Betroffenen leichter macht, ihr Risikoprofil zu modifizieren. Jetzt bleibt abzuwarten, wie die Langzeitergebnisse ausfallen werden.

    sts