Eine schnelle und genaue Pollenfluginformation verspricht ein automatischer Pollenmonitor,
den Wissenschaftler zweier Fraunhofer-Institute gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst,
der Universität Freiburg sowie Partnern aus der Industrie entwickeln. Im Verbundprojekt
OMNIBUSS (Online-Monitoring Natürlicher, Inhalativ-allergener Bioaerosole Und Sonstiger
Staubkomponenten) soll ein Messgerät entstehen, das Bioaerosole - vor allem Pollen
und Sporen - schnell und automatisch bestimmt und quantifiziert. Aus der Umgebungsluft
wird Staub und darin enthaltener Pollen angesaugt, auf einer Unterlage abgeschieden
und für die mikroskopische Untersuchung präpariert. Um Pollen von Staubpartikeln zu
unterscheiden, wird mit Hilfe der Fluoreszenzmikroskopie die Eigenfluoreszenz der
Pollen angeregt. Eine Software klassifiziert die Objekte anhand ihrer Form und inneren
Struktur und ordnet sie den einzelnen allergenen Pollenarten zu. Die Software ist
selbstlernend und kann darauf trainiert werden, auch sonstige biologische Partikel
wie zum Beispiel Pilzsporen zu erkennen.
Die durch den Pollenmonitor verfügbare aktuelle Konzentration der Pollen und Sporen
soll Ärzten, Kliniken, Medien, Vorhersagediensten und Allergikern im Stundentakt zur
Verfügung stehen. So könnte der aktuelle Pollenflug morgens mit dem Handy abgerufen
werden und die Tagesplanung oder Medikamentendosierung darauf eingestellt werden.
Das optische System wird ab März im Klimagarten des Deutschen Wetterdienstes in Freiburg
getestet. Ab Frühjahr 2006 soll der Pollenmonitor für kontinuierliche Messungen eingesetzt
werden.
Quelle: Presseinformation der Fraunhofer Gesellschaft, München.