In dieser und der vorherigen Ausgabe der "Pneumologie" veröffentlichen wir die "take
home messages" der einzelnen Sektionen - die Quintessenz des diesjährigen Kongresses
in Berlin. Die Sektionssprecher geben einen Überblick über die Veranstaltungen des
Kongresses und künftige Pläne und Veranstaltungen der Sektionen. Hier nun die noch
fehlenden Berichte. Viel Spaß bei der Lektüre!
Sektion Infektiologie und Tuberkulose
Sektion Infektiologie und Tuberkulose
Aktivitäten der Sektion
Die Sektion blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Insbesondere wurden neue Leitlinien
in Zusammenarbeit mit der Paul-Ehrlich-Gesellschaft (PEG) und der Deutschen Gesellschaft
für Infektiologie zur Diagnostik und Therapie der ambulant erworbenen Pneumonie erstellt,
die im Frühjahr den Vorständen der Gesellschaften vorgelegt werden sollen.
Das Wintertreffen der Sektion am 5. Februar in Lüdenscheid, das in dieser Form erstmals
von J. Lorenz und den Sprechern der Sektion organisiert wurde, führte Nachwuchswissenschaftler,
Kliniker und in der Praxis tätige Kollegen zusammen und war durch lebhafte und fruchtbare
Diskussionen über aktuelle und kontroverse Themen der pneumologischen Infektiologie
gekennzeichnet.
Viele Mitglieder der Sektion sind aktiv an der Arbeit des Kompetenznetzes CAPNETZ
beteiligt, das nach erfolgreicher Zwischenevaluierung jetzt in die zweite Förderperiode
geht. Erste Ergebnisse lassen spannende Einsichten in Theorie und Praxis der Versorgung
von Pneumonie-Patienten in Deutschland erwarten, die in dieser Form einzigartig sind.
Planung der Aktivitäten im kommenden Jahr
Die Vernetzung mit thematisch benachbarten Sektionen und Arbeitsgruppen der DGP soll
im nächsten Jahr weiter verbessert werden. Um noch mehr Sektionsmitglieder zur aktiven
Mitarbeit zu motivieren, ist eine Optimierung der Kommunikationsstrukturen erforderlich.
T. Bauer, Bochum,
K. Dalhoff, Lübeck
Sektion Nächtliche Atmungs- und Kreislaufstörungen
Sektion Nächtliche Atmungs- und Kreislaufstörungen
Im vergangenen Jahr haben Mitglieder der Sektion Schlafmedizin ein gemeinsames Positionspapier
der DGP, des BdP und der DGSM zur Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen
erarbeitet, welches unter anderem in der Zeitschrift "Pneumologie" veröffentlicht
wird. Die Sektion war außerdem umfangreich in der Verantwortung vielfältiger Anfragen
und Beratungen bezüglich der Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen
vom 10.11.2004 zur Diagnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen tätig.
Es drehte sich dabei auch um die Aufgabenverteilung der Betreuung von Patienten, die
an einem Schlafapnoe-Syndrom leiden. Die Frage ist, welche diagnostischen Schritte
durch einen niedergelassenen Somnologen einerseits und/ oder durch stationäre Schlaflabore
zu erfüllen sind.
In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach Abrechnungsmodalitäten der
erbrachten Leistungen. Zudem wurden Anfragen des MDK beantwortet, wie Patienten mit
Langzeitbeatmung und vermindertem Hustenstoß mit IPPBGeräten versorgt werden müssen,
wie die Effektivitätsbeurteilung und Indikation dieser Therapieform aus wissenschaftlicher
Sicht ist.
Somit erfüllte die Sektion Schlafmedizin auch beratende Funktion. Auch in diesem Jahr
war die Sektion wieder mit zahlreichen Beiträgen auf dem Jahreskongress der DGP tätig.
Die Sektion möchte auf den nächsten SNAK-Kongress in Marburg hinweisen, der vom 14.
- 15.1.2005 stattfinden wird. Es wird mit einer Teilnehmerzahl von 140 Ärzten gerechnet.
Sektion Pädiatrische Pneumologie
Sektion Pädiatrische Pneumologie
Zukünftige Versorgungsstrukturen des Asthma bronchiale
Das Symposium "Zukünftige Versorgungsstrukturen des Asthma bronchiale" war gut besucht,
die Teilnehmer hatten ein großes Interesse und die Vorträge wurden rege diskutiert.
Es wurde die "Nationale Versorgungsleitlinie des Asthma bronchiale" vorgestellt, die
als Leitlinie S1 einzustufen ist. Die Gesellschaft Pädiatrische Pneumologie wird demnächst
das Verfahren zur Erreichung des S2-Status durchführen und die bearbeitete Leitlinie
dann elektronisch zur Verfügung stellen:
Herr Dr. Thomas Spindler aus Wangen, der als Mitautor entscheidend an der gemeinsamen
Stellungnahme der verschiedenen pädiatrischen Fachgesellschaften für das Disease-Management
Asthma bronchiale im Kindes- und Jungendalter beteiligt war, berichtete über die wesentlichen
Inhalte. Insgesamt haben die Fachgesellschaften die Inhalte, Versorgungsebenen und
Schnittstellen des DMP gut definiert und mit der landesweiten Umsetzung kann unmittelbar
begonnen werden (www.dmp-asthma.de).
Für die niedergelassenen Kinderärzte bringt das DMP Asthma Vor- und Nachteile. Vorteile
sind das erweiterte Spektrum und die Vernetzung. Ein Nachteil ist die vermehrte Bürokratie
und die Transparenz der Behandlung.
Die Schulungsprogramme im Kindes- und Jugendalter scheinen gut evaluiert. Dazu wurde
ein Handbuch zur Qualitätssicherung geschaffen. In einer Erhebung und Bewertung (Küver
C. et al. 2004) wurden die Schulungsprogramme der AG Asthmaschulung im Kindes- und
Jugendalter gesondert hervorgehoben. Durch die dezentrale und in Bundesländern organisierte
Struktur der Asthmaschulungen können diese unmittelbar in das DMP übernommen werden.
Leider wurde die Gruppe der 2- bis 5-jährigen Kinder in der bisherigen Gestaltung
des DMP nicht berücksichtigt, was nach Meinung der Sektion nachgeholt werden muss.
Das Symposium "Neues zur Kindertuberkulose - Wissenwertes für den Pneumologen" war
ebenfalls gut besucht. Im Mittelpunkt des Symposiums war der Beitrag zur immunologischen
In-vitro-Diagnostik der Tuberkulose. Seit hundert Jahren dient der Tuberkulin-Hauttest
zur Suche der TBC-Infektion. Die Spezifität der Hauttestung ist allerdings nicht hoch.
Zudem ist die Interpretation der Hautreaktion häufig subjektiv. 2 neue Tests könnten
hier evtl. Abhilfe schaffen:
1) Der ELISPOT(enzyme linked immunospot assay)-assay detektiert T-Zellen, die spezifisch
auf Antigene von M. tuberculosis reagieren, jedoch nicht auf Antigene des BCG-Impfstoffes.
Studien zeigten eine hohe Sensitivität von 92 bis 96% bei kulturpositiven Patienten,
darunter auch Patienten mit HIV-Koinfektion. Im Vergleich zum Hauttest zeigt er häufiger
eine stattgehabte TBC-Exposition nach Kontakt mit TBC-Erkrankten an.
2) Der gleichzeitig eingesetzte neue Interferon-Assay, der anhand von heparinisiertem
Blut Interferon-alpha-Freisetzung der mit tuberkulin-inkubierten Lymphozyten misst,
zeigte ebenfalls eine hohe Sensitivität und Spezifität. In einer US-Studie wurden
1226 Erwachsene für aktive oder latente Tuberkulose untersucht, dabei wurde der Interferon-alpha-Test
mit dem Tuberkulin-Hauttest verglichen. Es wurden eine Übereinstimmungsrate von 83%
ermittelt. Die Autoren folgern, dass der Interferon-alpha-Test vergleichbare Ergebnisse
wie der Tuberkulin-Hauttest liefert. Mit dem neuen Test wird die subjektive Beeinflussbarkeit
durch den Untersucher beseitigt. Zudem muss sich der Patient nur einmal beim behandelnden
Arzt vorstellen (Early diagnosis of subclinical mulitdrug-resistant Tuberculosis, Ann Intern Med 2004;
140: 709-713).
Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin
Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin
Die Schwerpunkte unserer Sektion und der Grad der Aktivität einzelner Projekte lassen
sich anhand des DGP-Tagungsprogrammes vom März 2004 in Frankfurt, dem Tagungsbericht
unserer Herbsttagung im Oktober in Jena, dem Programm des IX. Deutschen Aerosol-Therapie-Seminars
in Nürnberg im November 2004 und dem DGP-Programm vom März 2005 ablesen.
Ein (auch international interessierender) Schwerpunkt ist die Atemkondensatgewinnung
und -analyse zum Nachweis der Entzündung und zur Prüfung von Therapieerfolgen. Die
methodischen Standards und die technischen Lösungen sind in den letzten Jahren in
Zusammenarbeit mit der Industrie verbessert worden, da man die zahlreichen Einflussfaktoren
und die methodischen Schwierigkeiten detailliert erkennt. Die Wertigkeit der verschiedenen
Messgrößen für den Entzündungsgrad, wie z.B. H2O2, 8-Isoprostan oder Nitrit ist Gegenstand der Untersuchungen an Mensch und Tier. An
dieser Stelle ist die enge Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Gesellschaft
hervorzuheben. Diese Untersuchungen sind eng mit dem Ziel verknüpft, Patienten in
einem frühen Stadium zu erfassen, in dem noch eine Heilung möglich ist, um die chronische
Phase zu vermeiden.
Deutlich sichtbar sind auch die Erfolge der Aerosolmedizin. Die technische Optimierung
der Inhalationssysteme und die richtige Anwendung dieser Apparaturen zur Behandlung
der reversiblen Obstruktion hat dazu geführt, dass obstruktive Lungenerkrankungen
nur noch selten eine stationäre Behandlung benötigen. Derzeit werden die Prolastin-Inhalation
bei a1-Antitrypsinmangel, die Prostaglandin-Inhalation und die inhalative Gabe von
Antibiotika und Antidiabetika in verschiedenen Anwendungsbereichen geprüft. Das Spektrum
der inhalativen Therapeutika wurde und wird ständig erweitert.
Zum Verständnis der pathophysiologischen Zusammenhänge sind Verfahren, wie die Impulsoszillometrie,
die Capnometrie, aber auch das diffusionsgewichtete 3He-MRT, die durch die verbesserte Computertechnik anwendbar geworden sind, für spezielle
Anwendungsbereiche, insbesondere zur physiologischen Totraumbestimmung und zum Nachweis
von Störungen der Ventilations-Perfusions-Verteilung geprüft worden.
Für die Begutachtung und Vergleichbarkeit in der Praxis werden einfache Methoden mit
hohem Evidenzgrad und geringem Aufwand favorisiert. Unter diesem Aspekt werden die
Empfehlungen zur Spirometrie, die letztmalig 1994 erstellt wurden, neu überarbeitet
und dem gegenwärtigen Stand angepasst.
Sektion Pneumologische Onkologie
Sektion Pneumologische Onkologie
Auf dem diesjährigen Kongress der DGP in Berlin war die Sektion Pneumologische Onkologie
mit mehreren Symposien, Vortrags- und Postersitzungen sowie einem Postgraduiertenkurs
vertreten.
Ein gemeinsamer Trend - sowohl bei der Behandlung des kleinzelligen, als auch des
nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms im nicht fernmetastasierten Stadium - ist die Behandlung
in multimodalen Therapieansätzen. Die Fortschritte, die sich durch solche Therapieansätze
erreichen lassen, waren Gegenstand des Symposiums "Trend in der multimodalen Therapie".
Im Stadium I/II des nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) belegen die Ergebnisse
aktueller randomisierter Studien den Stellenwert einer adjuvanten Chemotherapie. Beim
lokal weit fortgeschrittenen NSCLC (Stadium III) sollte die Behandlung multimodal
- unter Integration von Chemotherapie, OP und Radiotherapie - im Rahmen von Studien
erfolgen. Im nicht fernmetastasierten Stadium des kleinzelligen Lungenkarzinoms zeigen
die Daten randomisierter Studien Vorteile für eine frühe Radiotherapie simultan zur
Chemotherapie.
Eine Neuentwicklung auf dem Gebiet der Systemtherapie sind die Konzepte der "targeted
therapy". In diese so genannten biologischen oder zielgerichteten Therapiekonzepte
von Lungentumoren werden große Hoffnungen gesetzt. Allerdings wurden auch falsche
Erwartungen geweckt. In dem Symposium "Inhibition des EGFR - facts and fiction" wurde
anhand des derzeit am weitesten entwickelten Prinzips der Inhibition des EGFR (epidermal
growth factor receptor) die Probleme bei der Entwicklung von neuen Therapieprinzipien
dargestellt und der aktuelle Stellenwert dieser Substanzen beleuchtet.
Diese Inhalte sowie weitere Aspekte wie auch die Standards in der Diagnostik und Therapie
werden zudem Gegenstand des Postgraduiertenkurses der Sektion Pneumologische Onkologie
sein. Dieser findet in diesem Jahr in Berlin statt und wird von Herrn Dr. Deppermann
(Klinikum Neuruppin; Tel.: 03391/393112) sowie von Herrn Dr. Schönfeld (Klinik Heckeshorn;
Tel.: 030/80020) organisiert.
Sektion Prävention und Rehabilitation
Sektion Prävention und Rehabilitation
Die Schwerpunkte der Sektionsarbeit im vergangenen Jahr waren "Standardisierung, Kooperation,
Weiterbildungsaktivitäten und Leitlinienarbeit".
Standardisierung
Es erfolgten systematische Erhebungen zur Methodik der Leistungsdiagnostik und der
Lebensqualitätsmessung in der Rehabilitation sowie verschiedene Arbeitssitzungen mit
dem Ziel einer methodischen Harmonisierung. Für 2005 ist die Fertigstellung einer
"Empfehlung zur Messung der 6-MWD in der Rehabilitation" geplant. Der aktuelle Entwurfsstand
wurde in Berlin (DGP-Kongress, Sektionssymposium) präsentiert und zur Diskussion
gestellt. Weitere Aufgaben der Sektion für das laufende Jahr ist es, die Instrumente
zur Messung der Lebensqualität sowie die Formulierung von Qualitätsstandards in der
Patientenschulung Erwachsener in der pneumologischen Rehabilitation zu vereinheitlichen.
Kooperation
In die von der Sektion organisierte prospektive multizentrische Studie (multizentrische
Katamnesestudie zur Wirksamkeit der Pneumologischen Rehabilitation bei AHB-Indikationen)
wurden 210 konsekutive AHB-Patienten eingeschlossen. Zusammengefasst fanden sich vor
allem klinisch relevante und statistisch signifikante Verbesserungen der krankheitsbezogenen
Lebensqualität (sowohl bei Entlassung als auch nach 2 Monaten), der 6-Minuten-Gehstrecke
und der klinischen Leitsymptome. Erschreckend bleibt aber die Tatsache, dass trotz
zunehmender Evidenz für die Wirksamkeit von Rehabilitation direkt nach einer COPD-Exazerbation,
weniger als 5% der betroffenen Patienten einer AHB zugeführt werden, obwohl diese
Patienten eine ausgesprochene Risikopopulation darstellen.
Fortbildungsaktivitäten
Schon fast Tradition ist das jeweils sehr gut besuchte Freitagssymposium der Sektion
anlässlich des Bad Reichenhaller Kolloquiums. Im Juni 2004 lautete das Thema "Neue
Aufgaben der pneumologischen Rehabilitation beim Langzeitmanagement der COPD", für
2005 ist das Thema "Integrierte Versorgung bei COPD" vorgesehen. Zudem wurden strukturierte
Fortbildungskurse zum Thema DMP Asthma/COPD angeboten. Weitere Fortbildungsaktivitäten
der Sektion bestanden in 2004 in verschiedenen zertifizierten Weiterbildungskursen
zur Schulung bei Asthma bzw. COPD (train-the-trainer) und zur Trainingstherapie bei
COPD und Asthma.
Leitlinienarbeit
Verschiedene Sektionsmitglieder sind in unterschiedliche Leitlinienprojekte eingebunden.
Exemplarisch erwähnt sei die Entwicklung einer an reha-spezifischen Therapiezielen
orientierten "Leitlinie für die Rehabilitation von COPD-Patienten" (Leitung Fischer,
Norderney). Im Juni 2004 fand eine erste Arbeits- und Konsensuskonferenz statt. Der
diesbezügliche Stand wurde ebenfalls auf dem Sektionssymposium in Berlin vorgestellt.
Über die Sektion ist die Rehabilitation auch an der aktuellen Erarbeitung von "Nationalen
Versorgungsleitlinien" für Asthma bronchiale und COPD beteiligt. Auch wird die Sektion
an einer Leitlinie zur Tabakentwöhnung bei COPD mitarbeiten.
Kongressprogramm 2005 der Sektion
Neben den "bewährten" und gut nachgefragten Postgradiertenkursen und Workshops zu
den Themenbereichen Physiotherapie, Training, Tabakentwöhnung, Ernährung und Sozialmedizin
bot das oben genannte Sektionssymposium (Peumologische Rehabilitation - Aktuell) auch
ein spannendes Update der aktuellen Aktivitäten aus Rehabilitätsforschung und -leitlinienarbeit,
zudem wurde aus erster Hand über das hochaktuelle Thema "Integrierte Versorgung bei
COPD" berichtet.
Ausblick
Auch im kommenden Jahr werden Evaluation, Standardisierung und Leitlinienarbeit Schwerpunkte
unserer Sektionsarbeit darstellen. Daneben werden unter anderem die Themen "Vernetzte
Zusammenarbeit der Rehabilitation mit der Akutmedizin", "Trainingstherapie", "Qualitätssicherung",
"Behandlungsmöglichkeiten bei pulmonaler Kachexie" sowie "Tabakentwöhnung" eine wichtige
Rolle spielen. Unser Ziel ist es, so einer qualitativ hochwertigen und evidenzbasierten
pneumologischen Rehabilitation nachhaltig den Stellenwert zu sichern, der ihr auch
ansteht - nämlich ein unverzichtbarer und regelhafter Bestandteil der Behandlung vieler
pneumologischer Krankheitsbilder zu sein. Dies aus Verantwortung gegenüber den betroffenen
Patienten.
K. Schultz, Pfronten,
S. Lang, Bad Reichenhall
Sektion Thoraxchirurgie
Sektion Thoraxchirurgie
Die Sektion Thoraxchirurgie hat wie in den vergangenen Jahren auch am diesjährigen
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie im März 2005 in Berlin mit mehreren
Sektionen der DGP erfolgreich zusammengearbeitet und verschiedene Veranstaltungen
organisiert. Dazu zählen die Sektionen für Endoskopie, Infektiologie, Pneumologische
Onkologie, Klinische Pneumologie sowie die Sektion Intensivmedizin für den Bereich
der Lungentransplantation. Insgesamt wurden 5 Symposien durchgeführt, wobei hinsichtlich
der malignen Erkrankungen das maligne Pleuramesotheliom sowie die multimodale Therapie
von primären Bronchialkarzinomen im Vordergrund standen. Weiterhin wurde ein Symposium
zur Therapie des fortgeschrittenen Lungenemphysems mitgestaltet sowie ein Symposium
zur Lungentransplantation.
Die Sitzung der freien Vorträge der Sektion Thoraxchirurgie fand ausgezeichneten Anklang,
was nicht zuletzt durch die präsentierte Themenvielfalt bedingt sein dürfte. Als besonders
positiv wurde empfunden, dass die Posterdiskussionen nicht ausschließlich am Poster
selbst, sondern in Form von Kurzvorträgen vorgenommen wurden, so dass das interessierte
Publikum besser an der Präsentation und Diskussion teilhaben konnte.
Anlässlich des Sektionstreffens wurde besprochen, die Aktivitäten der Sektion Thoraxchirurgie
vermehrt auch im Rahmen der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) zu präsentierten,
um einen noch engeren Kontakt der komplementären Gesellschaften zu gewährleisten.
Sektion Zellbiologie
Sektion Zellbiologie
Die Sektion Zellbiologie hatte für den Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie
in Berlin insgesamt 6 Symposien vorgeschlagen, die zur Hälfte in Kooperation mit anderen
Sektionen und zur Hälfte alleine realisiert wurden. Die hohe Zahl an Teilnehmern war
bei diesen Veranstaltungen sehr erfreulich, wobei auffiel, dass auch klinisch arbeitende
Kollegen von unseren mehr grundlagenorientierten Themen angezogen wurden und sich
rege an der Diskussion beteiligten. Dies zeigt, wie unsere Sektion zur Vielfältigkeit
unserer Gesellschaft beiträgt und auch ein neues Bemühen, die wissenschaftlichen Grundlagen
insbesondere neuer klinischer Methoden zu vermitteln und mit den Kollegen anderer
Sektionen im Zusammenhang zu diskutieren.
In der Serie der Plenarvorträge mit aktuellen Aspekten zu den großen Themen der Pneumologie
("Pneumologie 2005") war die Zellbiologie mit einem eigenen Beitrag vertreten, Übersichtsreferate
zu krankheits- und grundlagenorientierter Forschung sowie zu methodischen Entwicklungen
waren die Inhalte.
Unsere Sektion hat in Berlin außerdem noch 6 Posterdiskussionen ausgerichtet. Auch
diese Beiträge waren von hoher Qualität und es fanden rege Diskussionen statt, die
ebenfalls überdurchschnittlich gut besucht waren. Die neu eingeführte "wissenschaftliche
Stunde" wurde von vielen Teilnehmern genutzt, um methodische Probleme zu diskutieren
und Erfahrungen auszutauschen. Hervorragende Arbeiten aus der Sektion Zellbiologie
wurden mit den ebenfalls neu geschaffenen Science-Preisen gewürdigt, eine Tradition,
die wir gerne fortgesetzt sehen würden. Die Sektion Zellbiologie konnte durch die
zahlreichen Originalbeiträge auf hohem zell- und molekularbiologischen Niveau zeigen,
dass es zunehmend gelingt, klinisch tätige und biomedizinisch ausgerichtete Forscher
gemeinsam für pneumologische Themen zu interessieren und so einen wichtigen Beitrag
zur Entwicklung unseres Faches zu leisten.
In dem Maße, wie die pneumologische Grundlagenforschung in Deutschland an Umfang und
Qualität zunimmt, ist eine positive akademische Entwicklung des Faches gesichert.
Die enge Verknüpfung dieser beiden Punkte wurde auch in der Mitgliederversammlung
vom Präsidenten der Gesellschaft betont. In unserer Sektionssitzung am letzten frühen
Morgen des Kongresses wurden 15 neue Vorschläge für Symposien aufgenommen und abgestimmt.
Wie in den vergangenen Jahren, so wurde auch im Jahr 2004 ein Herbsttreffen veranstaltet,
das von H. Fehrenbach und R. Bals in Marburg gemeinsam organisiert wurde. In Marburg
wurde 1993 das erste Treffen der damals frisch gegründeten Sektion Zellbiologie von
Prof. P. von Wichert ausgerichtet, weswegen dort schon auf eine gewisse Tradition
verwiesen wurde. Insgesamt kamen 83 pneumologisch interessierte und zellbiologisch
arbeitende Teilnehmer, vorwiegend aus deutschen Universitätskliniken, Instituten und
Kliniken. Diese Veranstaltung erfreut sich einer großen und immer noch wachsenden
Resonanz, denn hier haben Diplomanden, Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler Gelegenheit,
im kleinen Kreis ihre Projekte vorzustellen und auch mit erfahrenen Forschern aus
anderen Institutionen zu diskutieren. Der einführende Hauptvortrag wurde von Prof.
Eilers vom Marburger Institut für Molekularbiologie und Tumorforschung zum Thema der
Kontrolle der Zellproliferation durch myc-Proteine gehalten. Die Diskussion dieses
und verwandter Themen nahm auch unter methodischen Aspekten einen breiten Raum ein.
Für das Jahr 2006 freuen wir uns auf ein ebenso interessantes Herbsttreffen in Bonn,
das diesmal von C. Grohé, Universitätspoliklinik, ausgerichtet wird.
J. Müller-Quernheim, Freiburg
Sektion Allergologie
Sektion Allergologie
Die Sektion Allergologie und Immunologie sandte trotz mehrfacher Mahnung keinen Bericht.