Der Klinikarzt 2005; 34(8/09): XX
DOI: 10.1055/s-2005-917946
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Infarktpatienten mit Herzinsuffizienz - Frühzeitige Aldosteronblockade verbessert die Prognose

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Publication Date:
05 October 2005 (online)

 
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In den ersten Tagen nach einem Myokardinfarkt ist die Aktivierung neuroendokriner Systeme durchaus erwünscht, langfristig führt sie jedoch zu kardialen Umbauvorgängen bis hin zur Entwicklung einer linksventrikulären Dilatation und Einschränkung der Myokardfunktion. Eine optimale Akuttherapie des Herzinfarkts mit rascher Rekanalisation ist der notwendige erste Schritt, diesen negativen Adaptationsprozessen vorzubeugen. Trotzdem entwickeln etwa 30% der Patienten eine linksventrikuläre Dysfunktion, konstatierte PD J. Bauernsachs, Würzburg.

Treibende Kraft dieses Remodellings ist das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System. Durch eine frühzeitige postinfarktielle Therapie mit ACE-Hemmern lässt sich diese wichtige Komponente der neurohumoralen Aktivierung bremsen. Allerdings sinkt die Aldosteronkonzentration nur für kurze Zeit und steigt langfristig wieder deutlich an (Aldosteron-Escape). Aus pathophysiologischer Sicht scheint es deshalb logisch, nicht nur Angiotensin II zu blockieren, sondern auch Aldosteron, erklärte Bauernsachs.

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Therapie früh beginnen und langfristig planen

Den positiven Effekt einer solchen Kombinationstherapie hat die EPHESUS[1]-Studie eindrucksvoll belegt. Erhielten die Herzinfarktpatienten, die eine Ejektionsfraktion von weniger als 40% und klinische Zeichen einer Herzinsuffizienz aufwiesen oder an einem Diabetes erkrankt waren, zusätzlich zu einer optimalen Basistherapie Eplerenon (Inspra®), reduzierte sich ihr relatives Risiko signifikant (Gesamtmortalität: -15%, kardiovaskuläre Mortalität: -21%, Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz: -23%). Dabei profitierten die Patienten schon in den ersten 30 Tagen von der Eplerenontherapie, wie eine noch unpublizierte Auswertung der Studie jetzt belegt: Bereits in diesem Zeitraum war eine deutliche relative Risikoreduktion zu verzeichnen:

  • Gesamtmortalität: -31%

  • kardiovaskuläre Mortalität und Hospitalisierungen: -32%

  • ploetzlicher Herztod: -32%

Demnach macht es also durchaus Sinn, Eplerenon schon früh in den Therapieplan zu integrieren.

Aber auch in der langfristigen Nachsorge hat der Aldosteronantagonist nach Meinung von Prof. G. Klein, Bernried, einen festen Platz. Er empfahl, für jeden Patienten ein Nachsorgekonzept auszuarbeiten, welches das erste kritische Jahr nach dem Herzinfarkt abdeckt. Denn die Zeit in der Anschlussheilbehandlung reiche nicht immer, um alle Medikamente optimal aufzudosieren.

ka

Quelle: Presseinformation "Herzinfarktpatienten mit Stauungszeichen der Lunge -Eplerenon gehört zur mortalitätssenkenden Therapie", herausgegeben von der Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe

7 eplerenone post-acute myocardial infarction heart failure efficacy and survival study

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