Ein Paradigmenwechsel ist bei der Therapie psychischer Erkrankungen zu registrieren:
Bei diesen Patienten subjektives Wohlbefinden zu erreichen, wird für den behandelnden
Arzt immer wichtiger, und seine Therapiewahl wird durch dieses Ziel zunehmend beeinflusst.
Patienten und Angehörigen stellen heute höhere Ansprüche an den Therapieerfolg.
Schnelle und zuverlässige Symptomkontrolle sowie atraumatische, menschenwürdige und
Vertrauen bildende Behandlung "bereits im Akutsetting" sind dazu nötig - so Prof.
Dr. med. Volker Arolt, Münster. Die Therapie von Schizophrenie und bipolaren Störungen
sollte die Patienten erfolgreich sozial reintegrieren und ihnen nach Möglichkeit wieder
ein weitgehend selbständiges Leben sowie Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gestatten.
Das "psychosoziale Funktionsniveau" der Patienten sei subjektiv befriedigend wieder
herzustellen, Kognition und Aufmerksamkeit müssen verbessert, die affektiven Störungen
kontrolliert werden. Die vom Patienten oft als "zweite Erkrankung" empfundene Stigmatisierung
könne laut Arolt auf diese Weise vermieden werden.
Ausschlaggebend für die Compliance bei der medikamentösen Therapie mäßiger bis schwerer
manischer Episoden der Schizophrenie und bipolarer Störungen ist nach Arolt "nicht
länger allein eine gute Wirkung auf die Positivsymptomatik. Entscheidend sind vielmehr
auch ein sehr gutes Verträglichkeitsprofil sowie eine gute Wirksamkeit auf Angstsymptomatik,
kognitive Defizite sowie auf depressive und negative Symptome". Atypika wie Quetiapin
(Seroquel®) könnten dies bieten. Bei den atypischen Neuroleptika sei aber die sehr
unterschiedliche Verträglichkeit zu beachten. Die "Compliance-Killer" starke Gewichtszunahme,
erhöhte Prolaktinspiegel und auftretende EPS seien unter Quetiapin nur selten zu beobachten.
Bessere Verträglichkeit führt bei Quetiapin nach Prof. Dr. Dr. h.c. Siegfried Kasper,
Wien, zu "einer deutlich höheren Therapietreue". In dauerhafter Compliance des Patienten
sieht auch Kasper die "zentrale Voraussetzung für den langfristigen Therapieerfolg".
Für die notwendige "Bündnisfähigkeit" zwischen Patient und Arzt muss nach Kasper das
richtige Medikament gewählt werden. Atypische Neuroleptika seien von Vorteil, denn
sie zeigen ab Beginn der Therapie "verlässliche Wirkung ohne subjektive Beeinträchtigung".
Pressegespräch "Die Dimension Compliance. Zeitgemäße Therapie von Schizophrenie und
Bipolaren Störungen" am 03. Juni 2005 in Bonn, veranstaltet von AstraZeneca GmbH,
Wedel