PD Dr. Thomas Frodl, Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik München, wurde
jetzt auf der Jahrestagung der DGPPN mit dem "Hormosan Forschungspreis für Psychiatrie"
ausgezeichnet. Der mit 10000 Euro dotierten Preis, der von Hormosan Pharma unterstützt
wird, würdigt Arbeiten der psychiatrischen Grundlagenforschung. Frodl hatte mittels
hochauflösender Magnetresonanztomographie strukturelle Hirnveränderungen bei ersterkrankten
Patienten mit Depressionen untersucht. Er konnte zeigen, dass Patienten mit einer
Depression unter anderem Veränderungen im Hippokampus aufweisen.
Von links nach rechts: Dr. Detlev Schwab, Geschäftsführer von Hormosan Pharma, Dr.
Thomas Frodl, Hormosan-Preisträger 2005 und Prof. Hans-Jürgen Möller, Vorsitzender
des Preis-Kuratoriums
Hippokampusvolumen vermindert
In einer Baseline-Studie sowie einem 4-Jahres follow-up, überprüfte Frodle, wie weit
sich die Volumina von Hippokampus und Amygdala bei Patienten mit Depression im Vergleich
zu einer gesunden Vergleichsgruppe verändern. Hippokampus und Amygdala sind wichtige
Bestandteile des limbischen Systems, das emotionale Reaktionen wie Wut, Angst oder
Zuneigung steuert und wahrscheinlich auch Gedächtnis- und Lernfunktionen beeinflusst.
Außerdem untersuchte Frodl das Gen für den Serotonin-Transporter. Das Vorliegen einer
Homozygotie für das L-Allel bei Depressions-Patienten korrelierte mit einem verminderten
Volumen des Hippokampus - in der Kontrollgruppe war dies dagegen nicht der Fall. Dies
untermauert die Hypothese, dass der Hippokampus und seine Verbindung innerhalb des
limbisch-kortikalen Netzwerks eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Entwicklung
der Major Depression spielt.
"Wir hoffen, dass wir mit dem Hormosan Forschungspreis einen Beitrag zum Verständnis
und zur Therapie von psychiatrischen Erkrankungen leisten. Außerdem wollen wir junge
Wissenschaftler motivieren sich weiter in der Grundlagenforschung zu engagieren",
erklärte Dr. Detlev Schwab, Geschäftsführer von Hormosan Pharma. "Gerade in Zeiten
in denen an allen Ecken gespart werden muss, sind wir der Meinung, dass die Industrie
ihrer Verantwortung gerecht werden sollte. Als ZNS-Spezialist wollen wir unseren Teil
dazu beitragen."