Einleitung
         
         
            
            Einleitung
            
            Auf dem Gebiet der Pneumologie haben sich in den vergangenen Jahren drei endosonographische
               Verfahren etabliert und eine zunehmende Bedeutung in der Diagnostik und Therapieplanung
               des Bronchialkarzinoms erhalten. Neben dem endobronchialen Ultraschall (EBUS) mittels
               radiärer Minisonden stehen mittlerweile Punktionsendoskope mit longitudinalem Schallkopf
               sowohl für die endoösophageale als auch für die endobronchiale Anwendung zur Verfügung.
            
             
         
            
EBUS mittels radiärer Minisonden
         
         
            
            EBUS mittels radiärer Minisonden
            
            Seit Anfang der 1990er-Jahre wurden miniaturisierte Ultraschallminisonden entwickelt,
               die aufgrund ihres verringerten Durchmessers von 2,5 mm über den Arbeitskanal eines
               flexiblen Bronchoskops (Arbeitskanal = 2,8 mm) angewendet werden können. Die Bildgebung
               und damit die Aussagekraft der Methode sind im Wesentlichen von der Ankopplung an
               die Bronchialwand, von der Bildauflösung und der Eindringtiefe des Ultraschalls abhängig.
               Die Ultraschallfrequenz von 20 MHz des rotierenden Transducers ermöglicht dabei eine
               hohe Nahauflösung, so dass eine gute Beurteilung der anliegenden bronchialen und parabronchialen
               Strukturen möglich ist. Aufgrund des Luftgehalts der zentralen Atemwege werden zur
               zirkulären Ankoppelung an die Bronchialwand die Sonden in einem flexiblen Katheter
               eingeführt, an dessen Spitze ein Ballon mit Wasser gefüllt werden kann. Das ist bei
               beidseitig belüfteter Lunge am lokal anästhesierten Patienten zentralwärts bis in
               die Hauptbronchien ohne Probleme möglich. Durch die Wasservorlaufstrecke kann dabei
               die Eindringtiefe auf 5 cm erhöht werden [1]
               [2].
            
            
            Die sonographische Orientierung im Mediastinum ist schwierig. Das liegt neben der
               komplexen Anatomie und den Bewegungsartefakten durch Atmung und Pulsationen auch an
               den ungewohnten Bildschnitten, da die Sonden dem Verlauf der Atemwege folgen müssen.
               Für die räumliche Orientierung sind markante anatomische Strukturen und ihre Beziehung
               zueinander oft hilfreicher als die endoskopische Kontrolle der Sondenlage ([Abb. 1]). Die Lernkurve ist daher bei dieser Methode flach und die Aussagekraft Untersucher
               abhängig [3]
               [4].
            
            
             
            
            
             
                  
                     Abb. 1 
                     a Anatomische Skizze und Darstellung der Schallebene
                     b Sonoanatomie des linken Hauptbronchus (LMB), der umgeben ist vom Ösophagus (ES),
                     deszendierender Aorta (DAO) sowie linker (LPA) und rechter Pulmonalarterie (RPA),
                     die aus dem Hauptstamm abzweigen (PA). Ventral der linken Pulmonalarterie erkennt
                     man die Oberlappenvene (ULV), neben dem Ösophagus stellt sich ein kleiner Lymphknoten
                     dar (LN). Ein Lymphknoten - wie in der Schemazeichnung grün abgebildet - ist nicht
                     sichtbar.
               
            
             
         
            
Endobronchialer Ultraschall EBUS-TBNA
         
         
            
            Endobronchialer Ultraschall EBUS-TBNA
            
            Eine Weiterentwicklung im Bereich des endobronchialen Ultraschalls stellt das seit
               2004 allgemein verfügbare flexible Ultraschallbronchoskop mit integriertem 7,5 - 12
               MHz Ultraschallkopf dar. Aufgrund eines separaten Arbeitskanals und einer 30°-Seitblickoptik
               kann die Nadel (22G) zur transbronchialen Nadelaspiration (TBNA) sowohl endoskopisch
               als auch sonographisch visualisiert werden. Damit werden in einer Untersuchung die
               endobronchiale Inspektion der Atemwege und die kontrollierte Punktion von parabronchialen
               und paratrachealen Strukturen unter Sicht möglich ([Abb. 2]). Ein Ballon an der Spitze des Endoskops kann die Ankopplung und die Bildgebung
               verbessern, ein Doppler-Modus erlaubt darüber hinaus, solide Strukturen sicher von
               zentralen Gefäßen zu unterscheiden.
            
            
             
            
            
             
                  
                     Abb. 2 Ultaschallbronchoskop (Olympus BF-UC40F-OL5; Olympus Ltd., Tokyo, Japan): links mit
                     am proximalen Ende fixierter 22G-Zytologienadel. Rechts distales Ende mit konvexem
                     Schallkopf und ausgefahrener 22G-Zytologienadel. Die 30°-Seitblickoptik befindet sich
                     zwischen Arbeitskanal und Schallkopf.
               
            
            
            Mit dem „EBUS-skop” können sowohl mediastinale als auch hiläre Lymphknoten beidseits
               dargestellt und punktiert werden. Aufgrund der guten Kontrolle über die Nadelspitze
               ist mit dieser Methode auch eine sichere transbronchiale Punktion von Lymphknoten
               unter 1 cm möglich geworden [5]
               [6]
               [7]
               [8].
            
             
         
            
Endoösophagealer Ultraschall EUS-FNA
         
         
            
            Endoösophagealer Ultraschall EUS-FNA
            
            Für den endoösophagealen Ultraschall (EUS) stehen Endoskope mit sowohl radiärer als
               longitudinaler Ultraschallausrichtung zur Verfügung. Für eine Zytologiegewinnung aus
               paraösophagealen Strukturen sind die radiären Sonden nicht geeignet. Daher kommen
               auch hier Punktionsendoskope mit einem 5 - 10 MHz-Longitudinal-Schallkopf und der
               Option der Feinnadelaspiration (EUS-FNA) zur Anwendung. Diese im Vergleich zum endobronchialen
               Ultraschall ältere Methode zur Dedektion und gezielten Feinnadelpunktion mediastinaler
               Läsionen ermöglicht jedoch keine Inspektion der Atemwege und nur eine eingeschränkte
               endoskopische Sicht im Bereich des Ösophagus. Aufgrund des Fehlens von endoösophagealen
               „Landmarken” erfolgt hier die Orientierung über die Ultraschallanatomie [9]
               [10]. Die Option eines mit Wasser füllbaren Ballons an der Endoskopspitze zur Verbesserung
               der sonographischen Bildqualität ist bei allen Geräten gegeben.
            
            
            Der besondere Vorteil des EUS liegt im Zugriff auf das hintere und untere Mediastinum
               sowie auf Teile des aorto-pulmonalen Fensters [11]. Die Luft der Trachea und des rechten Hauptbronchus behindert jedoch die Darstellung
               der prätrachealen und rechts paratrachealen bzw. parabronchialen Lymphknotenstationen.
               Eine weitere Indikation für die EUS-FNA ist die gezielte transgastrale Untersuchung
               der Nebennieren bei Metastasenverdacht [12].
            
             
         
            
Frühkarzinom
         
         
            
            Frühkarzinom
            
            Im Bemühen, die Prognose des Bronchialkarzinoms zu verbessern, wurde die Autofluoreszenzbronchoskopie
               (AFB) entwickelt, um bereits im Weißlicht noch nicht sichtbare maligne Läsionen der
               Schleimhaut zu erkennen. Da die Methode der Autofluoreszenz aber relativ unspezifisch
               ist, führt ihre Anwendung zu einer vermehrten Diagnose von benignen oder prämalignen
               Veränderungen. Durch den hochauflösenden EBUS mittels radiärer Minisonden lassen sich
               bis zu sieben Schichten der Tracheal- und Bronchialwand darstellen. In einer prospektiven
               Studie konnte dabei gezeigt werden, dass durch den zusätzlichen Einsatz des endobronchialen
               Ultraschalls die Vorhersage bezüglich Malignität in den Frühstadien verbessert werden
               kann. Die Korrelation zwischen der AFB und der Histologie  konnte von 0,58 auf 0,92
               gesteigert werden [13]
               [14] ([Abb. 3]).
            
            
             
                  
                     Abb. 3 Frühkarzinom (Tumor) am Abgang vom Segment S6 rechts. Rechts oben zeigt sich die verdickte
                     Bronchialwand im Vergleich zu der noch erhaltenen normalen Bronchialwandung links
                     (normal). Die EBUS-Minisonde liegt im Unterlappenbronchus rechts (ULB).
               
            
            
            Die Diagnose Carcinoma in situ wird histologisch aufgrund der fehlenden Infiltration
               in die Lamina propria gestellt. Das Frühkarzinom hingegen ist durch die „fehlende
               radiologische Darstellbarkeit” definiert. Trotz dieses frühen Tumorstadiums muss aber
               das therapeutische Vorgehen differenziert werden. Eine japanische Arbeitsgruppe untersuchte
               18 Patienten mit einem Frühkarzinom mittels radiärem endobronchialen Ultraschall.
               Bei neun Patienten zeigte sich das Tumorwachstum im EBUS auf die Bronchialwand beschränkt,
               während die andere Hälfte ein wandüberschreitendes Wachstum zeigte. Diese Patienten
               wurden chirurgisch oder in einem multimodalen Therapiekonzept behandelt. Die erste
               Gruppe erhielt hingegen ein rein endoskopisches Therapieverfahren in Form einer photodynamischen
               Therapie (PDT). Bei einem mittleren Beobachtungszeitraum von 24 Monaten zeigten letztere
               Patienten alle eine anhaltende komplette Remission [15]. Ein kurativer endoskopischer Therapieansatz des Frühkarzinoms ist damit in Abhängigkeit
               des endosonographischen Befundes gegeben.
            
             
         
            
Lokales T-Staging
         
         
            
            Lokales T-Staging
            
            In der Ausdehnung eines zentralen Tumorwachstums wird die radiologische Beurteilung
               mittels CT nur in ca. zwei Drittel der Fälle intraoperativ bestätigt [16]
               [17]. In einer prospektiven Studie wurden Patienten mit einem zentralen Tumor sowohl
               mit einer Spiral-CT als auch mit endobronchialem Ultraschall untersucht und bezüglich
               Tumorinfiltration der Atemwege unabhängig klassifiziert. Dabei zeigte sich eine deutliche
               Überlegenheit des EBUS gegenüber dem bisherigen Goldstandard der CT (Sensitivität
               89 vs. 25 %, Spezifität 100 vs. 80 %) [18].
            
            
            Auch der endoösophageale Ultraschall ist aufgrund seiner besseren Bildauflösung der
               Computertomographie überlegen. In einer deutschen Arbeit wurden 97 von 201 Patienten
               mit einem zentralen Tumorwachstum und radiologischem Aortenkontakt operiert. Zuvor
               war die Frage der T4-Situation aufgrund einer Gefäßinfiltration sowohl mittels CT
               als auch endosonographisch beurteilt worden. Auch hier zeigt sich das sonographische
               Verfahren mit einer Sensitivität von 83 % vs. 17 % und einer Spezifität von 93 % vs.
               5 % der Computertomographie überlegen [19].
            
             
         
            
N-Staging
         
         
            
            N-Staging
            
            Die Wertigkeit der transbronchialen Nadelaspiration (TBNA) für das regionale Lymphknotenstaging
               im Mediastinum ist belegt [20]
               [21]. Durch die vorherige Darstellung der Lymphknoten durch EBUS ist eine Erhöhung der
               Trefferquote der sequentiell durchgeführten TBNA auf über 80 % möglich [22]
               [23].
            
            
            Seit kurzem steht die US-kontrollierte EBUS-TBNA zur Verfügung ([Abb. 4]). Nach bereits anfänglich guten Ergebnissen aus dem Jahre 2004 liegen jetzt die
               Daten einer internationalen Multicenterstudie mit 502 Patienten vor. Danach liegen
               die Sensitivität bei Lymphknoten mit einem mittleren Durchmesser von 1,6 cm bei 92
               %, die Spezifität bei 100 % und der positive Vorhersagewert bei 93 %. In allen Studien
               zur EBUS-TBNA wurde über keine schwereren Komplikationen berichtet [5]
               [7]
               [24].
            
            
             
                  
                     Abb. 4 Endosonographisches Bild eines vergrößerten Lymphknotens (LKK) in Position 4R. Man
                     erkennt die Punktion mit einer 22-Gauge-Nadel von endobronchial.
               
            
            
            Die transösophageale Endosonographie wird in der Pneumologie bereits seit 10 Jahren
               zur Diagnostik von mediastinalen Raumforderungen und zur Stadieneinteilung von Lungenkarzinomen
               angewendet. Durch die mittels endoösophageale Sonographie kontrollierte Punktion (EUS-FNA)
               lässt sich ebenfalls eine hohe Sensitivität von 80 bis zu 97 % bei einer maximalen
               Spezifität von 100 % in der Beurteilung vergrößerter Lymphknoten beim NSCLC erreichen
               [25]
               [26]
               [27]. In einer dänischen Arbeit wurde die EUS-FNA mit der Mediastinoskopie bezüglich
               Malignität von paratrachealen und subcarinalen Lymphknoten bei Patienten mit einem
               nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom verglichen. Dabei zeigt sich das minimal invasive
               endosonographische Verfahren dem chirurgischen Vorgehen überlegen [28].
            
            
            Mit beiden endosonographischen Verfahren lassen sich auch Lymphknoten darstellen und
               punktieren, deren Größe weniger als 10 mm beträgt. Dabei kann man unabhängig vom Zugangsweg
               in ca. 1/5 der Patienten mit einem NSCLC eine fortgeschrittene Tumorerkrankung und/oder eine
               mediastinale Lymphknotenmetastasierung trotz unauffälliger CT nachweisen [7]
               [8]
               [29]
               [30].
            
            
            Insgesamt drei Arbeiten haben das endobronchiale Verfahren mit der endoösophagealen
               Technik verglichen [12]
               [31]
               [32]. In allen Arbeiten zeigen die beiden Verfahren vergleichbare Trefferquoten. Dabei
               hängen die Ergebnisse von der anatomischen Erreichbarkeit der Lymphknotenstationen
               durch die unterschiedlichen Techniken ab. So zeigt sich der EBUS prätracheal sowie
               rechts paratracheal überlegen, während der EUS auch die distalen paraösophagealen
               Lymphknoten erreicht. Entsprechend lässt sich die diagnostische Aussagekraft in allen
               drei Arbeiten steigern, wenn man die beiden Verfahren kombiniert. Somit ergibt sich
               eine minimal-invasive Alternative zur Mediastinoskopie.
            
             
         
            
M-Staging
         
         
            
            M-Staging
            
            Eine Rolle in der Abklärung extrathorakaler Metastasen spielt nur der endoösophageale
               US mit der Option der Punktion der Nebennieren. Während das endosonographische Aufsuchen
               der rechten Nebenniere nicht in allen Fällen gelingt, ist die linke Nebenniere aufgrund
               ihrer Nähe zum Magen bei fast allen Patienten darstellbar. Somit gibt sich die Möglichkeit
               der transgastralen Punktion der linken Nebenniere, während für die rechte häufig ein
               transabdominelles Verfahren zur Anwendung kommt. Die linke Nebenniere sollte immer
               im Rahmen einer EUS-Anwendung mituntersucht werden, da der Nachweis einer Nebennierenmetastase
               bei einem Bronchialkarzinom in bis zu 5 % der Fälle das therapeutische Vorgehen beeinflusst
               [11].
            
             
         
            
Intrapulmonale Läsionen
         
         
            
            Intrapulmonale Läsionen
            
            Die transbronchiale Biopsie pulmonaler Rundherde wird normalerweise unter Durchleuchtungskontrolle
               durchgeführt. Dabei ist die diagnostische Wertigkeit dieser Methode von der Größe
               und der Lokalisation der pulmonalen Läsionen abhängig. Durch den sonographischen Nachweis
               von solidem Gewebe in Abgrenzung zu belüftetem gesunden Lungengewebe lassen sich auch
               intrapulmonale Rundherde mittels EBUS lokalisieren (Abb. [5]). Dabei ist die Trefferquote mittels EBUS mit der unter Durchleuchtung vergleichbar.
               Bei Läsionen kleiner als 3 cm konnte sogar ein - wenn auch nicht signifikanter - diagnostischer
               Zugewinn durch den endobronchialen Ultraschall (80 vs. 57 %) gezeigt werden [33]
               [34]. Durch den Einsatz der radiären Minisonden lassen sich auch pulmonale Läsionen dedektieren
               und biopsieren, die unter Durchleuchtung nicht darstellbar sind [35].
            
            
             
            
            
             
                  
                     Abb. 5 NSCLC im Segment 3 des linken Oberlappens. Links die Darstellung unter Durchleuchtung,
                     die EBUS-Sonde projiziert sich auf den Tumor. Rechts das korrespondierende Ultraschallbild
                     mit einem großen soliden Tumor. Man erkennt ein von Tumor umgebenes Gefäß im rechten
                     unteren Bildabschnitt.
               
            
             
         
            
Diskussion
         
         
            
            Diskussion
            
            Das Bronchialkarzinom ist die häufigste Krebstodesursache der westlichen Welt, nicht
               nur beim Mann, sondern auch mit zunehmender Häufigkeit bei der Frau [36]. Eine Diagnose kann dabei in der Mehrzahl der Fälle durch ein bronchoskopisches
               Biopsieverfahren gestellt oder bestätigt werden. Die Prognose, aber auch die Therapieentscheidung
               sind jedoch nicht nur von der Typisierung des Karzinoms, sondern auch von dessen Ausbreitung
               abhängig. Insbesondere beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) entscheidet
               eine mediastinale Metastasierung oder Tumorinfiltration über eine eventuelle Inoperabilität
               oder ein multimodales Therapiekonzept. Somit wird eine genaue prätherapeutische Evaluation
               der mediastinalen Strukturen und Lymphknoten notwendig [37]
               [38].
            
            
            Der Blick des Bronchoskopeurs bleibt auf den endobronchialen Befund und die Mukosa
               der zentralen Atemwege beschränkt. Zwar können indirekte Zeichen wie pathologische
               Gefäßzeichnungen der Schleimhaut oder Kompression und Verlagerung der Bronchien Hinweise
               auf ein tumoröses  Geschehen geben. Ein Großteil der malignen Prozesse erfasst aber
               die parabronchialen Strukturen, so dass ein Blick über die Bronchialwand hinaus notwendig
               wird [39]. Radiologische Verfahren wie die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie
               (MRT) haben sich als zu unzuverlässig für eine exakte Stadieneinteilung des Bronchialkarzinoms
               erwiesen. Als radiologisches Kriterium für einen malignen Lymphknotenbefall gilt auch
               heute noch in der CT eine Größe von mehr als 10 mm in der kurzen Achse. Vergleicht
               man die Ergebnisse mit dem chirurgischen Staging, so ist die präoperative Stadieneinteilung
               nur in 50 - 60 % der Fälle korrekt [16]
               [41]
               [42]
               [43]. Eine Positronenemissions-Tomographie (PET) kann die diagnostische Aussage verbessern.
               Dabei ist die Kombination als PET-CT den einzelnen Verfahren im Staging des NSCLC
               sogar noch überlegen. Doch selbst dann müssen PET-positive Lymphknoten aufgrund der
               zahlreichen falsch-positiven Befunde insbesondere in niedrigen Tumorstadien histologisch
               und/oder zytologisch geklärt werden [44]
               [45].
            
            
            Mit der Endosonographie stehen heutzutage Techniken zur Verfügung, die die Diagnostik,
               aber auch die Stadieneinteilung des Bronchialkarzinoms verbessern. Dabei erlangen
               nicht nur die sonographische Darstellung der Tumorausdehnung wie z. B. beim Frühkarzinom,
               sondern auch der zytologische Nachweis einer mediastinalen oder adrenalen Metastasierung
               eine therapieentscheidende Bedeutung. Selbst kleinste Läsionen können sicher abgeklärt
               werden.
            
            
            Insbesondere durch die Möglichkeit der minimal invasiven Punktion mediastinaler Lymphknoten
               unter endosonographischer Kontrolle treten die EBUS-TBNA und die EUS-FNA in Konkurrenz
               zur Mediastinoskopie. Dabei versprechen die endoskopischen Verfahren geringere Kosten
               bei minimalen Komplikationen. Der Nutzen ist mittlerweile durch zahlreiche prospektive
               Studien evaluiert und bestätigt. Inwieweit diese Tatsachen im Stagingalgorithmus bzw.
               im Behandlungskonzept des Bronchialkarzinoms zukünftig Berücksichtigung finden sollten,
               muss daher dringlich geklärt und definiert werden.