Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(6): 287
DOI: 10.1055/s-2006-948064
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Osteoporosetherapie - Robert Koch Award 2006 für Alendronat

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Juli 2006 (online)

 
Inhaltsübersicht

Auf dem 17. Deutschen interdisziplinären Schmerzkongress in Frankfurt am Main wurde Alendronat, auch in der Fixkombination mit Colecalciferol[1], und in der Kombination aus Alendronat und Colecalciferol (Vitamin D)[2], mit dem diesjährigen Robert Koch Award ausgezeichnet. Durch diese Medikamente wurde eine deutliche Qualitätsverbesserung in der Versorgung von Osteoporose-Patienten möglich, hob Prof. Thomas Unger, Berlin, in seiner Laudatio hervor.

#

Zugewinn an Knochendichte und Senkung der Frakturrate

In zahlreichen Studien hat Alendronat seine Wirksamkeit und Verträglichkeit bewiesen. Alendronat belegte dabei als erstes Osteoporosemedikament eine Senkung des Frakturrisikos sowohl an der Wirbelsäule als auch an der Hüfte und am Unterarm. Die Knochendichte ließ sich signifikant erhöhen und die Gefahr für nicht-vertebrale Frakturen gleichzeitig um die Hälfte verringern. Meist war die Verträglichkeit der von Plazebo vergleichbar.

Konsequenterweise wurde Alendronat 10 mg und Alendronat einmal wöchentlich 70 mg zur Therapie der postmenopausalen Osteoporose bei Frauen mit oder ohne vorbestehende vertebrale Frakturen zugelassen, um das Risiko für weitere oder neue Frakturen an Wirbelsäule und Hüfte zu verringern. Die Zulassung gilt auch zur Therapie der Osteoporose bei Männern und zur Therapie und Prävention der glukokortikoidinduzierten Osteoporose bei Frauen nach der Menopause, die keine Östrogene erhalten. Unter der Behandlung mit Alendronat lässt sich der Knochendichteverlust aufhalten und ein effektiver Zugewinn an Knochendichte sowie eine Senkung der Frakturrate erzielen. Für Alendronat wurde die erste einmal wöchentliche Dosierung entwickelt und zugelassen.

#

Bisphosphonat und Vitamin D: eine Tablette einmal wöchentlich

Die Osteoporose wird mittlerweile als die häufigste Erkrankung des Bewegungsapparates beim Menschen angesehen. In Deutschland geht man von etwa sechs Millionen Erkrankten aus, von denen zwei bis drei Millionen bereits eine osteoporotische Fraktur erlitten haben. Jährlich kommen als Folge der Osteoporose 400000 neue, größtenteils vermeidbare Frakturen dazu.

Die Kombination aus Alendronat und Colecalciferol (Vitamin D) stellt das bislang einzige Osteoporosearzneimittel dar, das die starke Wirksamkeit eines Bisphosphonats in einmal wöchentlicher Dosierung mit der empfohlenen Wochendosis an Vitamin D in einer einzigen Tablette vereint.

Vitamin D ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Osteoporosetherapie. Nur bei einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin D ist eine optimale intestinale Resorption des für die Stabilität der Knochen wichtigen Kalziums sichergestellt. Damit wird die Osteoporosetherapie auch für postmenopausale Patienten mit Risiko für einen Vitamin D-Mangel erleichtert. Bereits nach 15-wöchiger Therapie mit dieser Kombination waren die Vitamin D-Spiegel signifikant höher als bei Frauen, die lediglich mit einem Bisphosphonat behandelt wurden (p<0,001). Dies belegte eine kontrollierte Studie an 682 postmenopausalen Frauen mit Osteoporose.

Klaus Schmidt, Planegg

Quelle: Mittagsgespräch "Die Zukunft der Osteoporosetherapie" anlässlich des 17. Deutschen interdisziplinären Schmerzkongresses, März 2006 in Frankfurt/Main. Veranstalter: MSD SHARP & DOHME GmbH, Haar.

03 Fosamax®, MSD SHARP & DOHME

04 Fosavance®, MSD SHARP & DOHME

03 Fosamax®, MSD SHARP & DOHME

04 Fosavance®, MSD SHARP & DOHME