Auf dem 17. Deutschen interdisziplinären Schmerzkongress in Frankfurt am Main wurde
Alendronat, auch in der Fixkombination mit Colecalciferol[1], und in der Kombination aus Alendronat und Colecalciferol (Vitamin D)[2], mit dem diesjährigen Robert Koch Award ausgezeichnet. Durch diese Medikamente wurde
eine deutliche Qualitätsverbesserung in der Versorgung von Osteoporose-Patienten möglich,
hob Prof. Thomas Unger, Berlin, in seiner Laudatio hervor.
Zugewinn an Knochendichte und Senkung der Frakturrate
In zahlreichen Studien hat Alendronat seine Wirksamkeit und Verträglichkeit bewiesen.
Alendronat belegte dabei als erstes Osteoporosemedikament eine Senkung des Frakturrisikos
sowohl an der Wirbelsäule als auch an der Hüfte und am Unterarm. Die Knochendichte
ließ sich signifikant erhöhen und die Gefahr für nicht-vertebrale Frakturen gleichzeitig
um die Hälfte verringern. Meist war die Verträglichkeit der von Plazebo vergleichbar.
Konsequenterweise wurde Alendronat 10 mg und Alendronat einmal wöchentlich 70 mg zur
Therapie der postmenopausalen Osteoporose bei Frauen mit oder ohne vorbestehende vertebrale
Frakturen zugelassen, um das Risiko für weitere oder neue Frakturen an Wirbelsäule
und Hüfte zu verringern. Die Zulassung gilt auch zur Therapie der Osteoporose bei
Männern und zur Therapie und Prävention der glukokortikoidinduzierten Osteoporose
bei Frauen nach der Menopause, die keine Östrogene erhalten. Unter der Behandlung
mit Alendronat lässt sich der Knochendichteverlust aufhalten und ein effektiver Zugewinn
an Knochendichte sowie eine Senkung der Frakturrate erzielen. Für Alendronat wurde
die erste einmal wöchentliche Dosierung entwickelt und zugelassen.
Bisphosphonat und Vitamin D: eine Tablette einmal wöchentlich
Die Osteoporose wird mittlerweile als die häufigste Erkrankung des Bewegungsapparates
beim Menschen angesehen. In Deutschland geht man von etwa sechs Millionen Erkrankten
aus, von denen zwei bis drei Millionen bereits eine osteoporotische Fraktur erlitten
haben. Jährlich kommen als Folge der Osteoporose 400000 neue, größtenteils vermeidbare
Frakturen dazu.
Die Kombination aus Alendronat und Colecalciferol (Vitamin D) stellt das bislang einzige
Osteoporosearzneimittel dar, das die starke Wirksamkeit eines Bisphosphonats in einmal
wöchentlicher Dosierung mit der empfohlenen Wochendosis an Vitamin D in einer einzigen
Tablette vereint.
Vitamin D ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Osteoporosetherapie. Nur bei einer
ausreichenden Versorgung mit Vitamin D ist eine optimale intestinale Resorption des
für die Stabilität der Knochen wichtigen Kalziums sichergestellt. Damit wird die Osteoporosetherapie
auch für postmenopausale Patienten mit Risiko für einen Vitamin D-Mangel erleichtert.
Bereits nach 15-wöchiger Therapie mit dieser Kombination waren die Vitamin D-Spiegel
signifikant höher als bei Frauen, die lediglich mit einem Bisphosphonat behandelt
wurden (p<0,001). Dies belegte eine kontrollierte Studie an 682 postmenopausalen Frauen
mit Osteoporose.
Klaus Schmidt, Planegg
Quelle: Mittagsgespräch "Die Zukunft der Osteoporosetherapie" anlässlich des 17. Deutschen
interdisziplinären Schmerzkongresses, März 2006 in Frankfurt/Main. Veranstalter: MSD
SHARP & DOHME GmbH, Haar.