Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(10): 471
DOI: 10.1055/s-2006-954451
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Unterstützung im Rettungsdienst - Weißbuch sichert Versorgung Schwerverletzter

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Publication Date:
27 November 2006 (online)

 
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Dadurch, dass derzeit viele Kliniken schließen, sich umorientieren müssen beziehungsweise auf besondere Aufgaben beschränken, ergeben sich neue Anforderungen an den Rettungsdienst. Laut Prof. Hartmut Siebert, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) vom Diakonie-Krankenhaus in Schwäbisch Hall könne der Rettungsdienst nicht wie früher routinemäßig alle Unfallpatienten in die nächste Klinik transportieren, sondern müsse genau wissen, welche Behandlungen dort möglich sind. "Neben den richtigen Ärzten müssten auch die apparativen Voraussetzungen in der Klinik stimmen. Ohne Computertomographie und freie Kapazitäten auf den Intensivstationen ist es kaum möglich, lebensgefährliche Verletzungen rechtzeitig und erfolgreich zu behandeln", so Prof. Axel Ekkernkamp vom Unfallkrankenhaus Berlin.

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Stärkere Vernetzung der Kliniken

Die DGU bemüht sich deshalb um eine stärkere bedarfsorientierte Vernetzung der Kliniken. Es gelang der DGU, die Kliniken der unterschiedlichen Versorgungsstufen über das "Traumanetzwerk D" zu verbinden. Das neue Weißbuch zur Schwerverletzten-Versorgung, das die DGU jetzt vorstellte, will Standards für die Kliniken setzen. Über den Versorgungsgrad der Kliniken können sich Ärzte und Rettungsdienste bereits jetzt im Internet informieren. Dort hat die DGU eine bundesweite Landkarte publiziert. Und mit dem "Traumaregister" und Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes kann die DGU die Versorgungsqualität in den einzelnen Regionen vergleichen. Das Weißbuch soll helfen, die Qualität der Versorgung bundesweit anzugleichen. Es handele sich aber um Defizite auf einem vergleichsweise hohen Niveau, betont Siebert. Die Organisation der präklinischen Unfallrettung und die interdiziplinäre Akutbehandlung von Unfallverletzungen in Deutschland gelte im internationalen Vergleich als vorbildlich. Mit dem Weißbuch möchte die DGU dazu beitragen, dass diese Spitzenstellung in Zeiten des Wandels gehalten werden kann.

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Quellen:

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