Der Einsatz des mTOR-Inhibitors Temsirolimus beim metastasierten Nierenzellkarzinom
(mRCC) wurde auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie
und Onkologie (DGHO) diskutiert. Der in den USA bereits zugelassene Wirkstoff (US-Handelsname
ToriselTM) konnte bislang als einzige Substanz bei fortgeschrittener Erkrankung einen signifikanten
Überlebensvorteil gegenüber dem bisherigen Standard Interferon alfa (IFN-α) zeigen.
Erst kürzlich hat das "Committee for Human Medicinal Products" (CHMP) der europäischen
Arzneimittelbehörde EMEA empfohlen, den Wirkstoff als First-line-Therapie bei Patienten
mit schlechter Prognose zuzulassen. Bereits im Frühjahr wurde Temsirolimus in die
Behandlungsempfehlungen der "European Association of Urology" für diese Patientengruppe
aufgenommen. Die Empfehlung basiert auf der randomisierten Phase-III-Studie ARCC[1], in der mit Temsirolimus behandelte Patienten ein um 49 % verlängertes Gesamtüberleben
gegenüber dem Studienarm mit der Standardtherapie Interferon alfa hatten.