Bei Patienten nach Schlaganfall mit Lähmungen arbeiten die Hirnareale bei Bewegungsabläufen
offenbar nicht synchron. Die motorische Hirnrinde, die z.B. für die Steuerung einer
gelähmten Hand zuständig ist, wird bei einem Teil der Patienten von der gesunden Hirnhälfte
gehemmt, wie anhand funktioneller Kernspintomographie beobachtet werden kann (Abb.
[1]). Dabei besteht ein hoher Zusammenhang zwischen der Stärke, mit der die motorische
Hirnrinde der erkrankten Seite durch die gesunde Hirnhälfte gehemmt wird, und dem
individuellen Ausmaß der Lähmung der vom Schlaganfall betroffenen Hand. Auch die Zusammenarbeit
anderer Regionen des Gehirns, die sich weit entfernt von dem Ort des Schlaganfalls
befinden, sind gestört. Möglicherweise bietet sich hier ein neuer Behandlungsansatz.
Abb.1 Hirnaktivität bei Bewegungen der rechten Hand bei Gesunden (links) und Patienten
(rechts). Bei den Patienten findet sich eine deutliche Überaktivität der vom Schlaganfall
nicht betroffenen rechten Hemisphäre. Die Kopplungsanalyse zeigt, dass diese Überaktivität
einen hemmenden Einfluss (blauer Pfeil) auf die Aktivität der geschädigten Hirnrinde
besitzt
KW