Wie in jedem Jahr veröffentlichen wir in dieser und der nachfolgenden Ausgabe der
"Pneumologie" die "take home messages" der einzelnen Sektionen - die Quintessenz des
diesjährigen Kongresses in Mannheim. Wir möchten unseren Lesern damit einen Überblick
über die Veranstaltungen des Kongresses und künftige Pläne der Sektionen geben. Viel
Spaß bei der Lektüre!
Sektion Allergologie und Immunologie
Sektion Allergologie und Immunologie
Den aktuellen Daten der DGP ist zu entnehmen, dass die Sektion Allergologie und Immunologie
mit zurzeit knapp 500 Mitgliedern die zweitgrößte Sektion der Gesellschaft darstellt.
Bereits unmittelbar nach dem DGP-Kongress 2006 in Nürnberg begann die Sektion mit
den Vorbereitungen für den Kongress 2007 in Mannheim. Durch insgesamt 9 Veranstaltungen
konnte dort ein breit gefächertes Themenspektrum präsentiert werden. Neben einem Postgraduiertenkurs
fanden 2 Frühseminare, 2 Symposien, ein Workshop, freie Vorträge, eine Posterdiskussion
sowie eine Kasuistikkonferenz statt. Die Auswertung der Teilnehmerzahlen verdeutlicht,
dass ins-besondere die Themen "Kasuistikkonferenz", "exogen-allergische Alveolitis"
sowie "Spezifische Immuntherapie: Für und Wider" mit jeweils über 200 Teilnehmern
eine große Resonanz fanden und somit offensichtlich die Informationsbedürfnisse der
Teilnehmer erfüllten.
Darüber hinaus konnte die Sektion das Organ unserer Gesellschaft, die Zeitschrift
"Pneumologie", mit verschiedenen Beiträgen in seiner Arbeit unter-stützen. Es wurden
unter anderem Beiträge zu "Top Ten der Literatur" erstellt sowie auch verschiedene
Übersichtsarbeiten. In der Mai-Ausgabe der "Pneumologie" wurde die CME-Arbeit zur
exogen-allergischen Alveolitis publiziert. Darüber hinaus wurden von X. Baur 2006
insgesamt 3 Arbeiten zum Themenkomplex der berufsbedingten obstruktiven Atemwegserkrankungen
in der "Pneumologie" veröffentlicht.
In der Januar-Ausgabe der "Pneumologie" wurden zudem die "Empfehlungen zur Diagnostik
der exogen-allergischen Alveolitis" der Arbeitsgemeinschaft exogen-allergische Alveolitis
der DGP und DGAKI veröffentlicht. Die Neubearbeitung dieser Empfehlungen stellt eine
wesentliche Hilfe für die deutschen Pneumologen dar, insbesondere auch dann, wenn
es gilt, gutachterliche Fragestellungen zu bearbeiten. Mitglieder der Sektion waren
maßgeblich an der Erstellung dieser Empfehlungen beteiligt.
Zurzeit wird eine DGAKI-Leitlinie "Hauttest" unter Federführung von Frau PD Dr. Ruëff
erstellt. Die Sektion wird an der Erarbeitung dieser Leitlinie beteiligt sein. Gerade
erfolgt die Terminierung für ein erstes Arbeitstreffen. Eine entsprechende deutsche
Leitlinie besteht noch nicht. Da eine solche Empfehlung auch direkte Auswirkungen
auf die praktische allergologische Tätigkeit von Pneumologen und ärztlichem Assistenzpersonal
sowie auch auf deren Ausbildung hat, ist eine Beteiligung der Sektion von besonderer
Bedeutung.
Horst Müsken, Bad Lippspringe
Sektion Endoskopie
Sektion Endoskopie
Der Jahreskongress stellt immer einen Schwerpunkt der Veranstaltungen der Sektion
dar. In Mannheim befasste sich die Sektion mit neuen Aspekten der endoskopischen und
bioptischen Verfahren und stellte diese kritisch dar. In der Sitzung Hot Topic wurden
Bronchoskopie mit Navigation, neue Stents und Ventile oder Blocker zur bronchoskopischen
Emphysemtherapie anhand der technischen Neuerungen und Gegebenheiten dargestellt.
Auf der Basis der publizierten Daten und der bisherigen Ergebnisse erfolgte eine Einschätzung
und kritische Bewertung des Neuen. Ein Symposium war zusammen mit der Sektion Thoraxchirurgie
zur benignen Trachealstenose und Tracheomalazie organisiert worden. Neben einer Systematik
wurden die Möglichkeiten der konservativen und bronchoskopischen interventionellen
Therapie erörtert. Dabei stand bei der Malazie ein neues Konzept aus Boston im Mittelpunkt,
das passageres Stenting und dann eine chirurgische Stabilisierung der Trachea umfasst.
Ein weiterer Schwerpunkt war die chirurgische Therapie der Trachealstenose.
Die "klassischen" Kurse Bronchoskopie für Fortgeschrittene und internistische Thorakoskopie
neben der Thoraxsonografie waren erneut angeboten worden. Bei der Thorakoskopie stand
der maligne Erguss im Mittelpunkt. Organisatorisch war erstmals auch die Sektion Pneumologische
Onkologie beteiligt. So wurden vor allem auch die Alternativen zur Thorakoskopie breiter
dargestellt und diskutiert. Zusammen mit der "neuen" Sektion Medizinische Assistenzberufe
hatten wir einen Postgraduiertenkurs für Endoskopiker und Endoskopieassistenzpersonal
organisiert, der sich mit der Materialgewinnung und Verarbeitung befasste. Im Mittelpunkt
stand der differenzierte Einsatz der verschiedenen Methoden der Materialentnahme und
vor allem die sofortige sachgerechte Verarbeitung der Proben, bevor das Material in
die diversen Institute geht. Das einzige Frühseminar bot nochmals Grundlagen der bronchoskopischen
Materialentnahme an.
Die ganz aktuellen Entwicklungen wurden in freien Vorträgen und Postern dargestellt
und mit großer Publikumsbeteiligung diskutiert. Diese Veranstaltungen fanden erfreulicherweise
ein enormes Interesse.
Im Sektionstreffen wurden die weiteren Aktivitäten koordiniert.
Die Bronchoskopiekurse der Sektion Endoskopie der DGP sind von immer größerer Bedeutung.
Die klassischen Fiberbronchoskopiekurse werden an vielen Stellen angeboten. Beispielhaft
seien hier die umfassenden Kurse in Ballenstedt und München, Klinikum Rechts der Isar,
erwähnt, weil diese mit der Sektion koordiniert sind. Die interventionellen Verfahren
sind beim Kurs in Hemer bzw. Heidelberg mit namhaften Referenten vertreten. Besonders
zu erwähnen ist ein Thorakoskopiekurs für den Pneumologen, der jährlich in Halle stattfindet
und einen praktischen Teil am Tier beinhaltet.
An anderen Aktivitäten ist eine Arbeitsgruppe zur internistischen Thorakoskopie erwähnenswert.
Das erste Ziel ist die Erarbeitung einer neuen Empfehlung zur internistischen Thorakoskopie.
Die Sektion ist durch F. Herth auch in internationalen Leitliniengremien vertreten.
Gerade die Heidelberger Gruppe ist mit zahlreichen Publikationen auch auf diesem Gebiet
sehr aktiv.
F. Stanzel, Gauting
Sektion Epidemiologie, Arbeits-, Umwelt- und Sozialmedizin
Sektion Epidemiologie, Arbeits-, Umwelt- und Sozialmedizin
Das nunmehr 4. Berufskrankheitenforum behandelte unter Vorsitz von D. Groneberg, Hannover,
und O. Blome, St. Augustin, das Thema "Synkanzerogenese: 1 + 1= 2?". Neben Asbest
zählen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die bei der unvollständigen Verbrennung
von organischem Material freigesetzt werden, zu den klassischen krebserregenden Substanzen.
Krebs ist eine komplexe multifaktorielle Erkrankung, die viele Ursachen haben kann.
Für die Forschung ist deshalb die Frage, ob und wie mehrere krebsauslösende Faktoren
sich gegenseitig beeinflussen (Synkanzerogenese), eine besondere Herausforderung.
In dem Symposium wurde der aktuelle Kenntnisstand zur Frage der qualitativen und quantitativen
Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen krebserzeugenden Noxen am Arbeitsplatz vermittelt.
Entsprechende Auswirkungen auf das Berufskrankheitenrecht und die aktuelle Rechtssprechung
wurden dargestellt und lebhaft diskutiert.
Als eine der wiederkehrenden Veranstaltungen der Sektion wurden in Mannheim der Postgraduierten-Kurs
"Pneumologische Radiologie - Begutachtung pulmonaler Berufserkrankungen" von K. Hering,
Dortmund, und S. Tuengerthal, Heidelberg, durchgeführt. Eingegangen wurde u. a. auf
die digitale Radiografie und die HRCT bei der Diagnostik von Pneumokoniosen, die Klassifikation
gemäß ILO2000, die anatomischen Grundlagen und die Nomenklatur der HRCT-Morphologie
der normalen Lunge sowie typische pulmonale und pleurale Befundmuster interstitieller
Lungenerkrankungen.
Im Rahmen der Veranstaltung "Aspekte der Arbeitsmedizin: Leistungserfassung -Gesundheitsrisiken"
präsentierte W. Marek, Bochum, Ergebnisse zur individuellen körperlichen Leistungsfähigkeit
von Studenten, die aus ergospirometrischen Untersuchungen im aeroben Leistungsbereich
extrapoliert wurden.
T. Raupach, Göttingen, berichtete über eine Studie zur Erhebung des Raucheranteils
sowie der Kenntnisse zu Methoden der Tabakentwöhnung unter Medizinstudenten. Die Ergebnisse
deuten auf Defizite in der Ausbildung Göttinger Medizinstudenten hinsichtlich des
Risikofaktors Rauchen hin.
W. Marek, Bochum, stellte ein Verfahren vor, welches eine Objektivierung der mitarbeitsabhängigen
Leistung im 6-Minuten-Gehtest ermöglicht. Damit ergibt sich die Möglichkeit, den während
eines Rehaaufenthaltes erzielten Leistungszuwachs in Bezug zu den Werten der Eingangsuntersuchung
zu setzen.
H. Geldmacher, Hannover, kam nach Daten der BOLD-Studie zu der Einschätzung, dass
die COPD eine Erkrankung mit hoher Prävalenz insbesondere in den Frühstadien ist,
die oft ärztlich nicht diagnostiziert wird.
A. Preisser, Hamburg, berichtete über gesundheitliche Gefährdungen, denen Beschäftigte
bei der Kontrolle oder Entladung von Containern ausgesetzt sein können. Den vornehmlich
als Begasungsmittel verwendeten halogenierten Kohlenwasserstoffen kommt dabei besondere
Relevanz zu. Auf die Möglichkeit einer Verursachung einer obstruktiven Atemwegserkrankung
durch Tetrahydrothiophen (THT) wies C. Bitter, Hamburg, hin. THT wird aufgrund seines
intensiven und unangenehmen Geruchs zur Gasodorierung verwendet.
Vor dem Hintergrund der Lehrstellensituation auf dem Arbeitsmarkt und drohender Arbeitslosigkeit
hat die Beratung allergie- und asthmakranker Jugendlicher bei der Berufswahl an Bedeutung
gewonnen. Die Wahl des richtigen Arbeitsplatzes hat für den allergiekranken Jugendlichen
wie für die Gesamtgesellschaft aber auch eine langfristige sozioökonomische Bedeutung.
Dennoch ist das Ergreifen eines "Risikoberufes" manchmal unausweichlich. D. Nowak,
München, präsentierte evidenzbasierte Empfehlungen zur beruflichen Neigung und kommentierte
kritisch die Effizienz des Jugendarbeitsschutzgesetzes. Der Organisator der Veranstaltung,
J. Lecheler, Berchtesgaden, gab einen Überblick zur Problematik des echten und falschen
Asthmas bei der Berufsberatung.
Die "Begutachtung des Berufsasthmas" war Thema eines gemeinsam mit der Sektion Allergologie
und Immunologie gestalteten Workshops. Behandelt wurden das Isocyanatasthma (BK 1315,
D. Nowak, München) sowie die Diagnostik und Beurteilung obstruktiver Atemwegserkrankungen
durch chemisch-irritativ oder toxisch wirkende Stoffe (BK 4302, R. Merget, Bochum).
X. Baur, Hamburg, gab einen Überblick über spezifische inhalative Provokationstests,
die häufig erst eine eindeutige Diagnosestellung arbeitsbedingter obstruktiver Atemwegserkrankungen
ermöglichen.
Den neuesten Erkenntnissen zu gesundheitlichen Aspekten von Feinstaub auf das zentrale
Nervensystem widmete sich das gemeinsam mit der Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin
durchgeführte Symposium "Feinstaub: von der Lunge zum ZNS?". In dem interdisziplinär
ausgerichteten Symposium "Pleuramesotheliom", welches auf Initiative der Sektion Pneumologische
Onkologie sowie der Sektion Thoraxchirurgie veranstaltet wurde, berichtete D. Nowak,
München, über arbeitsmedizinische Aspekte und Fallstricke. In Kooperation mit der
Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin sowie der Sektion Zellbiologie wurden
u. a. von E. von Mutius, München, epidemiologische Daten zur Entstehung von Allergie
und Asthma präsentiert.
Unter Leitung von D. Nowak, München, und R. Merget, Bochum, wird in der "Pneumologie"
die Serie "Asthma am Arbeitsplatz" herausgegeben.
F. Hoffmeyer, Bochum
Sektion Infektiologie und Tuberkulose
Sektion Infektiologie und Tuberkulose
Die Sektion blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Die 2005 in Zusammenarbeit mit
der Paul-Ehrlich-Gesellschaft (PEG), der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie
(DGI) und dem Kompetenznetz CAPNETZ fertiggestellte S3-Leitlinie zur ambulant erworbenen
Pneumonie und anderen unteren Atemwegsinfektionen findet inzwischen weite Verbreitung
und wurde wie vorgesehen als Kurztaschenbuch publiziert. Das erste Update ist in Planung.
Die Bewilligung der 3. Förderperiode für das Kompetenznetz CAPNETZ (ambulant erworbene
Pneumonie), an dem viele Mitglieder der Sektion im Vorstand bzw. Projektleiter und
-mitarbeiter maßgeblich beteiligt sind, eröffnet gute Möglichkeiten für Projekte der
Versorgungsforschung sowie klinische Studien im Bereich der klinischen Zentren, aber
auch der grundlagennahen Forschung. In diesem Zusammenhang soll auch die Implementierung
der S3-Leitlinie zur CAP und deren Auswirkungen im Rahmen eines von der Bundesärztekammer
geförderten Projekts überprüft werden.
Die Sektion war während des Kongresses in Nürnberg 2006 mit Symposien, Workshops,
der Veranstaltung des DZK zur Tuberkulose, Pro-und-Contra-Diskussionen, Frühseminaren
sowie Freien Vorträgen und Postersitzungen gut vertreten, die Veranstaltungen waren
durchweg sehr gut besucht. Auch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis
Veterinärmedizin wurde mit einer Veranstaltung zum Thema respiratorische Virusinfektionen
fortgesetzt. Die Interdisziplinarität der Infektiologie als Querschnittsfach zeigte
sich in dem hohen Vernetzungsgrad mit anderen Sektionen.
Das Sektionstreffen der Sektion 4 fand im November 2006 im Augusta Krankenhaus, Bochum,
unter Leitung von S. Ewig statt. Die Vorträge wurden von einer lebhaften Diskussion
begleitet und befassten sich teils mit aktuellen Forschungsthemen auf dem Gebiet der
Wirts-/Pathogeninteraktion (D. Drömann), und den respiratorischen Virusinfektionen
(G. Rohde), teils mit der Versorgungsforschung und Qualitätssicherung auf dem Gebiet
der ambulant erworbenen Pneumonie T. Bauer, S. Ewig) sowie mit der Rolle der Fluorchinolone
in der Tuberkulosetherapie.
K. Dalhoff, Lübeck
Sektion Intensiv- und Beatmungsmedizin
Sektion Intensiv- und Beatmungsmedizin
Die Namensänderung unserer Gesellschaft in "Deutsche Gesellschaft für Pneumologie
und Beatmungsmedizin" hat neben politischen Aspekten auch direkte Auswirkungen auf
die Aktivitäten im Bereich Intensiv- und Beatmungsmedizin. Durch Mitgliederentscheidung
bei der Jahrestagung der DGP 2006 in Nürnberg wurde der bisherige Name der Sektion
"Intensivmedizin" in "Intensiv- und Beatmungsmedizin" geändert. Hiermit wird der interessierten
Öffentlichkeit vermittelt, dass die Beatmungsmedizin innerhalb der Pneumologie einen
herausragenden Stellenwert einnimmt. Wir verbinden damit aber auch die Einladung an
assoziierte Berufsgruppen, wie vor allem Atmungstherapeuten, Physiotherapeuten und
Pflegekräfte, in unserer Sektion aktiv mitzuarbeiten.
Während des 47. DGP-Kongresses in Nürnberg war unsere Sektion mit insgesamt 6 Symposien,
2 Postgraduiertenkursen, 4 Frühseminaren, einem Seminar und einer Posterdiskussion
sehr aktiv. Die Veranstaltungen wurden zum Teil eigenständig, aber bevorzugt in enger
Zusammenarbeit mit anderen Sektionen durchgeführt.
In Nürnberg wurde Frau Dr. Simone Rosseau aus Berlin zur stellvertretenden Sprecherin
gewählt.
Im Mai 2006 fand unter der professionellen Leitung von Ortrud Karg und Jens Geiseler
in Fürstenfeldbruck die gemeinsame Jahrestagung der Sektion mit der AG Heimbeatmung
und Respiratorentwöhnung statt. In bewährter Tradition der Jahrtestreffen war auch
diese Veranstaltung mit ca. 450 Teilnehmern ein voller Erfolg.
Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Aktivitäten im Jahr 2006 war die S3-Leitlinie
"Nicht-invasive Beatmung zur Therapie der akut respiratorischen Insuffizienz", die
unter der Federführung von B. Schönhofer und gemeinsam mit Experten aus 8 weiteren
Fachgesellschaften erstellt wird. Ein Höhepunkt dieses Projektes war die Erste Konsensuskonferenz,
die im Juli 2006 in Kassel stattfand. Die Fertigstellung der Leitlinie ist für Herbst
2007 vorgesehen.
Im September 2006 wurde das Erste Curriculum Beatmungsmedizin in Kassel unter der
Leitung von M. Pfeifer und B. Schönhofer erfolgreich ausgerichtet. An interaktiven
Workshops mit 4 Modulen zu aktuellen Themen der invasiven und nichtinvasiven Beatmung
nahmen 52 Ärztinnen und Ärzte vorwiegend aus pneumologischen Abteilungen teil. Die
Resonanz der Teilnehmer war durchweg positiv.
In der Assembly 2 (Respiratory Intensive Care) der European Respiratory Society (ERS)
ist unsere Sektion mit T. Welte als Chair und B. Schönhofer als Secretary sehr gut
vertreten. Im Februar 2007 fand in Hannover ein ERS-School-Kurs zum Thema "Noninvasive
positive pressure ventilation: State of the art" mit 60 Teilnehmer aus dem europäischen
und nichteuropäischen Ausland statt.
Schließlich begann im Frühjahr 2006 die Serie Beatmung in der "Pneumologie". In 8
Übersichtsarbeiten wird hier das gesamte Spektrum der Beatmungsmedizin behandelt.
Bernd Schönhofer, Hannover
Sektion Kardiorespiratorische Interaktion
Sektion Kardiorespiratorische Interaktion
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Im Vordergrund der Aktivitäten stand die Bearbeitung der aktuellen Leitlinien "Diagnostik
und Therapie des PHT" unter Federführung von H. Orschewsky, Graz. 2006 ist hier durch
die 3 Gesellschaften Zustimmung zur letzten Version gegeben worden.
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Wie auch in den Vorjahren sind Mitglieder aus unserer Sektion aktiv auf nationalen
und internationalen Tagungen mit Vorträgen vertreten gewesen. Zu dem ist eine Reihe
hochrangiger Publikationen erschienen.
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Obwohl die überregionale AG "pulmonale Hypertonie" aus den 3 Gesellschaften im letzten
Jahr nicht getagt hat, sind hier weitere Koordinierungen erfolgt. Aus meiner Sicht
sollte zu den ausgewählten Fragen Stellung genommen werden und weitere Aktivitäten
beschlossen werden.
Am 10. und 11. November 2006 tagte die Sektion Kardiorespiratorische Interaktion der
Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in den DRK Kliniken Berlin-Mitte
im pneumologischen und schlafmedizinischen Zentrum (Leiter P. Dorow).
Es wurde ein Spiroergometrie-Kurs für Anfänger und ein Spiroergometrie-Kurs für Fortgeschrittene
(K. H. Rühle, Hagen; S. Thalhofer, Berlin; P. Meissner, Berlin; M. Kim, Berlin; P.
Dorow, Berlin) durchgeführt.
Ferner erfolgte ein Vortrag mit anschließender Diskussion über die pulmonale Hypertonie
(R. Ewald, Greifswald) sowie über das Management der akuten Lungenembolie (H. Wörth,
Fürth).
Es bildete sich ein Arbeitskreis, der sich mit "COPD und pulmonale Hypertonie" intensiv
beschäftigen will. Die Leitlinien "pneumologische Belastungsuntersuchungen" werden
neu überarbeitet.
Darüber hinaus wurde diskutiert, ob Leitlinien entwickelt werden sollen zu
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Dynamic Hyperinflation (EELV)
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Inefficient Ventilation (FE/VCOS der Taste SLOP)
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portable Spiroergometrie-Geräte
Prof. Ewert versucht eine Datensammlung zum Thema "COPD und pulmonale Hypertonie"
zu starten.
P. Dorow, Berlin
Sektion Klinische Pneumologie
Sektion Klinische Pneumologie
Die Hauptaktivitäten der Sektion Klinische Pneumologie lagen im Jahr 2006 in der Organisation
des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
Auf dem DGP-Kongress in Mannheim wurden folgende Veranstaltungen unter Federführung
oder Beteiligung der Sektion Klinische Pneumologie durchgeführt:
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Postgraduiertenkurs: Mikrobiologie und Antibiotika
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Klinische Symposien: From Bench to Bedside - vom Genotyp zum Phänotyp, der adipöse
Patient, palliative Therapie und Palliation in der terminalen Phase, Kontroversen
bei unteren Atemwegsinfektionen, Biomarker als Verlaufs- und Prognosemarker pulmonaler
Erkrankungen, sektorenübergreifendes Langzeitmanagement von Asthma und COPD, schwere
Exazerbationen pulmonaler Erkrankungen, Symposium Prävention: Rauchen von der Jugend
bis zum Alter, Impfungen in der Pneumologie, COPD - neue Perspektiven, seltene Lungenerkrankungen
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Frühseminar: Umgang mit Thoraxdrainagen
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Freie Vorträge: Interstitielle Lungenerkrankungen, obstruktive Atemwegserkrankungen,
diagnostische Verfahren
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Posterbegehungen: Kasuistiken, Neuigkeiten in der Therapie von Atemwegserkrankungen
Erfreulich war die hohe Zahl an eingereichten Abstracts von ansprechender Qualität,
insgesamt konnten 6 Postersitzungen ausgerichtet werden.
Mitarbeiter der Sektion Klinische Pneumologie waren an vielen Aktivitäten der Deutschen
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, wie zum Beispiel bei Erstellung
von Leitlinien oder im Rahmen der regionalen Fachgesellschaften, beteiligt.
Wegen des breiten Spektrums an Themen im Bereich der klinischen Pneumologie, die auch
auf vielen nationalen und internationalen Kongressen als Kernthemen abgehandelt werden,
wurde auf der Sektionssitzung beschlossen, keine Sitzung zwischen den DGP-Kongressen
abzuhalten.
Auf der Sektionssitzung wurde eine Vielzahl von Themenvorschlägen, viele davon sektionsübergreifend,
für den Kongress in Lübeck generiert. Es bestand Interesse daran, regionale oder überregionale
Fallkonferenzen einzuführen, in den pneumologisch Interessierte anspruchsvolle und
schwierige Fälle diskutieren können. Für einen ersten Probelauf wird T. Welte Kontakt
zu D. Kirsten in Großhansdorf aufnehmen, der bereits mehrfach mit großem Erfolg Initiator
solcher Konferenzen war.
T. Welte, Hannover
R. W. Hauck, Bad Reichenhall
Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin
Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin
Die wissenschaftlichen Aktivitäten unserer Sektion sowie die weitreichenden Interaktionen
mit anderen Sektionen lassen sich anhand des DGP-Tagungsprogrammes von 2006 in Nürnberg
und des Programmes für den 48. DGP-Kongress in Mannheim 2007 ablesen. Das Podium für
Gedankenaustausch und wissenschaftliche Diskussion mit dem Fokus auf die "Pathophysiologie"
lieferte unsere traditionelle Herbsttagung, diesmal ausgerichtet an der Asklepios-Fachklinik
München-Gauting (Pneumologie 2007; 61: 57-60). Das entsprechende Podium für die "Aerosolmedizin"
wurde beim Deutschen Aerosol-Therapie-Seminar im November in Marburg, das mit seiner
XI. Tagung bereits als traditionell bezeichnet werden kann, geboten (Pneumologie 2007;
61: 127-133). Die Tagung begann mit den Proseminaren zu den Grundlagen der Aerosoltherapie.
Schwerpunkt der Nachmittagssitzung waren Vorträge, die die Zusammenhänge zwischen
Erkrankungen der Lunge und der Nasennebenhöhlen beleuchteten. Anschließend wurden
aktuelle Publikationen zur Aerosoltherapie obstruktiver Lungenerkrankungen unter dem
Titel: "Aerosolmedizin im Fokus" vorgestellt, die lebhaft aber sachlich diskutiert
wurden. Der Tag endete mit mehreren angemeldeten Kurzvorträgen. Am Samstag war der
Schwerpunkt des Vormittags die inhalative Therapie mit Steroiden, insbesondere in
Bezug auf Nebenwirkungen und Besonderheiten der einzelnen Inhalationssysteme. Auch
hier entwickelte sich eine Diskussion auf fachlich hohem Niveau. Am Nachmittag standen
die Perspektiven der Aerosoltherapie außerhalb der Lungenerkrankungen auf dem Programm
mit den interessanten Themen "Inhalation von Insulin" und "Impfungen mit Aerosolen".
Das immer aktuelle Thema "Biologische Wirkungen der Feinstaubexposition" bildete den
Abschluss der mit ca. 140 Teilnehmern aus Medizin, Naturwissenschaften und Pharmaindustrie
gut besuchten Veranstaltung.
Von unserer Herbsttagung ist aus dem Bereich der Lungenfunktionsanalytik die Entwicklung
der Resistance-Volumen-Transformation, die die Möglichkeit der volumenorientierten,
dynamischen Re-sistancedarstellung bietet, hervorzuheben. Der Stellenwert und die
klinische Relevanz dieses Ansatzes wird in naher Zukunft von unserer Sektion herausgearbeitet
werden. Auf dem Gebiet der Atemkondensatanalytik stellt der partikelbasierte Immunoassay
von multiplen angiogenetischen Faktoren beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom
einen innovativen Schritt dar, der das Spektrum vom Entzündungsmonitoring in Richtung
Karzinomdiagnostik treibt. Weiterhin hervorzuheben ist die hochsensitive Ionenmobilitätsspektrometrie
zum Nachweis flüchtiger Bestandteile in der Ausatemluft, die in Zukunft wohl die Atemkondensatanalytik
bereichern wird.
Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Sektion wurden überschattet durch den plötzlichen
Tod unseres ehemaligen Sektionssprechers, PD Dr. Hilmar Wuthe, mit dem wir einen liebenswürdigen,
aufrechten, hoch geschätzten und immer hilfsbereiten Freund und Kollegen an unserer
Seite verloren haben. Wir werden ihn sehr vermissen, und er wird uns unvergessen bleiben.
H. Schulz, Neuherberg