Bei gut einem Viertel dieser Patienten ist die Stoffwechselerkrankung ursächlich an
der Auslösung der ED beteiligt [1 ]
. Professor Dr. Thomas Haak aus der Diabetes-Klinik Bad Mergentheim (links) und Dr.
Frank Merfort, in Grevenbroich als Facharzt für Innere Medizin und Diabetologe in
einer diabetologischen Schwerpunktpraxis niedergelassen (rechts), erläutern den Stellenwert
der ED als Indikator für Diabetes mellitus und berichten über Ihre Erfahrungen mit
dem Patientenerstgespräch und mit einer Therapie mit PDE-5-Hemmern aus Sicht von Klinik
und Praxis.
? Diabetes aktuell: Herr Professor Haak, eine erektile Dysfunktion tritt oft als Folgeerkrankung von
Diabetes auf. Welchen Stellenwert hat die Therapie der ED bei Patienten mit Diabetes
in Ihrer Klinik?
Haak: Die erektile Dysfunktion ist eine sehr häufig auftretende Begleiterkrankung bei Diabetes.
Leider werden aber Erektionsstörungen als diabetesbedingte Komplikation häufig erst
sehr spät erkannt. Sowohl von Seiten des Patienten als auch seitens der Ärzte spricht
man nicht gern über das immer noch tabuisierte Thema. Dabei begegnet uns die ED in
der Diabetes-Klinik immer wieder, wenn man die Patienten aktiv darauf anspricht.
? Sprechen Sie Ihre Diabetes-Patienten bereits im Erstgespräch auf eine ED an?
Haak: Bei der Erstvorstellung zur stationären Aufnahme gehört die Frage nach beobachteten
Erektionsstörungen zur Standardanamnese. Dabei gehen wir aber sehr sensibel vor. Zunächst
frage ich, ob Probleme im Sexualleben auftreten. Bei ersten Anzeichen für eine Erektionsstörung
frage ich dann gezielt nach, in welcher Form diese vorliegt, z.B. ob der Geschlechtsverkehr
noch möglich ist oder ob die Erektion nicht hart genug wird.
? Herr Dr. Merfort, können Sie die hohe Inzidenz aus Ihrer diabetologischen Praxis
bestätigen? Kann Ihrer Meinung nach eine erektile Dysfunktion auch als Indikator für
Diabetes dienen?
Merfort: Die ED kann durchaus ein Hinweis auf unerkannten Diabetes sein. Bis zur Diagnosestellung
Diabetes können ja oft zwei bis fünf Jahre vergehen, in denen die Erkrankung zunächst
unerkannt bleibt. In dieser Zeit können sich aber bereits Begleiterkrankungen, wie
z.B. eine ED, manifestieren.
? Herr Dr. Merfort, wie wichtig ist es, dass eine ED bei Diabetikern auch behandelt
wird? Ist sie bei dieser Patientengruppe gut therapierbar?
Merfort: Diabetes ist derzeit nicht heilbar, daher ist es sehr wichtig, im Rahmen eines ganzheitlichen
Diabetes-Managements auch die Folgeschäden dieser Erkrankung zu behandeln. Eine erektile
Dysfunktion ist selbst bei langjährigem Diabetes gut behandelbar. So erreichen Sie
z.B. durch eine Therapie mit PDE-5-Hemmern auch in dieser Patientengruppe eine gute
Wirksamkeit und einen hohen Grad an Zufriedenheit und Sie können so den Patienten
auch langfristig an sich binden.
? Bei der ED-Therapie mit PDE-5-Hemmern stehen drei Wirkstoffe zur Wahl. Erläutern
Sie Ihren Patienten die Unterschiede und welche Kriterien haben Sie zur Auswahl?
Haak: Es gibt durchaus Unterschiede, die vor allem in den pharmakologischen Eigenschaften
der Substanzen liegen und ich charakterisiere diese auch. Ich teile meinen Patienten
unter anderem mit, welches Präparat zusammen mit Nahrung eingenommen werden darf und
welches nicht und weise sie auf die unterschiedlichen Wirkzeitfenster hin. Letzten
Endes lasse ich aber den Patienten entscheiden, welchen Wirkstoff er wählt.
? Diabetes aktuell: Herr Dr. Merfort, können Sie aus Ihrer Praxis über ähnliche Erfahrungen
bei der Therapie mit PDE-5-Hemmern berichten? Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach
die persönliche Präferenz des Patienten?
Merfort: Ich habe ebenfalls sehr gute Erfahrungen mit der Therapie mit PDE-5-Hemmern bei meinen
Patienten mit Diabetes gemacht. Sie können Ihren Patienten damit eine wirksame und
gut verträgliche Therapie anbieten, ohne dass eine größere, den Patienten belastende
Diagnostik notwendig wäre. Ich erläutere meinen Patienten, dass alle drei zugelassenen
Medikamente vergleichbar wirksam und verträglich sind, sich allerdings unter anderem
in ihrer Wirkdauer unterscheiden. Letzten Endes überlasse auch ich aber dem Patienten
die Entscheidung, für welche Therapie er sich entscheidet. So wird sich ein Patient,
der sich bei seinen sexuellen Aktivitäten nicht unter zeitlichen Druck setzen will,
möglicherweise für eine Therapie mit Tadalafil (Cialis®) entscheiden, das über ein
breites Wirkzeitfenster von bis zu 36 Stunden verfügt.
? Herr Prof. Haak, welchen Nutzen sehen Sie in einem PDE-5-Hemmer mit einem breiten
Wirkzeitfenster für ihre Patienten?
Haak: Viele meiner Patienten wünschen sich die zeitliche Flexibilität, den Geschlechtsverkehr
weitestgehend von der Tabletteneinnahme entkoppeln zu können. Solche Patienten schätzen
möglicherweise die Flexibilität eines breiten Wirkzeitfensters, wie bei einer Therapie
mit Tadalafil.
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