Quelle: Held C, Gerstein HC, Yusuf S et al. Glucose levels predict hospitalization for congestive
heart failure in patients at high cardiovascular risk. Circulation 2007; 115 (11):
1371-1375
Thema: Jeder weiß es: Diabetiker zählen zu den kardialen Hochrisikopatienten, auch wenn
es um die Herzinsuffizienz geht. Ob jedoch erhöhte Nüchternglukosewerte das Herzinsuffizienzrisiko
ebenfalls erhöhen, war bislang noch nicht ausreichend untersucht.
Projekt: Dr. Claes Held, Stockholm (Schweden), hat daher zusammen mit seinen Kollegen eine
Interimsanalyse der verblindeten Daten aus ONTARGET1 (n = 25 620) und TRANSCEND2 (n = 5 926) durchgeführt - zwei Studien mit Hochrisikopatienten mit und ohne Diabetes
mellitus. Bei Studieneinschluss war bei 40,2 % der Patienten ein Diabetes mellitus
diagnostiziert.
Ergebnisse: In einem Beobachtungszeitraum von 2,4 Jahren zählten die Autoren 1 067 kardiovaskuläre
Todesfälle, 926 Herzinfarkte, 823 Schlaganfälle und 668 Krankenhauseinweisungen aufgrund
einer Herzinsuffizienz. Unabhängig von anderen Risikofaktoren und den Ausgangsglukosewerten
erhöht sich demnach das Risiko der Patienten, aufgrund einer Herzinsuffizienz in die
Klinik eingewiesen zu werden, um 5 %, wenn der Nüchtenblutzuckerspiegel um 1 mmol/l
ansteigt, berechneten sie.
Fazit: Aufgrund dieser Studienergebnisse stellen die Autoren die Blutzuckerspiegel bezüglich
des kardiovaskulären Risikos in eine Reihe mit Bluthochdruck oder Cholesterin. Schon
bei einer geringen Erhöhung der Werte - auch innerhalb der physiologischen Grenzen
- steige das Herzinsuffizienzrisiko. Die wahrscheinlichste Ursache für diese Assoziation
ist, so vermuten die Autoren, dass Patienten mit einem gestörten Glukosestoffwechsel
häufig auch eine koronare Herzkrankheit aufweisen, die wiederum einer der wichtigsten
Risikofaktoren für eine Herzinsuffizienz ist.
Schlüsselwörter: Nüchternblutzucker - Herzinsuffizienz