Wenn der Blutdruck des Hypertonikers nach dem nächtlichen Tief in den frühen Morgenstunden
übermäßig ansteigt, häufen sich hämorrhagische und ischämische Schlaganfälle, Herzinfarkte
und plötzliche Herztodesfälle. Über dieses Risiko gibt die Blutdruckmessung in der
Praxis keine Auskunft. Der Zeitpunkt, zu dem die Werte erhoben werden, liegt in der
Regel am Vormittag - zur Zeit der optimalen Medikamentenwirkung. Patienten, deren
Blutdruck bei dieser Gelegenheit gut kontrolliert ist, weisen deutlich mehr Endorganschäden
und ein deutlich höheres Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen auf, wenn die Wirkung
24 Stunden nicht überdauert und damit einen übermäßigen morgendlichen Anstieg des
Blutdrucks zulässt, als wenn der Blutdruck auch morgens noch gut kontrolliert ist.
Lange Halbwertszeit schützt vor kardiovaskulären Ereignissen
Nur mit einer ambulanten 24-Stunden-Messung des Blutdrucks oder durch Selbstmessung
kommt man dem "morning surge" auf die Spur, wie Dr. Bernard Vaisse, Marseille, auf
einer Pressekonferenz während des ESH-Kongresses in Mailand erklärte. Damit kann man
auch genau erfassen, wie effektiv ein Medikament über 24 Stunden ist, betonte Prof.
Gianfranco Parati, Mailand. Unter diesem Aspekt kann man sich auf Telmisartan[1] offenbar besser verlassen als auf andere Medikamente. Mit einer Halbwertszeit von
2 4 Stunden übertrifft Telmisartan alle anderen Angiotensin-2-Antagonisten, deren
Halbwertszeit zwischen fünf und 15 Stunden liegt.
Die prospektive SURGE[2]-Studie hat gezeigt, dass mehr als 60% der behandelten Hypertoniker nach Ergebnissen
der Selbstmessung am frühen Morgen keinen kontrollierten Blutdruck (< 135/85 mmHg)
aufweisen. Ebenso hoch lag der Anteil der Patienten, deren Blutdruck bei der ambulanten
Langzeitmessung nicht über 24 Stunden kontrolliert war. In der offenen prospektiven
SURGE-2-Studie erhielten mehr als 26000 Patienten mit einem Praxisblutdruck über 140/90
mmHg Telmisartan oder Telmisartan/Hydrochlorothiazid. Nach acht Wochen war die Kontrollrate
des Morgenblutdrucks um fast das Doppelte von 36,5% auf 64,4% gestiegen. "Dies könnte
dazu beitragen, kardiovaskuläre Ereignisse zu verhindern", so Parati.
Dr. Angelika Bischoff, Planegg
Quelle: Telmisartan press briefing "The need for control and protection", im Rahmen
des Kongresses der European Society of Hypertension (ESH) Juni 2007 in Mailand