Die Pubertät kann für alle Jugendlichen eine schwierige Phase sein. Bei Typ-1-Diabetikern
kommt hinzu, dass in diese Zeit ein Therapiewechsel fällt: Während ihrer Kindheit
hatten sie feste Vorgaben, was sie essen und wie viel Insulin sie spritzen müssen.
Jugendliche Diabetiker erhalten mehr Freiheiten und mehr Verantwortung. In der intensivierten
Insulintherapie lernen sie, vor den Mahlzeiten gerade so viel Insulin zu spritzen,
wie sie benötigen. Dafür sind auch regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Haben sie eine Insulinpumpe, fällt das Spritzen weg. Die Pumpe gibt das Insulin über
einen kleinen Katheter in das Unterhautfettgewebe ab.
Die Diabetesregeln widersprechen dem Autonomiestreben der Jugendlichen. Hinzu kommt,
dass der Freundeskreis den Diabetes meistens "uncool" findet. Privatdozentin Dr. med.
Cornelia von Hagen und ihre Mitautoren, Dr. von Haunersches Kinderspital, München,
haben 38 jugendliche Diabetiker untersucht. In den meisten Aspekten zur Lebensqualität
kamen die Pumpenträger besser zurecht als die Diabetiker, die das Insulin vor jeder
großen Mahlzeit spritzen. Sie fühlen sich beispielsweise beim Essen flexibler und
sind zufriedener mit der Diabetestherapie.
Die Studie bescheinigt den Pumpenträgern eine höhere allgemeine Lebenszufriedenheit
und eine geringere psychische Belastung durch die Insulintherapie. Auch der Wissensstand
ist bei den Pumpenträgern höher, doch das könnte, vermuten die Autoren, an der besseren
Schulung liegen, die Pumpenträger erhalten. Außerdem ist der HbA1c-Wert - der Gradmesser
der langfristigen Blutzuckereinstellung - bei den Pumpenträgern tendenziell besser.