B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2008; 24(2): 75
DOI: 10.1055/s-2008-1004784
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Effekte der stationären medizinischen Rehabilitation

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Publication Date:
09 April 2008 (online)

Die stationäre medizinische Rehabilitation spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung des chronischen Rückenschmerzes. F. J. Ludwig und Mitarbeiter initiierten eine prospektive, randomisierte Studie, die die Effekte der stationären Rehabilitation und die Auswirkungen der Rehabilitationsdauer untersuchte (Z Orthop Ihre Grenzgeb. 2006; 144: 569-576).

Rehabilitationsmaßnahmen können Rückenschmerzen vermindern, so ein Ergebnis der Studie. Die Datenerhebung der Autoren erfolgte am Aufnahmetag (n = 261), am Entlassungstag (n = 261) und 6 Monate nach der Entlassung (n = 243). Die Dauer der Rehabilitation wechselte alle 3 Monate von 3 Wochen (n = 127) auf 4 Wochen (n = 134) und umgekehrt. Als Messparameter verwendeten die Autoren zu allen 3 Messzeitpunkten (MZP) die Visuelle Analogskala (VAS), den Roland-Morris-Questionnaire (RMQ) und den SF-36-Fragebogen. Der Finger-Boden-Abstand sowie das Schober-Zeichen wurden am ersten und zweiten MZP gemessen. Außerdem ermittelten die Ärzte am Aufnahmetag die Schmerzchronifizierung nach Gerbershagen (MPSS).

Bei Entlassung waren alle Messparameter in beiden Gruppen (3-Wochen- und 4-Wochen-Gruppe) besser als zu Beginn der Behandlung. Bei Vergleich der unterschiedlichen Rehabilitationsdauer zeigt die längere Rehabilitation eine Überlegenheit bei VAS und Schober-Zeichen. Sechs Monate nach der Rehabilitation zeigen alle Parameter geringfügig bessere Werte gegenüber dem 1.MZP (Ausnahme: VAS) und eine Verschlechterung gegenüber dem 2. MZP (Ausnahme: RMQ). Eine wesentliche Überlegenheit der 4-Wochen-Rehabilitation ist nicht zu erkennen.

Fazit

Die Rehabilitationsdauer allein scheint keine wesentlichen Auswirkungen auf den Verlauf von Rückenerkrankungen zu haben. Sie bringt aber Vorteile für das Entlassungsergebnis. Insgesamt zeigen Rehabilitationsmaßnahmen gute Ergebnisse.

K. Ammer, Wien/Österreich

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