Stress im ersten Trimenon der Schwangerschaft führt offensichtlich zu einem erhöhten
relativen Risiko an Schizophrenie zu erkranken. Das zeigte unlängst eine Kohortenstudie
aus Dänemark. Von 1,38 Millionen Geburten zwischen 1973 und 1995 haben die Forscher
anhand der nationalen Geburten- und Sterberegister diejenigen Frauen identifiziert,
die während ihrer Schwangerschaft einen nahen Angehörigen verloren hatten. Eine spätere
Erkrankung der Kinder wurde in einer dritten Datenbank, dem Central Psychiatric Register,
festgehalten.
Die Analyse ergab, dass der Verlust eines Nahestehenden das Risiko für die Diagnose
einer Schizophrenie um 67% erhöht (adjustiertes relatives Risiko von 1,67, 95%-Konfidenzintervall:
1,02-2,73). Dies betrifft jedoch nur die Zeit während des ersten Schwangerschaftsdrittels.
Nach Ansicht der Autoren könnten die bei der Stressreaktion freigesetzten Signale
die neuronale Entwicklung des Fetus beeinträchtigen.
Quelle: Kashan AS et al. Higher risk of offspring schizophrenia following antenatal
maternal exposure to severe adverse life events. Arch Gen Psychiatry 2008; 65 (2):
146-152