Hypertone Typ-2-Diabetiker haben ein exzessives Risiko, eine kardiovaskuläre Komplikation
zu erleiden und daran zu versterben. Das muss in der Hochdruckbehandlung unbedingt
berücksichtigt werden, forderte Prof. Dr. Peter Trenkwalder, Starnberg, anlässlich
der Hochdruckligatagung in Bochum.
Perindopril/Indapamid-Kombination senkt systolischen Blutdruck stärker
Perindopril/Indapamid-Kombination senkt systolischen Blutdruck stärker
Als ersten Schritt in die richtige Richtung nannte der Internist und Kardiologe, einen
Zielblutdruck unter 130/80 mmHg anzustreben. Diesen strengeren Zielwert als bei stoffwechselgesunden
Hypertonikern sollte man allein schon deshalb ernst nehmen, weil der Diabetes in der
Risikostratifizierung mit drei anderen Risikofaktoren gleichzusetzen sei. Da eine
solch starke Drucksenkung nur in Ausnahmefällen mit lediglich einem Medikament möglich
ist, macht es laut Trenkwalder Sinn, von vornherein mit einer Fixkombination zu beginnen.
So lässt sich der STRATHE (Strategies of Treatment in Hypertension Evaluation)-Studie
zufolge mit der primären Kombination aus Perindopril und Indapamid (Preterax®) der
systolische Blutdruck signifikant stärker absenken als mit einer sequentiellen Monotherapie
oder einer Stufentherapie. Diese Kombination hat sich zudem als stoffwechselneutral
erwiesen. Im Gegensatz zu Thiazid-Diuretika hat das Thiazid-ähnliche Diuretikum Indapamid
nämlich keinen negativen Einfluss auf Blutfette und Glukose. Das Diuretikum hat seine
Sonderstellung außerdem durch eine nachgewiesene Regression der linksventrikulären
Hypertrophie (LVH) unter Beweis gestellt. So zeigte sich in der PICXEL (Perindopril/Indapamide
in a Double-blind Controlled Study Versus Enalapril in Left Ventricular Hypertrophy)-Studie
unter Perindopril/ Indapamid eine mehr als dreimal so starke Minderung der Muskelmasse
des linken Herzens wie unter einer Monotherapie mit Enalapril.
Für Diabetiker von besonderem Interesse sind darüber hinaus organprotektive Effekte
der antihypertensiven Therapie für die Nieren. In der PREMIER (PREterax in albuMInuria
rEgRession)-Studie konnte Preterax® hinsichtlich der Albumin-Ausscheidungsrate bei
hypertensiven Diabetikern bereits seine Überlegenheit gegenüber Enalapril zeigen.
Dies bot die Grundlage für die bislang größte Morbiditäts- und Mortalitätsstudie bei
Typ-2-Diabetikern mit und ohne Hypertonie, deren Ergebnisse kürzlich veröffentlicht
wurden.
Fixkombination routinemäßig als First-line-Therapie?
Fixkombination routinemäßig als First-line-Therapie?
Wie Trenkwalder hervorhob, begann man in der ADVANCE (Action in Diabetes and Vascular
Disease PreterAx and DiamicroN MR Controlled Evaluation)-Studie mit der Blutdrucksenkung
dort, wo die UKPDS (UK Prospective Diabetes Study)-Studie aufgehört hatte. Der Ausgangsblutdruck
lag bei 145/81 mmHg. Während der 60 Monate dauernden Studienzeit wurde der Blutdruck
im Durchschnitt tatsächlich annähernd auf die für Diabetiker empfohlenen Werte abgesenkt.
In der Perindopril/Indapamid-Gruppe lag er am Ende bei 134,7/74,8 mmHg, und damit
5,6/2,2 mmHg niedriger als in der Placebo-Gruppe. Dieser Vorteil der Verum-Gruppe
kam zustande, obwohl in der Placebo-Gruppe mit 83 versus 74% deutlich häufiger zusätzliche
Antihypertensiva eingesetzt wurden. Unter Verum ging die Gesamtmortalität gegenüber
Placebo signifikant um 14% zurück, was insbesondere auf die kardiovaskuläre Risikoreduktion
um 18% zurückzuführen war. Renale Ereignisse und neu aufgetretene Mikroalbuminurie
als Marker für eine generelle kardiovaskuläre Schädigung waren unter (Bi)Preterax®
jeweils um 21% signifikant verringert. Trenkwalder folgerte aus diesen Ergebnissen,
dass Preterax® die Prognose von Typ-2-Diabetikern eindeutig verbessert und von daher
bei diesen Patienten routinemäßig als First-line-Therapie in Erwägung gezogen werden
sollte.
Martin Wiehl, Königstein-Falkenstein
Quelle: Satelliten-Symposium und Pressegespräch im Rahmen der Hochdruckligatagung,
November 2007 in Bochum. Veranstalter: Servier Deutschland GmbH, München.