ergopraxis 2018; 11(04): 51
DOI: 10.1055/a-0575-2575
Rezensionen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Kinder- und Jugendpsychiatrie: Über den Tellerrand hinaus

Contributor(s):
Laura Best

Subject Editor:
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Publication History

Publication Date:
06 April 2018 (online)

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Mit ihrem Buch wollen die Autoren Lesern ein wissenschaftlich fundiertes und sicheres Terrain für die therapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderungen sowie deren Umfeld bieten. Das Buch vermittelt umfangreiche Grundlagen zu diesem Thema, aber auch zu psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter, zum Beispiel zu aggressiven Verhaltensweisen. Die beiden Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie finden eine systemische und multiprofessionelle Vorgehensweise wichtig für die therapeutische Arbeit. Dabei nehmen sie die ressourcenorientierte Sichtweise auf das Kind und sein Bezugssystem ebenso in den Blick wie die Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachgruppen (Ärzte, Pädagogen und Therapeuten). Sie stellen die Herausforderung dar, diese Denk- und Sichtweise in einem defizitär geprägten medizinischen System, in dem vor allem die Auffälligkeiten und Störungen im Vordergrund stehen, zu etablieren.

Das Buch eignet sich besonders für Berufsanfänger, da es eine grundlegende Orientierung mit wichtigen Denkanstößen bietet wie die Alltagsgestaltung von Familien mit betroffenen Kindern. Aus ergotherapeutischer Sicht wird das auf dem Klappentext versprochene „sichere Terrain für die therapeutische Praxis“ nur ansatzweise geboten, da die Fallbeispiele zwar multiprofessionelles Handeln thematisieren, jedoch nur am Rande Handlungsimpulse für Ergotherapeuten liefern.

Laura Best, BSc OT, MA, Ergotherapeutin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der FH Münster